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Ironman Hawai 2011i: Wellington, wer sonst?

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Chrissie Wellington bleibt nichts schuldig: Zum vierten Mal gewann die Britin die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii. Vorjahressiegerin Mirinda Carfrae wurde Zweite vor Leanda Cave ...

Chrissie Wellington hat noch nie ein Ironman-Rennen verloren. Seit Jahren ist die Britin ungeschlagen, das bleibt auch nach dem Ironman Hawaii 2011 so. Kein Sturz, keine Verletzung konnte die nun viermalige Ironman-Weltmeisterin aufhalten. Sie zog ihr Ding durch und gewann in 8:55:08 Stunden vor der Vorjahressiegerin Mirinda Carfrae aus Australien und ihrer Landsfrau Leanda Cave.

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Allerdings hatte Chrissie Wellington eine gänzlich andere Taktik gewählt, als bei all ihren anderen Siegen. Mit 1:01:03 Stunden schwamm sie so langsam wie noch nie auf Hawaii, und auch beim Radfahren zeigte sie sich eher zurückhaltend. Die Verletzungen, die sich die große Favoritin bei einem Radsturz vor zwei Wochen zugezogen hatte, schienen ihr mächtig zu schaffen zu machen. Im Marathon aber krempelte sie das Rennen komplett um und hatte nach 27 Kilometern die Verhältnisse wieder zurecht gerückt. Ihr Dauerlächeln zeigt sie heute selten, die Belastung war ihr deutlich anzusehen: „Die härtesten Siege sind die süßesten und das war einer der harten Sorte. Mein Körper hat mir immer wieder signalisiert, dass er nicht mehr kann. Aber wie ich angekündigt hatte, mein Kopf ist stärker! Ich verdanke diesen Sieg aber auch Mirinda (Carfrae), die mich von hinten angetrieben hat. Dieser Sieg ist der Beweis, dass alles möglich ist, wenn man nur will.“
Trotz diesen für sie ungewöhnlichen Rennverlauf blieb Wellington am Ende nur eine knappe Minute über ihrem eigenen Kursrekord aus dem Jahre 2009.

Dibens erst vorne weg, dann mit Gehpausen

Bis dahin war es ein zum Teil abwechslungsreiches Rennen, dem wie im vergangenen Jahr Julie Dibens zunächst ihren Stempel aufdrückte. Mit 4:44:14 Stunden stellte die Britin einen neuen Radrekord auf und wechselte über elf Minuten vor Caroline Steffen in den Marathon. Dann aber begann das Drama für Dibens: Bald musste sie Gehpausen einlegen, humpelte, lief wieder los – bis zur nächsten Gehpause. So war es für Steffen ein Leichtes, die Spitze zu übernehmen, bis Chrissie Wellington kam.

Aber auch für die Britin war es kein Spaziergang. Von den Top Ten der Männer war sie weit entfernt, dafür machte ihr Mirinda Carfrae auf den letzten Kilometern Druck. Das Aufbäumen der Titelverteidigerin kam jedoch zu spät, dennoch untermauerte sie ihre Aussage, dass auch eine Chrissie Wellington eines Tages auch auf Hawaii zu schlagen ist. Wenigstens blieb Carfrae auch in diesem Jahr der Rekord auf der Laufstrecke (2:52:09 Std.), mit dem sie auch die Dritte, Leanda Cave noch auf Distanz hielt. Caroline Steffen indes musste am Ende noch völlig entkräftet auch Rachel Joyce vorbeilassen und wurde Fünfte.

Thürig und Tajsich überzeugen

Auf Rang sechs folgte ihre Landsfrau Karin Thürig, die sich damit standesgemäß aus ihrer Profikarriere verabschiedete: „Es ist ein wunderschöner Abschluss, aber ein harter. Wenn es nicht mein letztes Rennen gewesen wäre, hätte ich vielleicht aufgegeben, so habe ich aber bis zum Ende gekämpft. Jetzt bin ich froh, dass es vorbei ist und freue mich auf das, was jetzt kommen wird.“

Direkt hinter der Schweizerin lief schon die Regensburgerin Sonja Tajsich im Ziel am Alii Drive ein. Die 14. der letzten beiden Austragungen schaffte so ihr Wunschergebnis in der Top Ten und überzeugte nach einer für sie starken Schwimmleistung insbesondere wieder mit einem schnellen Marathon: „Ich bin überglücklich! Endlich habe ich es geschafft! Siebte bei der Weltmeisterschaft, das muss ich jetzt erstmal realisieren. Ich war ganz überrascht, dass ich nach dem Schwimmen nicht mehr Rückstand hatte, kam auf dem Rad sehr schnell nach vorne. Beim Laufen habe ich dann aber gemerkt, dass ich vorher ordentlich Gas gegeben hatte. Und dann sah ich Karin Thürig kurz vor mir auf der Ziellinie, da hab ich mir aber gedacht: egal, genieß den Zieleinlauf!“ Damit ist die Regensburgerin endgültig in der absoluten Weltspitze angekommen.

Tolle Erfolge heimsten drei deutsche Age Grouper ein: Beate Görtz aus Köln, Mareen Hufe aus Wesel und Katrin Esefeld aus München gewannen jeweils ihre Altersgruppe und schoben sich sogar vor diverse Profi-Frauen.

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