Los ging es in Buschhütten bereits im Jahr 1987, bevor das Rennen ab den frühen 90iger Jahren schnell zur viel beachteten Standortbestimmung für die besten deutschen Triathleten wurde. Nach Jürgen Zäck (1991) trug sich 1996 Thomas Hellriegel als zweiter Szene-Topstar in die Buschhüttner Siegerliste ein. Das erste Buschhütten-Triple schaffte Andreas Niedrig in den Jahren 1997 bis 1999, noch bevor er durch sein Drogensucht-Outing auch über den Triathlonsport hinaus bekannt wurde. Zu den frühen Siegerinnen im Jahr 1992 gehörte auch eine gewisse Nicole Mertes, die den allermeisten wohl eher als Nicole Leder bekannt ist und 2004 noch einmal in Buschhütten gewinnen konnte.
>>Die Geschichte des Siegerland-Cup Buschhütten in 35 Bildern …
(unser Bildarchiv reicht bis ins Jahr 2005 zurück)
Die Buschhüttener Rekordsieger: Leder, Kienle und Reinders
Zwei Athleten und eine Athletin drückten dem Siegerland-Cup aber ganz besonders ihren Stempel auf. Lothar Leder, Sebastian Kienle und Ina Reinders konnten jeweils fünfmal gewinnen. Ina Reinders, heute die Ehefrau von Faris Al-Sultan, feierte ihren ersten Sieg bereits im Jahr 2001 im zarten Alter von 22 Jahren. Nach einigen Jahren Pause folgte von 2005 bis 2008 dann ein Viererpack, bevor die gebürtige Xantenerin im Jahr 2009 von Anne Haug vom Buschhütten-Thron gestoßen wurde.
Leder vor Macca
Die frühen 2000er Jahre gehörten bei den Männern Lothar Leder, der regelmäßig das Rennen gegen die Kurzdistanz-Cracks für sich entschied und dessen Serie verletzungsbedingt nur 2004 vom "jungen Wilden" Faris Al-Sultan unterbrochen wurde. Allerdings schlug "Loddl" 2005 in einem Rennen mit unwirtlichen Bedingungen noch einmal zurück und setzte sich auch gegen den eingeflogenen Topfavoriten Chris McCormack durch.
2006 war die Buschhüttener Leder-Ära dann endgültig vorbei. Es war das Rennen des im Jahr 2015 verstorbenen Steffen Liebetrau, der etwas überraschend vor den Weltcup-Athleten Dirk Bockel und Reto Hug triumphierte. Bockel sollte im Jahr darauf an der Reihe sein, bevor 2008 die erste Kienle-Show im Siegerland stattfand.
Sebi brettert über die HTS-Schnellstraße
Fünfmal in Folge sollte nun Sebastian Kienle in seiner unnachahmlichen Art triumphieren. Nach den 1000 Metern im Buschhüttener Freibad fuhr "Sebi" immer einem Rückstand hinterher, den er allerdings auf der HTS-Schnellstraße mit einer wahren Wattorgie meist schnell in einen Vorsprung umwandelte. Im Laufen konnte dann die oft schneller eingeschätzte Konkurrenz nicht mehr kontern.
2013 bis 2015: Der Klassiker ist tot
Vielleicht wären die Kienle-Shows mit dem typischen Superman-Zielsprung noch weitergegangen, wenn 2013 nicht das traditionelle Format des Siegerland-Cups verändert worden wäre. Drei Jahre in Folge gastierte nun die 1. Triathlon Bundesliga mit einem Teamsprint zum Saisonauftakt im Siegerland. Das immer wieder aufs neue interessante Duell Kurz- gegen Langdistanz war damit erst einmal Vergangenheit.
Frodeno verhindert den Böcherer-Hattrick
2016 folgte dann die Rückkehr zum alten Format. Andi Böcherer konnte dabei den jungen Florian Angert auf Distanz halten, das Duell "Lang gegen Kurz" für sich entscheiden und endlich auch in Buschhütten gewinnen. 2018, nach dem das Rennen 2017 ausfiel, verteidigte Böcherer sein Platz auf dem Buschhütten-Thron, wieder vor Angert und dem amtierenden Ironman Hawaii-Sieger Patrick Lange. Mit Böcherers Titelhattrick wurde es allerdings nichts. 2019 kam kein Geringerer als Jan Frodeno ins Siegerland, das sich am ersten Maisonntag spätwinterlich präsentierte. Frodeno trotzte Wind und Wetter und bot seinen Fans mit einem Start-Ziel-Sieg die passende Show. Jan Frodeno und Laura Philipp bleiben nun auch 2020 das Buschhüttener Königspaar.
Aber eine Fortsetzung wird (hoffentlich) nach dem Ende der Coronakrise folgen …