Nick Kasteleins Züricher Ironman-Tag hätte nicht besser beginnen können. Direkt an den Fersen seines Landsmannes Alexander Polizzi stieg er nach 48:18 min. aus dem Zürichsee. Die Mitfavoriten Ruedi Wild und Jan van Berkel lagen nur wenige Sekunden zurück. Ronnie Schildknecht musste im 21,8 Grad warmen Wasser gut fünf Minuten Rückstand hinnehmen.
Nick Kastelein fährt weg
Auf dem Rad sortierte sich dann schnell das Feld. Nick Kastelein setzte zu einer Soloflucht an, nun direkt verfolgt von seinem Landsmann Cameron Wurf. Die weiteren Favoriten um Schildknecht sammelten sich dahinter in einer größeren Verfolgergruppe, die allerdings zur Halbzeit des Radfahrens nach 90 Kilometern bereits acht Minuten Rückstand hinnehmen musste.
In der immer heißer werdenden Vormittagssonne konnte Kastelein, der im Training meist mit Jan Frodeno unterwegs ist, nun seinen Vorsprung nicht mehr weiter ausbauen. Mit 1:10 min. Vorsprung vor Wurf ging es für den Aussie in die Laufschuhe. Dahinter hatten die Verfolger etwas Boden gut machen können: van Berkel (+6:07 min.) und Schildknecht (+6:10 min.) schnürten als nächste die Laufschuhe. Ruedi Wild folgte als dahinter mit 8:15 min. Abstand zu Kastelein in den Marathon.
Schweizer Duell um Rang zwei
Nach der ersten der vier Laufrunden an der Züricher Landiwiese lag Wurf immer noch auf Rang zwei, konnte nun aber schon den Atem seiner Verfolger spüren. Dass waren nun van Berkel und Wild, während der neunmalige Zürich-Sieger Ronnie Schildknecht noch vor der 10,5 km-Zwischenzeitmarke, geplagt von Krämpfen, die Segel strich. Wenig später war Wurf von den beiden Eidgenossen gestellt, wobei sich zunächst noch van Berkel auf Rang zwei behaupten konnte. Nach der Halbmarathonmarke wechselte dann Rang zwei zu Wild, der allerdings nach vorne zu Kastelein nichts mehr gut machen konnte. Nick Kasteleins erster Ironman-Sieg war somit perfekt. Am Ende fehlten nur 61 Sekunden zu Oliver Bernhards Uralt-Streckenrekord aus dem Jahr 2000. Ruedi Wild folgte als Zweiter, Jan van Berkel wurde wie im Vorjahr Dritter. Rang vier ging mit Samuel Hürzeler ebenfalls an einen Schweizer.
Start-Ziel-Sieg für Celine Schaerer – Katrin Esefeld starke Sechste
Das Frauenrennen beim Ironman Switzerland 2017 war eine "Celine Schaerer-Show". Vom Start weg dominiert die 27-Jährige aus Zug das Rennen. Bereits beim Schwimmen legte sie fünf Minuten zwischen sich und die nachfolgenden Konkurrentinnen. Auf der ersten Radrunde kam zwischenzeitlich Regula Rohrbach bis auf dreieinhalb Minuten heran, dann vergrößerte sich Schaerers Zeitpolster wieder. Mit acht Minuten Vorsprung ging Schaerer, die nun wieder auf die Trainingspläne von Erfolgscoach Brett Sutton setzt, vor ihren beiden Landsfrauen Rohrbach und Martina Kunz in den Marathon.
Schaerer ließ sich an der Spitze auf ihrem Weg zum ersten Ironman-Sieg der Karriere nun nicht mehr aufhalten. Dahinter gab es zunächst eine Rochade, indem Kunz sich Rang zwei von Rohrbach schnappte. Während Rohrbach nun zusehends an Boden verlor, schob sich Tine Holst mit jedem Schritt näher in Richtung Podiumsnähe. Noch vor der Halbmarathon-Marke setzte sich die Dänin auf Rang drei fest und machte nun vehement Jagd auf Kunz. Bis gut fünf Kilometer vor Ziel hielt die Schweizerin noch dagegen, dann war Holst nicht mehr zu halten und lief zu Rang zwei. Martina Kunz wurde mit gut zwei Minuten Abstand Dritte.
Da nur sieben Profistarterinnen das Ziel an der Landiwiese erreichten, gingen gleich mehrere Top Ten-Platzierungen an Altersklassen-Athletinnen. Beste Agegrouperin war die Niederländerin Els Visser auf Rang vier. Auf Rang sechs lief die zweimalige Altersklassen-Weltmeisterin Katrin Esefeld, die damit auch beste Deutsche in Zürich wurde. Die Mettenheimerin sicherte sich in 9:55:24 Stunden zudem den Sieg in der Altersklasse 35.