In Neuseeland spielen dieser Tage Triathlon und andere ähnliche Dinge eine eher untergeordnete Rolle. Das Erdbeben in Christchurch am 22. Februar ist noch lange nicht aus den Köpfen verbannt. Daran wird auch der Ironman in Taupo am Samstag (5. März) nichts ändern.
Trotzdem genießt das Rennen auf der Nordinsel Neuseelands einen besonderen Stellenwert. Wie jedes Jahr ist es der erste Wettkampf der Ironman-Serie. Und wie in jedem Jahr spielt auch Cameron Brown eine wichtige Rolle. Zwölf Mal war der 38-Jährige am Start, neun Mal gewann er, die anderen drei Rennen beendete er auf Rang zwei. Nur zu selbstverständlich ist es deshalb, dass Brown nun seinen zehnten Erfolg ins Visier nimmt es wäre ein Erfolg für die Geschichtsbücher: Noch kein Athlet konnte zehn Mal dasselbe Rennen gewinnen.
40 Stunden Training pro Woche hat der Routinier dafür investiert. Ein Aufwand, der nötig ist. Denn die Konkurrenz schläft nicht. Im vergangenen Jahr machte Cameron Brown ausgerechnet ein Landsmann zu schaffen. Terenzo Bozzone lag lange in Front und musste sich erst auf den letzten Kilometern des Marathons geschlagen geben. Der 26-Jährige geht deshalb auch in diesem Jahr ambitioniert und mit Chancen an den Start. Ein reines Kiwi-Duell könnte Mathias Hecht aus der Schweiz verhindern, dem noch immer ein Sieg bei einem Ironman in der Palmares fehlt.
Im Rennen der Frauen scheint die Siegerin bereits festzustehen. Mit Mirinda Carfrae hat sich die Hawaii-Siegerin angekündigt. Bei ihrem erst dritten Rennen über die volle Distanz und dem ersten außerhalb Hawaiis muss sie aber die lokale Konkurrenz im Auge behalten, bevor sie ihre Stärken auf der Laufstrecke ausspielen kann. Samantha Warriner kehrt nach ihrer Herzerkrankung zurück, und Joanna Lawn weiß ohnehin, wie man in Taupo gewinnt: Sechsmal stand die Neuseeländerin bei ihren acht Teilnahmen schon ganz oben. Gegen einen siebten Erfolg hätte sie nichts. Dafür aber muss sie Mirinda Carfrae abschütteln.