Das Fragezeichen um den Start der sechsmaligen Hawaii-Siegerin Natascha Badmann ist gelüftet. Die Schweizerin hat jetzt nach der erfolgreichen Durchführung eines Trainingslagers auf Gran Canaria ihre Startzusage gegeben. Inwieweit die derzeitige Form für ein erfolgreiches Finish am 11. Oktober reicht, ist nach der langwierigen Verletzung weiter fraglich.
Bis vor einem halben Jahr war nicht einmal im Traum an geordnetes Training von Natascha Badmann zu denken. Ihr Alltag gestaltete sich aus Physioarbeit mit Simon Heini und Dani Meier sowie Shiatsu Therapie bei Sepp Dossenbach und Akupunktur bei Bruno Jaun. Obwohl das Chirurgenteam ihr vor der Operation gesagt hatte, es sei nicht sicher, dass sie je wieder 1 kg Zucker vom Küchenschrank runter nehmen könne, arbeitete sie extrem hart für ihr Comeback.
Belastungstests auf Gran Canaria
Vor 14 Tagen ging sie mit ihrem Trainer Toni Hasler nach Gran Canaria, um zu sehen, was möglich ist. Das längste was sie bis dahin seit ihrem Unfall unter Wettkampfintensität gemacht hatte waren 500 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen. Die ersten sechs Trainingstage belasteten Badmann bis ans Maximum. Die Oftringerin war so platt, dass sie sich entschied, nicht nach Hawaii zu gehen. Doch nach ein paar ruhigeren Trainingstagen waren auf einmal Fortschritte zu sehen, die sich täglich sprunghaft verbesserten. Sowohl auf dem Rad, allerdings nach wie vor ohne Aeroposition, als auch beim Schwimmen stellte Badmann neue Trainingsbestzeiten auf.
Der Ernstfall als große Unbekannte
Allerdings reist das Team um die Ironman-Queen mit einer großen Unbekannten auf das Pazifik-Archipel. Wir wissen nicht, wie lange die Schulter beim Schwimmen hält, denn sie ist nie komplette 3,8 km geschwommen. Wir wissen nicht, wie lange sie in der Aeroposition Rad fahren kann. Und das längste was sie gelaufen ist, ist eine Stunde, betont Hasler. Natascha wird ihre Gesundheit in Hawaii nicht gefährden und jederzeit einen Abbruch vom Rennen in Erwägung ziehen.