Man soll das Eisen schmieden, solange es noch heiß ist – an dieses Sprichwort hielten sich der australische Triathlon-Star Chris McCormack, TEAMChallenge und der Nürnberger Titelsponsor des fränkischen Klassikers, das Versandhaus QUELLE. Seit heute nachmittag ist der Vertrag für „zwei weitere Jahre Macca in Roth“ in Sack und Tüchern.
Für Quelle und Post war das große Rother Duell vom vergangenen Sonntag ein Glücksgriff, wie er im Sportsponsoring selten gelingt: Das große Duell „Blau gegen Gelb“, also Chris McCormack gegen Lothar Leder, geriet zum achtstündigen Krimi der Weltbesten auf der langen Triathlonstrecke und endete in einem geschichtsträchtigen Finale.
Keinen Honig um’s Maul
McCormack, schon während des taktischen Radparts sichtlich begeistert, kündigte bereits im Zielkanal an, er werde bald wiederkommen. „So etwas sage ich nicht, um den Renndirektoren Honig um’s Maul zu schmieren, das wäre nicht meine Art. Roth und unser sportliches Duell haben mich begeistert“, unterstrich der durchaus medienbewusste Australier die Ernsthaftigkeit seiner Ankündigung. In Deutschland hat er seit dem Wochenende eine riesige Fangemeinde.
Und was könnte aufregender sein, als das Rematch Lothar gegen Macca? Duelle dieser Intensität gab es auf Hawaii Ende der Achtziger Jahre zwischen Mark Allen und Dave Scott, eine derart knappe Entscheidung aber nur einmal in Neuseeland 1992, zwischen Pauli Kiuru und Ken Glah. Roth erlebte im Jahr 2003 gleich beides in einem. 100.000 Zuschauer waren live an den Strecken dabei, darunter auch maßgebliche Vertreter der großen Sponsoren.
Quelle packt drauf
Die, nämlich „Lothars Postler“, verfolgten das Duell auf der Marathonstrecke vom Boot, vermutlich einem Schnellboot aus, und warfen weitere Kohlen ins Feuer: „Wir legen noch was drauf‘, wenn du gewinnst“, sollen sie gerufen haben und Lothar bemühte sich nach Kräften um die Zusatzprämie. Angriff, Fluchtversuch neutralisiert, erneute Attacke des Darmstädters – wie es ausgegangen ist, wissen wir.
„Im nächsten Jahr hat die Quelle ebenfalls ein Boot auf dem Kanal, dann wollen wir doch mal sehen“, scherzte Firmenvertreter Gerhard Zahn bei der großen Siegerehrung am Montag. Und wusste, das auch er drauflegen würde. Alles weitere waren technische Feinheiten.
„Gelb gegen Blau“ hat Chancen, ein Klassiker zu werden – dem Vernehmen nach soll sich auch Lothar Leder für den Rückkampf begeistern.