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Around the World: 13. – 20. Januar 2003: Neuseeland – Nordinsel

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Ein britischer "Weltenbummler" hat einmal den folgenden Satz über Neuseeland geschrieben haben: "Wenn es irgendwo auf dieser Welt ein Paradies geben sollte, so habe ich es wahrscheinlich hier gefunden". Neusseland ist mit seiner unberührten Natur einmalig ...

Ein kleines Zitat vorneweg: ein britischer „Weltenbummler“ soll einmal folgenden Satz über Neuseeland geschrieben haben: „If there’s paradise anywhere on earth, I might have just found it“ (zu deutsch: „wenn es irgendwo auf dieser Welt ein Paradies geben sollte, so habe ich es wahrscheinlich hier gefunden“). Der Weltenbummler war kein geringerer als James Cook und es handelte sich um den Reisebericht für die Queen of England.

America’s Cup zum Auftakt
Nach 11 Stunden Flug aus Tokio lande ich früh morgens auf dem International Airport von Auckland. Wenig später bekomme ich einen gemieteten Campingbus, meine Heimat für die nächsten 2 Wochen (Preise und Buchung unter www.newzealand-motorhomes.com. Dann geht’s gleich los in Richtung Hafen zum America’s Cup. Genauer gesagt zum Finale des Louis Vuitton Cups, in welchem der Herausforderer für Team New Zealand im America’s Cup ermittelt wird. Es steht 2:0 zwischen Alinghi (SUI) und Oracle BMW Racing (USA). Ich sehe ein packendes Segelrennen, Alinghi gewinnt und es steht 3:0 in der „best of 9 series“. Am Ende der Woche gewinnt Alinghi die Regatta mit 4:1 und wird nun Mitte Februar zum „Challenger“ des Team New Zealand. Völlig übermüdet schlafe ich abends im Northland am Snells Beach zum Rauschen der Wellen ein. Was für ein Unterschied zum Rauschen der Autos in Tokio!

Vulkanische Highlights und Ruhephasen
Der nächste Tag beginnt mit Regen (zum ersten Mal seit 5 Wochen!) und ich fahre Richtung Süden, zur Coromandel Halbinsel. Eine wunderschöne Radausfahrt an der Küstenstrasse kann ich nur empfehlen, kaum Verkehr und obendrauf ein toller Sonnenuntergang! Anschließend fahre ich weiter zum „Hot Water Beach“, ein Strand mit heißem Sand. Obwohl der Pazifik eiskalt ist, verbrennt man sich hier fast die Füße – der Vulkan, auf welchem ich stehe, heizt enorm ein.

Ich fahre weiter nach Tauranga zu einen 36-Stunden Stopp bei Familie Reinhart und Familie Pugh. Michael Pugh dürfte einigen unter Euch noch ein guter Begriff sein, er ist 5 Jahre für den SV Würzburg 05 im Triathlon gestartet. Nach 3 verschiedenen Zeitzonen und Kontinenten in nur einer Woche habe ich ein bisschen Ruhe dringend nötig,

Frisch gestärkt geht es weiter über den „Thermal Explorer Highway“ nach Rotorua und dann in Richtung Taupo, der Hauptstadt des Ironman Neuseeland. Auf dem Weg halte ich bei zahlreichen Sehenswürdigkeiten (meist vulkanischer Natur mit ziemlich heftigem Schwefelgeruch) an. Heiße Flüsse, dampfende und sogar kochende Seen (Champagne Pool im „Thermal Wonderland“ Wai-o-tapu) sind hier an der Tagesordnung. Es gibt so viele Dinge hier, die einmalig auf der Welt sind, und die Kiwis sind auch noch alle super nett und zuvorkommend.

Einmal Triathlon in zwei Tagen
Nach kurzem Frühschwimmer im See (15 Grad Wassertemperatur) nutze ich den Samstag zu einer Radumrundung des Lake Taupo, eine der wohl schönsten Tagestouren weit und breit. 180 Kilometer Natur pur, im wahrsten Sinne des Wortes. So pur, dass auf der Westseite des Sees über eine Distanz von 115km keine Tankstelle, Kiosk oder sonst irgendeine Verpflegungsstation kommt. Wenn ihr also die „Fata-Mogana Coca-Cola Dosen“ welche ich zeitweise über die Strasse habe huschen sehen vermeiden möchtet, dann nehmt viel, viel Proviant mit auf diese mehr als sechsstündige Reise.

Als Ironman Triathlet fehlt jetzt natürlich noch der Lauf. Sonntag früh morgens mache ich mich auf den Weg zur „Tongariro Crossing“, nach Aussagen meines Reiseführers „the best one-day hike in the world!“. Nach 2 Stunden bin ich samt Laptop im Rucksack (der Parkplatz am Mangatepopo Hut ist sehr unsicher, keine Wertsachen im Auto lassen!) an den „Emerald Lakes“, 4 wunderschöne Seen auf 1600 Meter Höhe inmitten einer bizarren Vulkanlandschaft. Die Mondlandschaft ist bezaubernd, das Gestein und die Seen leuchten in den unterschiedlichsten Farben. Ich bin froh dass ich gut angezogen bin – es hat minus 2 Grad hier oben! Zurück am Parkplatz (nach 5 Stunden Wanderung) und einem ausgiebigen Mittagessen geht es weiter in Richtung Mt. Taranaki, auch Mt. Egmont genannt.

Abseits der Zivilisation
Meine gewählte Route dorthin (die auf der Karte kürzeste…) wird zum wahren Abenteuer. Sie führt über den „Forgotten World Highway“ und ich stelle sehr bald fest warum diese Strasse so benannt wurde. Zunächst wundere ich mich, dass eine Stunde lang kein Auto kommt, an das „no petrol next 150km“ Schild hatte ich mich bereits gewohnt. Unglaublich schöne Landschaften ziehen vorbei und plötzlich wird die Strasse zur Schotterwüste. „Aha, das hat gerade noch gefehlt, mitten in der Pampa mit dem Campingbus liegen bleiben“ denke ich mir. Aber es kommt nicht so schlimm und nach 20km Schüttel(tor)tour durch tiefe unvergessliche Regenwaldschluchten habe ich wieder festen Teer unter den Rädern. Nach gut 4:30 Stunden Fahrt komme ich in Stratford (it’s all Shakespeare hier) an und stürze mich gleich in den angenehm warmen 25m Pool ($NZ 2 = 1 Euro), direkt am Fuss des schneebedeckten Mt. Taranaki.

Am meinem letzten Tag auf der Nordinsel fahre ich nach Whanganui, eine Stadt im viktorianischen Stil an der Westküste zwischen New Plymouth und Wellington gelegen. Dort starte ich eine kleine Radausfahrt am Whanganui River flussaufwärts. Wenig später sitze ich wieder im Campingbus auf dem Weg nach Wellington, der Hauptstadt Neuseelands. Es ist wahnsinnig windig hier unten im Süden der Nordinsel. Wellington ist ganz nett gelegen, aber die Hochhäuser wirken irgendwie befremdend in all dieser schönen Natur. Ich lasse meinen Aufenthalt auf Neuseelands Nordinsel in einer Sportsbar im Zentrum Wellington’s ausklingen. Bin gespannt was die Südinsel außer den berühmt-berüchtigten „sandflies“ (Sandmücken) noch alles zu bieten hat!

Bis demnächst auf dieser Website!
Euer Jan
Zaehler

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