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Ironman 70.3 California: Michael Raelert dominiert bereits auf dem Rad

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Michael Raelert hat sich beim ersten Rennen nach seinem Weltmeistertitel gegen ein starkes Feld in glänzender Form gezeigt und den Ironman 70.3 California ungefährdet in 3:58:27 Stunden gewonnen. Überraschend: Der laufstarke Rostocker distanzierte die Konkurrenten schon auf der 90-Kilometer-Radrunde ...

Michael Raelert hat sich beim ersten Rennen nach seinem Weltmeistertitel gegen ein starkes Feld in glänzender Form gezeigt und den Ironman 70.3 California (1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren, 21,1 km Laufen) in Oceanside ungefährdet in 3:58:27 Stunden gewonnen. Überraschend: Der laufstarke Rostocker distanzierte die Konkurrenten schon auf der 90-Kilometer-Radrunde. Vorjahressieger Matt Reed wurde Zweiter mit 2:50 Minuten Abstand, Rasmus Henning vervollständigte das Podium. Das Rennen der Frauen gewann Mirinda Carfrae dank überragendem Halbmarathon vor Lesley Paterson, Samantha McGlone wurde Dritte.

Das erste Rennen nach einem Titel mag wohl keinem frischgebackenen Weltmeister leicht erscheinen, vor allem nicht, wenn man so überraschend an die Weltspitze vorgestoßen ist wie Michael Raelert. Und Raelert hatte es sich mit dem renommierten Ironman 70.3 California, im Heimatland seines Trek/K-Swiss-Teams und nur 50 Kilometer vom kalifornischen Triathlon-Mekka San Diego entfernt, alles andere als leicht gemacht. Vorjahressieger Matt Reed, der Dritte der Weltmeisterschaft war am Start, Rasmus Henning und noch einige bekannte Namen mehr. In den Tagen vor dem Rennen hatte der 29-jährige Rostocker auch versucht, ein wenig den Druck rauszunehmen und sprach von einem Aufbaurennen.

Doch am Renntag zeigte sich Raelert von Anfang an enorm selbstbewusst, bereits beim Schwimmen setzte er sich gemeinsam mit Kyelo Leto an die Spitze, entstieg knapp hinter ihm dem Wasser des Hafenbeckens. Auf dem Rad verschwendete er keinen Blick nach hinten und machte sich daran, den Vorsprung von 10 Sekunden auf Matt Reed und Richie Cunningham weiter auszubauen.

Raelert auf dem Rad der Beste
Auch als ihn sein junger Teamkollege Andrew Yoder überholte blieb er cool und ließ den US-Amerikaner – wie bei seinen meisten Rennen auf der Jagd nach dem besten Radsplit unterwegs – zunächst ziehen. An den Steigungen bei Camp Pendleton nach zwei Dritteln der Radstrecke attackierte Raelert jedoch und war bald an dem überraschten Yoder dran, den er schnell hinter sich ließ. Matt Reed, Richie Cunningham und Rasmus Henning, alle schon mehrere Minuten zurück, mühten sich derweil weiter hinten um Schadensbegrenzung. Aber Michael Raelert verblüffte alle, mit der Radbestzeit des Tages kam er in die T2. 4:15 Minuten Vorsprung hatte er auf Matt Reed herausgefahren, über fünf auf Timothy ODonnell, über sechs Minuten auf Henning und Cunningham.

Raelert: Wollte beweisen, dass ich nicht nur gut laufen kann
Er habe ein deutliches Zeichen setzen wollen, sagte er nach dem Rennen in einem Videointerview zu competitor.com: „Nach Clearwater war ich ein wenig enttäuscht über die Diskussionen über den Radsplit, es hörte sich so an, als hätte dort nur der beste Läufer gewonnen, nicht aber der beste Athlet.“ Heute habe er beweisen wollen, dass er nicht nur gut laufen könne, sondern ein würdiger Weltmeister und wirklich der beste Athlet über die 70.3-Distanz sei. „Und das ist mir gelungen“, so Raelert.

Die Verfolger machten gegen den nach seinem High-Speed-Radsplit kontrolliert laufenden Raelert zwar noch etwas Zeit gut, doch schnell war klar, dass gegen den komfortablen Vorsprung des Rostockers wenig auszurichten war. Der konnte so nach 3:58:27 Stunden in aller Ruhe den Jubel auf der Zielgeraden genießen. Matt Reed kam 2:50 Minuten später ins Ziel, Rasmus Henning weitere 50 Sekunden danach als Dritter.

Carfrae in den Laufschuhen auf Männerniveau
Beim Rennen der Frauen hatte sich die schnellste Schwimmerin Leanda Cave gemeinsam mit Pip Taylor auf der Radstrecke ein wenig absetzen können, doch Vorjahressiegerin Mirinda Carfrae aus Australien, nach dem Schwimmen noch über zwei Minuten zurück, machte vor allem auf der zweiten Hälfte des Radsplits Boden gut, fuhr die Radbestzeit und kam 41 Sekunden hinter Cave in die T2.

Carfrae, als Hawaii-Rookie vergangenes Jahr dort auf Platz zwei mit einem neuen Marathonkursrekord von 2:56:51, wurde auch in Oceanside ihrem Ruf als exzellente Läuferin gerecht, setzte sich umgehend an die Spitze und zunehmend ab. Mit einer Halbmarathonzeit von 1:17:34 – nur sechs Männer liefen die Strecke schneller an diesem Tag – siegte sie in 4:20:29 vor der in Kalifornien lebenden Schottin Lesley Paterson. Die Kanadierin Samantha McGlone wurde Dritte.

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