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Lukas Krämer: Die Rückkehr des Ironman-Weltmeisters

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Was haben Lukas Krämer und Sebastian Kienle gemeinsam? Beide sind Jahrgang 1984 und das Schwimmen ist ihre schwächste Disziplin. Aber vor allem eint sie aktuell eines: Sie treten am 10. Oktober beim Ironman Hawaii als Titelverteidiger an. Kienle, das weiß jeder Triathlon-Fan, als Gesamtsieger des prestigeträchtigsten Rennens der Triathlonwelt, Krämer als "Defending Champion" in der Agegroup 30-34.

Im Vorjahr lieferte der Peißenberger, der in München als Berufsfeuerwehrmann arbeitet, ein Husarenstück ab. Gleich bei der ersten Ironman Hawaii-Teilnahme gelang ihm der Altersklassen-Sieg, in einer Klasse, in der die Siegleistungen nahe dem Profiniveau liegen. Dabei lief bei der letztjährigen Kona-Premiere lang nicht alles perfekt für Krämer. "Es waren viele Kleinigkeiten, die nicht ganz optimal waren. Ich war beim Schwimmstart zu weit hinten und richtig eingeklemmt. Diesmal möchte ich weiter vorne starten, aber auch nicht zu nah am Pier. Beim Radfahren ist mir mal die Kette vom Blatt gefallen. Und beim Laufen hatte ich mit Seitenstechen zu kämpfen", so seine Erinnerungen an das Vorjahr.

Hinten los geschwommen, Kette runter und Seitenstechen – so wird man Weltmeister

Trotz der kleineren Probleme schwamm Krämer 1:01:40 Stunden, fuhr 4:52:00 Stunden über die 180 Radkilometer und lief dem Marathon in 3:04:56 Stunden – Gesamtzeit 9:03:37 Stunden. Am 10. Oktober will der Oberbayer, der im Vorjahr auf Hawaii auch optisch mit seinem Triathlon-Zweiteiler in bayerischer Lederhosen-Optik für Aufsehen sorgte, wieder genauso an das WM-Rennen rangehen. "Wobei ich bewusst keine Zielzeit nenne, da auf Hawaii mit dem Wind schnell mal 15 Minuten weg sind. Bei der Platzierung ist es ähnlich, man kennt die Konkurrenz in der AK jetzt nicht genau." Wobei beim Laufen sich Krämer sicher ist: "Vom Körperlichen hab ich auf Hawaii einen Sub-3-Marathon drauf."
Für das große Saisonsiel hat der 31-Jährige noch härter als wie im Vorjahr trainiert. Der grundsätzliche Trainingsaufbau ist zwar gleich geblieben, in punkto Qualität und Umfang packte ihm Heimtrainer Wolfgang Ahrens allerdings noch was drauf. Zuletzt stand der Kona-Feinschliff in einem Trainingslager in Südtirol auf dem Programm. Nach der Rückkehr nach München ging es vor der Abreise nach Kona noch für ein paar Tage zurück  in den Job bei der Münchner Berufsfeuerwehr. Krämers Wache ist in der Innenstadt. Da gerade Wiesn-Zeit in München ist, hat auch die Feuerwehr mehr zu tun. Nicht unbedingt die besten Voraussetzungen, um im 24-Stunden-Schichtbetrieb den nötigen regenerativen Schlaf zu bekommen. Neidisch auf die Profis, die zeitgleich unter der Sonne Floridas oder Kaliforniens trainieren und regenerieren, ist Krämer allerdings nicht. "Für mich ist Triathlon Hobby, und mit dem Beruf verdien ich mein Geld" und fügt an: "Der Schichtdienst bei der Feuerwehr ermöglicht es mir tagsüber zu trainieren, was bei einem Bürojob so nicht möglich wäre."

Ich will kein Möchtegern-Profi sein

Das WM-Rennen auf Hawaii wird erst Krämers viertes Langdistanzrennen sein. Bei der Premiere 2013 legte er in Roth eine 8:30:32 hin, die letztjährige Kona-Quali wurde im mexikanischen Cozumel in 8:52:26 Stunden (Gesamtrang 21.) unter Dach und Fach gebracht. Für dieses Jahr war Krämer aufgrund seines AK-Siegs fix qualifiziert. Leistungen, mit denen man auch den Sprung ins Profilager wagen könnte?
"Ich will für mich nicht ausschließen, auch nochmal als Profi zu starten, allerdings möchte ich, dass sich dann mein Hobby Triathlon wenigstens selbst finanziert." Die aktuelle aufgeblasene Profiszene auf der Langdistanz sieht er eher kritisch. "Jeder kann sich Profi nennen beziehungsweise eine Lizenz holen, selbst wenn er nicht mal das Seepferdchen schaffen würde. Ich finde es nicht gut, dass hier keine objektiven Leistungskriterien für eine Lizenz nötig sind", so Krämer, der sich hinsichtlich Profistatus ein anderes Vorgehen der Verbände und Veranstalter wünschen würde.
Also doch erst nochmal auf Hawaii als Agegrouper die Profis ärgern? "Die Profis, die sich für Hawaii qualifiziert haben, die haben es wirklich drauf." Krämer will sich auch nicht damit brüsten, den einen oder anderen Pro auf dem Alii Drive hinter sich gelassen zu haben, wie es im Agegrouperlager gerne gemacht wird. "Für die Profis geht´s dort nur um den Sieg und die Top Ten. Da müssen viele am Anfang überziehen, um mit dabei zu sein und platzen dann." Auf so eine Renneinteilung kann Krämer gerne verzichten und will lieber wieder alles genauso wie im Vorjahr machen. Dies dürfte wohl auch für Sebastian Kienle gelten – eine weitere Gemeinsamkeit.
Zur Facebook-Site von Lukas Krämer …
Wie ein Defending-Agegroup-Champion die Kona-Raceweek angeht, erfahrt ihr im Teil zwei unserer Story über Lukas Krämer. Neben Krämer treten übrigens aus Deutschland auch Katrin Esefeld (AG 30-34) und Nicole Bretting (AG 40-44) als Titelverteidigerinnen an.

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