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Triathlon EM: Spirig gewinnt Gold, Lindemann nach Radsturz noch Vierte

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Die Schweizerin Nicola Spirig hat bei den European Championships im schottischen Glasgow die Goldmedaille über die Olympische Distanz gewonnen. Die Olympiasiegerin von 2012 und Olympiazweite von 2016 setzte sich im Strathclyde Park in 1:59:13 Stunden vor der Britin Jessica Learmonth (1:59:46) und Cassandre Beaugrand (2:00:57) aus Frankreich durch und feierte zudem ihren sechsten EM-Titel seit 2009. Laura Lindemann (2:01:42) wurde undankbare Vierte, nachdem sie auf der Radstrecke in einen schweren Radsturz verwickelt war und dadurch den Anschluss zur Spitze verlor.

Zunächst lief alles nach Plan bei Laura Lindemann. Die Potsdamerin kam als Sechste nach 18:44 min. aus den Fluten des Strathclyde Loch und fuhr dann in der ersten von sechs Radrunden zusammen mit der Topfavoritin Nicola Spirig in einer kleinen Verfolgergruppe, die Jagd auf die beiden Führenden Jessica Learmonth und Cassandre Beaugrand machte. Auf dem engen und technisch anspruchsvollen Radkurs löste dann die Spanierin Sara Perez Sala eine fatalen Sturz aus, dem nur Spirig mit viel Glück entging. Lindemann hatte weniger Glück und stürzte kopfüber vom Rad. Die 22-jährige Mitfavoritin rappelte sich zwar wieder auf, verlor aber viel Zeit und den Anschluss an die Medaillenränge.

Spirig mit EM-Rekordsieg Nummer sechs

Spirig kam nach dem Schreckmoment erst richtig auf Touren und fuhr die Lücke zum Führungsduo alleine zu, wobei Beaugrand auf den letzten beiden Radrunden das Tempo von Spirig und Learmonth und nicht mehr mitgehen konnte. Auf der Laufstrecke sorgte Spirig dann schnell für klare Verhältnisse und legte eine Lücke zwischen sich und die Britin. Mit ihrem unnachahmlichen kraftvollen Laufstil und in den Nacken gelegtem Kopf lief die 36-jährige Schweizerin nun ihrem sechsten EM-Titel entgegen – Rekord in der europäischen Triathlon-Geschichte!

Laura Lindemann mit bester Laufzeit

Dahinter zeigte Lindemann großen Kampfgeist und lief mit der besten Laufzeit des Tages noch auf Rang vier. „Ich habe nach dem Sturz nicht gedacht, dass ich noch die Top 10 erreichen kann, und die Medaillen erst recht nicht. Ich habe so viel rausgeholt wie es ging, der Abstand nach vorne war aber einfach zu groß. Es ist halt immer blöd, wenn man selbst nichts dafür kann“, resümiert eine enttäuschte Lindemann im Ziel. „Der Rennverlauf ist durch den Sturz auf den Kopf gestellt worden, die Medaille wäre drin gewesen. Mit dem vierten Platz und der besten Laufzeit ist es aber noch ein versöhnliches Ende“, sagt Ron Schmidt, Bundestrainer U23 der Deutschen Triathlon Union.

Bogen und Eim für U23-WM qualifiziert

Die weiteren DTU-Starterinnen Bianca Bogen (Leipzig) und Nina Eim (Potsdam) liefen auf die Ränge 24 und 28 und sicherten sich die Qualifikation für die U23-Weltmeisterschaft im September an der Gold Coast. Anabel Knoll (Charlotte, USA) und Lena Meißner (Neubrandenburg) beendeten das Rennen nicht. Am morgigen Freitag (10. August) stehen die DTU-Athleten Jonas Schomburg, Gabriel Allgayer, Linus Stimmel und Johannes Vogel im Elite-Rennen der Männer am Start. Der Wettkampf wird ab 17 Uhr live im Ersten übertragen.

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