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Regeneration: Kälte und Musik fördern Erholung

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Zwei aktuelle wissenschaftliche Studien beweisen: Wer nach harter Belastung optimal regenerieren will, sollte mit dem Kopfhörer auf dem Ohr in die Kältekammer gehen.
Motivierende Musik fördert Laktakabbau


Eine Studie von Eliakim/Bodner/Eliakim/Nemet/Meckel an mehreren Instituten in Israel setzte sich mit den Auswirkungen des Hörens von motivationaler Musik in der Regenerationsphase auseinander. Zwanzig sportliche Männer wurden zu einem anstrengenden 6-Minuten-Lauf bei hoher Intensität angehalten. Neben der Herzfrequenz wurden die Werte der individuell wahrgenommen Anstrengung (Rating of Perceived Exertion, RPE) und die Blutlaktatkonzentration gemessen. Ergebnis der Studie: Die Studienteilnehmer, die während der direkt anschließenden Regenerationsphase motivierende Musik hörten, verbesserten dadurch den Laktatabbau im Muskel, verminderten die individuell empfundene Anstrengung und steigerten ihre Aktivität signifikant. 

Fazit: Nach dem Triathlon-Training Kopfhörer auf und sich mit Musik motivieren – das fördert die Regeneration! 

Französisches Team: Kälte bei trainierten Sportlern der richtige Weg


Sportwissenschaftler Christophe Hausswirth vom staatlichen Institut National du Sport, de l’Expertise et de la Performance (INSEP) und sein französisches Team untersuchte die Auswirkung von Kälte und Wärme auf die muskuläre Regeneration. Die Forscher wollten herausfinden, ob stark beanspruchte Muskeln besser regenerieren, wenn man sie mit Kälte, mit Wärme oder gar nicht behandelt. Die Probanden waren dabei zwar keine Triathleten, sondern gut trainierte Läufer, die Ergebnisse dürften sich aber gut übertragen lassen. 

In der Forschungsgruppe wurden von den Probanden jeweils drei Mal sehr anstrengende Läufe absolviert und die Muskelschädigung untersucht – dies geschah anhand von Blutwerten, der maximalen Muskelkraft und der subjektiv empfundenen Belastung. Nach jedem Lauf durchliefen die Läufer eines von drei Erholungsprogrammen, entweder in der Kältekammer, mit wärmenden Infrarotlicht oder einer einfachen Ruhepause im Liegesessel. Die besten Erholungswerte erreichte dabei die Kältebehandlung, gefolgt von der Wärmebestrahlung, am schlechtesten erholten sich die Muskeln ohne extra Behandlung. Spannend die genaue Zeit der Muskelerholung: Nach der Kältekammer sei die maximale Muskelkraft bereits nach einer Stunde wieder hergestellt gewesen, bei der Wärmebehandlung erst nach 24 Stunden und ohne Behandlung nach 48 Stunden noch nicht. Auch das individuelle Wohlbefinden sei nach der Kälteregeneration am schnellsten wieder hergestellt, lediglich die Blutwerte hätten keine Unterschiede gezeigt. Allerdings bemerkten die Forscher, dass sich die positiven Effekte der Kälte vor allem bei schon gut trainierten Sportlern zeigen würden – frühere Untersuchungen hätten zum Teil sehr unterschiedliche Ergebnisse geliefert. Dies führten die Wissenschaftler darauf zurück, dass Muskelschädigungen und der Kraftverlust nach der Belastung weniger ausgeprägt seien. 

Was genau zu den positiven Effekten der Kälte auf die Regenerationsfähigkeit führe, sei noch nicht eindeutig geklärt. Neben einem Zusammenziehen der Blutgefäße und einhergehender Verminderung der Muskelschwellungen werden die Bremsung der Entzündungsreaktion und die Verbesserung der körpereigenen Abwehr von freien Radikalen als Ursachen erwogen. 

Unser Fazit: Seid ihr fit und bereits gut trainiert? Dann empfiehlt sich nach einer harten Trainingssession eine dreiminütige Kältebehandlung: Entweder bei tiefen Temperaturen nur mit der Unterwäsche bekleidet im Freien stark abkühlen, mit Kältepads die am stärksten beanspruchten Muskelgruppen abkühlen – oder ihr setzt euch einfach für drei Minuten in den Kühlschrank. 

Quellen: 
– wissenschaft.de/Ilka Lehnen-Beyel 
– Christophe Hausswirth (INSEP) et al.: PLoS ONE, Bd. 6, Nr. 12, Artikel e27749 
– www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/314686.html 
– Journal of Strength & Conditioning Research: January 2012 – Volume 26 – Issue 1 – pp 80-86

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