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Triathlon im Zeichen der Olympischen Ringe

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Knapp zwölf Jahre ist es her, dass die Sportart Triathlon bei den Spielen in Sydney die olympische Premiere feiern durfte. Zweimal gab´s mit Jan Frodeno und Stephan Vuckovic olympisches Edelmetall für deutsche Triathleten. Ein Rück- und Vorausblick auf den olympischen Triathlon ...

Knapp zwölf Jahre ist es her, dass die Sportart Triathlon bei den Millenium-Spielen in Sydney die olympische Premiere feiern durfte. Die Aufnahme ins olympische Programm ist bis heute eine weitreichende Entscheidung. Anders wie auf der Triathlon-Langdistanz, wird seit dem das Training der Spitzenathleten auf den vierjährigen Olympia-Zyklus ausgerichtet und ein Hin- und Herspringen zwischen Lang- und Kurzdistanz – das in den 90er Jahren oft noch üblich war – ist aufgrund der speziellen Wettkampfstruktur auf der Olympischen Distanz – Stichwort Windschattenfreigabe – nicht mehr möglich.

30 Mann oder Frauen starke Pulks, die gemeinsam auf die Laufstrecke gehen, gehören heute auf der Olympischen Distanz zum gewohnten Bild. Wie sich die Sportart Triathlon in den zwölf Jahren seit Sydney 2000 weiter entwickelt hat, zeigt wohl am besten ein Blick auf die Laufleistungen.

Der schnelle Lauf zu Olympia-Gold

In London wird der Olympia-Sieger nach diversen Prognosen wohl eine Zeit um 29:30 Minuten über die zehn Kilometer vorlegen müssen. Simon Whitfield durchriss im Jahr 2000 das Zielband vor dem Opernhaus in Sydney erst nach 30:53 Minuten. In Deutschland blieben übrigens im Jahr 2012 bisher auf der Straße erst drei Leichtathleten unter der magischen 30-Minuten-Marke. In London wird dies, zudem vor heimischer Kulisse, am ehesten Alistair Brownlee zugetraut. Reihenweise legte der ITU-Doppelweltmeister der Jahre 2009 und 2011 mit seinem leichtfüßigen Vorfußlaufstil Zeiten unter 30 Minuten vor. Zuletzt beim Rennen der World Triathlon Series in Kitzbühel, trotz langwieriger Verletzungsprobleme im Vorfeld.

Favoriten hatten es nie leicht bei Olympia

Doch ein Blick in die kurze Geschichte der olympischen Triathlon-Rennen zeigt eindrucksvoll: Die Favoriten haben es meist schwer gehabt, nach 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen wirklich zu Olympia-Gold zu laufen. So war es für den ersten Olympiasieger Simon Whitfield der erste ganz große Sieg in seiner Karriere und auch die Silbermedaille von Stephan Vuckovic war damals ein echter Überraschungscoup. Ebenso der Sieg der Schweizerin Brigitte McMahon, im Jahr 2005 des EPO-Dopings überführt, die damals der großen Michellie Jones die Show stiel. In Athen 2004 war es die Wahlösterreicherin Kate Allen, die den Überraschungsmoment auf ihrer Seite hatte. Vor vier Jahren folgte Jan Frodeno, der in Peking zwar weit vorne, aber nicht unbedingt auf Rang eins erwartet wurde. Zumindest bei den Frauen gewann im Reich der Mitte mit Emma Snowsill die große Favoritin und sorgte dafür, dass Australien im ewigen Olympia-Medaillenspiegel mit einmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze auch an Position Eins rangiert. Zweiter ist Dauerkonkurrent Neuseeland. Den dritten Platz, mit je einer Gold- und Silbermedaille, muss sich Deutschland mit Kanada teilen.

Unter den neun Ländern, die bisher eine olympische Triathlon-Medaille gewinnen konnten, sucht man den aktuellen Gastgeber Großbritannien übrigens vergebens. Ironie des Schicksals? Denn in den vorolympischen 90er Jahren heimsten die Briten mit Simon Lessing und Spencer Smith gleich reihenweise Goldmedaillen bei Welt- und Europameisterschaften ein. Umso mehr werden die Engländer rund um den Hyde Park am kommenden Dienstag den Brownlee-Brüdern und Stewart Hayes sowie Helen Jenkins die Daumen drücken. Auch wenn am Ende an der Serpentine Road vielleicht wieder ein Außenseiter, wie Whitfield und Co., zum Olympia-Sieg rennt. Der Kanadier, zum vierten Mal wie der Amerikaner Hunter Kemper und die Deutsche Anja Dittmer bei Olympia dabei, ist übrigens der bisher erfolgreichste Olympionike unter den Triathleten (Gold in Sydney 2000, Silber in Peking 2008) und könnte in London einmal mehr Triathlon-Geschichte schreiben.

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