Die Saison ist gerade mal ein paar Wochen alt, da steht schon ein erstes richtiges Highlight im Kalender: Die dritte Auflage des Abu Dhabi International Triathlon verspricht ein echter Leckerbissen früh im Jahr zu werden. Ganz nach dem Geschmack der Veranstalter.
Als die nämlich vor drei Jahren das Rennen in den Vereinigten Emiraten ausrichteten, taten sie das mit dem Ziel, einmal ein Höhepunkt in der weltweiten Triathlonszene zu werden. Ich würde sagen, das haben wir geschafft, sagt Faisal Al Sheikh mit Blick auf die Starterlisten für 2012. Der Manager der für den Event verantwortlichen Tourismus- und Kulturbehörde kommt regelrecht ins Schwärmen: 16 Weltmeistertitel, 47 Europameistertitel, 102 nationale Titel und 76 Ironman-Siege können die Profis am 3. März vorweisen. Eine Bilanz, die Toprennen garantiert.
Und ein Blick in die Starterliste zeigt, dass es Frederik van Lierde schwer haben wird, seinen Titel aus dem vergangenen Jahr zu verteidigen. Daran wird auch ein persönlicher Rekord nichts ändern: Weil es in den letzten Wochen so kalt war, saß der Belgier daheim bis zu vier Stunden auf dem Ergometer. Um bereit zu sein für die Titelverteidigung, sagt Van Lierde. Der sich dafür aber gewaltig strecken muss. Mit Chris Lieto kommt beispielsweise der zur Zeit vielleicht stärkste Radfahrer in die Wüste. Obwohl er noch nie zu diesem Zeitpunkt der Saison in Topform war. Für den Abu-Dhabi-Triathlon macht der Amerikaner aber eine Ausnahme. Als Vorbereitung absolvierte er zuletzt den Ironman 70.3 Panama die Leistung dort stimmte ihn zuversichtlich.
Auch das Feld der Frauen kann sich sehen lassen
Die Reihe derer, die auf dem Formel-1-Kurs für den Sieg in Frage kommen, könnte beliebig fortgesetzt werden. Sogar ein deutscher Erfolg ist nach den 3 Kilometern Schwimmen, 200 Kilometern Radfahren und 20 Kilometern Laufen nicht ausgeschlossen. Mit Andi Böcherer ist da ein ganz heißer Kandidat dabei; auch Faris Al-Sultan hat seinen Formtest in Sri Lanka bestanden und mit Maik Twelsiek zudem einen starken Teamkameraden.
Reichlich Erfahrung steht auch bei den Frauen am Start. Vorjahressiegern Julie Dibens fehlt zwar, daran aber wird sich die Konkurrenz nicht stören. Vielleicht die Chance für Caroline Steffen, nach einem vierten (2010) und einen zweiten Platz im vergangenen Jahr, endlich mal auf die oberste Stufe des Podiums zu klettern. Daran hindern könnten sie allerdings Einige: Melissa Rollison beispielsweise, die im letzten Jahr 70.3-Rennen in Serie gewann; oder Leanda Cave, Angela Naeth und Lucie Zelenkova. Und auch hier stehen die Chancen für deutsche Athletinnen nicht schlecht, auch wenn es für Kristin Möller ein hartes Stück Arbeit wird.
Nach nur drei Jahren hat sich der Abu Dhabi International Triathlon zu einem begehrten Rennen entwickelt. Mit 2.100 Anmeldungen konnten die Veranstalter einen neuen Teilnehmerrekord vermelden. Das wiederum zwang sie zum Handeln: Um den Andrang gerecht zu werden, wurde der Schwimmstart verlegt, damit mehr Platz ist. Das führte zu einer Veränderung auch auf der Radstrecke, die aber nicht entscheidend für den Ausgang der Rennen sein sollte.