Für Sebastian Kienle waren die vergangenen 24 Monate eine Achterbahn der Emotionen: Mit der Ironman European Championship in Frankfurt und der IRONMAN WM in Kailua-Kona sicherte sich der heute 31-Jährige in der Saison 2014 ein unglaubliches Double. Ein Jahr später machte allerdings ausgerechnet Landsmann Jan Frodeno dem gebürtigen Knittlinger einen Strich durch die Rechnung und kletterte zwei Mal auf ganz oben auf das Treppchen. Kienle musste sich mit den Plätzen zwei (Frankfurt) und acht (Kona) zufrieden geben. "Ich habe in kurzer Zeit alle Höhen und Tiefen unseres Sports erlebt. Wer einmal ein Rennen gewonnen und Blut geleckt hat, will dieses Gefühl immer wieder erleben. Frankfurt wird ein Kampf auf Biegen und Brechen. Es wird für uns spannend und natürlich auch für die Zuschauer", sagt Kienle.
Rematch zwischen Raelert und O´Donnell
Er ist als stiller Krieger bekannt, zurück in der Weltspitze meldete sich der Rostocker Andreas Raelert allerdings mit einem Paukenschlag: Auf den sechsten Platz in Frankfurt 2015 folgte ein sensationeller zweiter Platz auf Hawaii, nur drei Minuten hinter Jan Frodeno. Statt dem Damoklesschwert eines verletzungsbedingten Karriereendes hing plötzlich ein Blätterkranz über bzw. auf dem Kopf des deutschen Ausnahmeathleten, der im kommenden August seinen 40. Geburtstag feiert. "Ich habe in Frankfurt mit dem Sieg 2010 einen der besten Momente meiner Triathlon-Karriere erleben dürfen, 2014 folgte dann mit meiner Aufgabe einer der bittersten. Für mich ist dieses Rennen neben Kona das große Highlight dieser Saison", sagt Raelert.
Erstmals in Frankfurt am Start stehen wird Timothy ODonnell, Dritter des Ironman Hawaii 2015. Brisanz gewinnt die Premiere des US-Amerikaners durch eine gemeinsame Vergangenheit mit Andreas Raelert. Der Deutsche und ODonnell lieferten sich im vergangenen Herbst in Kailua-Kona eine wahre Schlacht auf der Laufstrecke. Am Ende rettete Raelert einen Vorsprung von 67 Sekunden ins Ziel und verwies ODonnell auf Platz drei.
Als "dark horse" sehen nicht nur deutsche Triathlon-Experten den Dritten von 2015, Andreas Böcherer. Nach langer Pause gelangen dem Freiburger im Vorjahr gleich drei Siege auf der Ironman 70.3-Distanz (Pays d’Aix, St. Pölten, 70.3 Cozumel. Außerdem stand Böcherer 2015 in der Frankfurter Hitzeschlacht am Ende als Dritter mit auf dem Podium.
Renndirektor Steinmetz freut sich auf einen Krimi
Das Rennen hat alle Zutaten für einen Krimi: Zwei Ex-Europameister, die für einen Sieg alles geben würden. Dazu: Offene Rechnungen untereinander und ein US-Amerikaner, der Europas Elite aufmischen will. Ich glaube, es wird eine Nervenschlacht und ein Leckerbissen für Triathlon-Fans", freut sich Björn Steinmetz, Managing Director von Ironman Germany.
Für die Profis geht es am 3. Juli 2016 um insgesamt 150.000 US-Dollar Preisgeld und 4000 Punkte für das Kona Pro Ranking (KPR). Die Amateure kämpfen um 75 Startplätze für die Ironman WM am 8. Oktober 2016 in Kailua-Kona, Hawaii.