Die Frauen eröffneten am Nachmittag die Elite-Rennen in Leeds, zu denen sich auch Lucy Charles-Barclay angekündigt hatte. Die dreimalige Hawaii-Zweite diktierte dann auch in ihrer Paradedisziplin im Waterloo Lake das Tempo. Nach 18:19 min markierte sie die Bestzeit im Wasser, den Sprung in die kleine Spitzengruppe verpasste sie anschließend aber. Hier hatten sich früh Maya Kingma die beiden Britinnen Jessica Learmonth und Sophie Coldwell gefunden. Laura Lindemann lag noch weiter zurück und fuhr in einer dritten Gruppe.
Das Spitzentrio arbeitete perfekt zusammen und baute so den Vorsprung bis ins Radziel auf über zwei Minuten auf eine ebenfalls dreiköpfige Verfolgergruppe mit Charles-Barclay, der Brasilianerin Vittoria Lopez und Flora Duffy von den Bermudas, die pünktlich zu Olympia fast schon wieder zur Siegform aufläuft, aus.
Lindemann mit toller Laufform Charles-Barclay überrascht als Fünfte
Die Siegerin musste aber aus der ersten Gruppe kommen, zu groß war deren Vorsprung. Zunächst fiel nur Coldwell etwas zurück und das Rennen entwickelte sich zu einem Kopf an Kopf-Rennen zwischen Kingma und Learmonth. 500 Meter vor dem Ziel setzte dann die Niederländerin die entscheidende Attacke und der erste Sieg in der WM-Serie war nach 1:54:26 Stunden perfekt. Learmonth (1:54:37) folgte als Zweite, Coldwell (1:54:46) wurde Dritte, gefolgt von Flora Duffy und der auch im Laufen überraschend starken Lucy Charles-Barclay. Die britische Langdistanz-Spezialistin gewann das Laufduell gegen Taylor Spivey (USA) und konnte auch die schnellen Läuferinnen Beth Potter (USA) und Cassandre Beaugrand (FRAU) gekonnt auf Distanz halten. Laura Lindemann folgte als Neunte und zeigte sich beim Laufen (drittbeste Laufzeit in 34:56 min) im Vergleich zum Auftritt in Yokahama stark verbessert.
Schomburg lange im Zentrum des Geschehens
Jonas Schomburg war auch in Leeds beim Schwimmen wieder in der Spitze vertreten und ging nach einem sehr schnellen Wechsel als Zweiter hinter dem später disqualifizierten Lokalmatador Alistair Brownlee auf die Strecke. Auf dem Radkurs gab es immer wieder Attacken, an denen auch Schomburg beteiligt war und die allesamt verpufften. 28 Athleten kamen so innerhalb von nur 13 Sekunden zum zweiten Wechsel. Der Rest des Feldes lag zu diesem Zeitpunkt fast drei Minuten zurück.
Auf der Laufstrecke machte dann von Beginn an Alex Yee richtig Alarm. Schon nach der ersten der vier Laufrunden ging eine kleine Lücke zu den Verfolgern um den Neuseeländer Hayden Wilde, Marten van Riel (BEL), Kristian Blummenfelt (NOR), Antonio Serrat Seoane (ESP) und dem US-Amerikaner Morgan Pearson auf. Jonas Schomburg hing bereits etwas weiter zurück, verteidigte aber seinen Platz in den Top Ten. Yee, der bisher nur einen Weltcup-Sieg zu Buche stehen hatte, war nun nicht mehr zu halten. Runde um Runde vergrößerte der frühere Langstreckenläufer seinen Vorsprung und nach 1:43:27 Stunden konnte er fast schon entspannt seinen ersten Sieg in der Championship Series feiern. Morgan Pearson (1:43:52) hatte von den Verfolgern die größten Kraftreserven und wurde Zweiter vor Marten Van Riel (1:44:03), der in der letzten Runde noch einige Sekunden auf die viert- und fünftplatzierten Fernando Alarza und Hayden Wilde herauskämpfte.