Bereits 2004 kündigte sich der (endgültige) Durchbruch an: Faris Al-Sultan gewann den Half-Ironman St. Croix, wurde Zweiter bei der Quelle Challenge Roth und damit auch Deutscher Meister über die Langstrecke und stand in Hawaii als Dritter erstmals mit auf dem Podium. Damit hatte er bereits einen großen Teil seiner Ziele erreicht, 2005 komplettierte er die Liste mit dem WM-Titel in Kona, wo er nur ein Jahr später Dritter werden konnte. Faris Al-Sultan sollte später von den magischen drei Jahren (2004-2006) sprechen.
Von da an aber lief es nicht mehr ganz optimal für den Münchener mit irakischen Wurzeln: Nur vereinzelt ließ er sein Können aufblitzen, ehe er sich mit den 2008er Siegen beim Ironman Langkawi/Malaysia und beim IM 70.3 in Wiesbaden wieder ein Lebenszeichen von sich gab.
Rückkehr zu alter Stärke in den Jahren 2011 und 2012
In den Jahren 2010 bis 2012 fand dann Faris Al-Sultan nochmals zur altbekannten Stärke zurück. Nach dem Wechsel vom Team Erdinger Alkoholfrei zum neu gegründeten Abu Dhabi Triathlon Team trat Al-Sultan dort als Team-Kapitän auf und sorgte zudem wieder für große Siege. 2010 gewann er die Premiere das Ironman Regensburg, 2011 den Ironman Germany und 2012 den Ironman Austria. Seine Topform dieser Jahre bestätigte der Münchner dann auch noch mit dem 5. Rang beim Ironman Hawaii 2012.
Zweimal sollte Al-Sultan noch als Athlet nach Kona zurück kommen. 2014 wirkte er dort schon im Vorfeld müde und stieg im Rennen selbst nach wenigen Radkilometern aus. 2015 folgte dann nach einem neuerlichen DNF beim Ironman Texas der Rücktritt als Triathlon-Profi. Allerdings verabschiedete sich der Publikumsliebling mit einer Eventtour bei seinen treuen Fans. Nach dem Allgäu Triathlon 2015 war dann endgültig Schluss.
Faris Al-Sultan – Ironman Hawaii-Sieger des Jahres 2005 – © Michael Rauschendorfer
Der Beckenbauer des Triathlon – als Athlet und als Trainer Ironman-Weltmeister
Schon beim Abschiedsinterview in Immenstadt erzählte dann Al-Sultan von seinen Plänen zukünftig auch als Trainer arbeiten zu wollen. Für die Saison 2016 wurde die Zusammenarbeit mit dem Darmstädter Patrick Lange vereinbart, der gerade den Sprung von der Mitteldistanz auf die Langdistanz wagen wollte. Al-Sultan attestierte Lange in seiner direkten Art zwar "zu wenig Talent", Lange antwortete auf seine Art. Er gewann den Ironman Texas und rannte beim Ironman Hawaii mit Laufstreckenrekord aufs Podium. 2017 wurde Faris Al-Sultan dann sogar Ironman-Weltmeister Coach, als Patrick Lange in Kona mit Streckenrekord zum Sieg rannte. 2018 folgte die Doublette des Erfolgs von Patrick Lange und Al-Sultan übernahm wenige Tage danach das Amt des DTU-Bundestrainers. 2019, nach Langes DNF beim beim Ironman Hawaii, trennten sich einvernehmlich die Wege von Patrick Lange und Faris Al-Sultan. Im Frühjahr 2020, in den Wirren des Corona-Lockdowns mit der Absage der Olympischen Spiele, endete dann auch vorzeitig die Zusammenarbeit mit der DTU.
In die Zeit des Rückzugs von Profisport fiel auch die Hochzeit (Herbst 2014) mit der langjährigen Partnerin Ina Reinders. Gemeinsam haben sie einen Sohn und eine Tochter.