Über weite Strecken des Rennens ließen sich Michael Raelert und Antony Costes nicht aus den Augen. Zeitgleich wechselten die beiden Topfavoriten nach knapp 23 Minuten auf ihre Zeitfahrmaschinen. Nur der Brasilianer Fernando Toldi stürmte knapp vor dem Deutschen und dem Franzosen als Schwimmleader aus der fast schon unangenehm warmen Lagune in Richtung Wechselzone.
Raelert vs Costes: Remis auf dem Rad – Entscheidung beim Laufen
Richtig heiß sollte es in den beiden folgenden Disziplinen zur Sache gehen, zumal sich am frühen Vormittag ein komplett wolkenloser Himmel über Phuket präsentierte. Raelert und Costes legten über die 50 Radkilometer, teils winklig und im letzten Drittel mit zwei echten Scharfrichtern gespickt, die absolut gleiche Pace vor. Für die Beiden blieb an Ende eine 1:10:32 stehen. Der Rest des Feldes war am Laguna Grove beim Wechsel in die Laufschuhe schon geschlagen. Am besten hielten sich noch der Australier Robins und Alberto Casadei aus Italien, die nur drei Minuten Rückstand hinnehmen mussten.
Auf den abschließenden 12 Laufkilometern gelang es Raelert dann mit einer wahren Energieleistung seinen zweiten Schatten Antony Costes doch noch abzuschütteln. Der zweimalige Ironman 70.3-Weltmeister blieb als einziger Athlet des Tages unter der 44 Minutenmarke und konnte so noch 57 Sekunden Vorsprung auf "The Tiger" Costes herauslaufen. Es schafften zudem mit Per Bittner (6./2:28:07), Markus Rolli (7./2:28:46) und Dennis Kruse (8./2:33:57) noch drei weitere Deutsche den Sprung in die Top Ten beim Asien-Klassiker.
Watkinson nach Sturz von Simmonds im Alleingang
Im Frauenrennen legte Amelia Rose Watkinson einen Start-Ziel-Sieg vor. Die Neuseeländerin profitierte bei ihrem Alleingang allerdings von einem Missgeschick von Imogen Simmonds. Die junge Britin, nach dem Schwimmen nur eine Minute hinter Watkinson, wollte wohl auf ihrer Heimstrecke zu viel und stürzte nach wenigen Kilometern. Simmonds konnte das Rennen wieder aufnehmen, Watkinson war aber nun endgültig enteilt. Dahinter mühte sich Yvonne van Vlerken ihren Schwimmrückstand auf dem Rad wett zu machen. Die Aufholjagd war aber nur teilweise erfolgreich, denn sowohl Leaderin Watkinson und auch die sturzgeplagte Simmonds waren auf den Toprängen sogar noch etwas schneller auf dem Rad unterwegs.
An dieser Konstellation sollte sich auch beim Laufen nichts mehr ändern. Watkinson siegte in 2:35:01 Stunden und war dabei sogar noch eine gute Minute schneller als im Vorjahr unterwegs. Dahinter durfte sich Imogen Simmonds (2:41:47) über Rang zwei freuen, nachdem sie im Vorjahr das Podium als Vierte noch knapp verpasst hatte. Rang drei ging ungefährdet an Yvonne van Vlerken (2:45:24), da ihre ärgste Widersacherin um Platz drei, die US-Amerikanerin Robin Pomeroy noch auf Rang fünf hinter Kate Bevilaqua aus Australien zurückfiel. Rang sechs sicherte sich Silvia Gehnböck aus Österreich.
Insgesamt erreichten bei der 24. Auflage des Laguna Phuket Triathlon knapp 500 Einzelstarter und 30 Staffeln aus über 40 Nationen das Ziel.