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Duathlon-WM 2003: Pitel und Vansteelant beherrschen das Spiel

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Die Französin Edwige Pitel und der Belgier Benny Vansteelant überstrahlten die Konkurrenz bei den ITU Duathlon-Weltmeisterschaften ...

Die Französin Edwige Pitel und Belgiens Benny Vansteelant überstrahlten die glanzvolle Konkurrenz bei den ITU Weltmeisterschaften im Kurzduathlon (10 – 40 – 5 Kilometer) am vergangenen Samstag in Affoltern (SUI). Mit einer Mischung aus List und Athletik erkämpften sie Gold auf einem Kurs, der im Rad fahren und Laufen auch die Könner hart forderte.

Die Frauen kämpften sich zuerst über die Straßen und Wiesen der zehn Auftaktkilometer durch den kalten Regen und knöcheltiefen Schlamm – die schmächtige Französin Corine Raux, Titelverteidigerin der letztjährigen WM von Alpharetta (USA) in toller Laufform voran. Im ersten Wechsel hatte sie einen 33-sekündigen Vorsprung auf eine Vierergruppe um Pitel herausgelaufen, in der sich auch Fiona Docherty (NZL), Lucy Smith (CAN) und Pitels Landsfrau Andrey Cleau befanden. Gut drei Minuten zurück, aber mit ihrem unwiderstehlichen Raddruck dennoch eine Gefahr für die Spitze die Schweizerin Karin Thürig.

Warten auf den Lift
Pitel sollte später sagen, sie habe zwar um ihre eigene Radstärke gewusst, aber dennoch auf Thürig gewartet, um sich in deren Windschatten noch weiter nach vorn abzusetzen. Der Plan ging perfekt auf: Thürig hatte nach vier der fünf Runden aufgeschlossen und attackierte kurze Zeit später. Pitel konterte und es gelang der Schweizer Radspezialistin nicht, sie abzuschütteln. Beide erreichten den zweiten Wechsel gemeinsam und mit einem zweiminütigen Vorsprung vor dem laufstarken Duo Vicki Pincombe (GBR) und Cleau.

Bei Edwige Pitel konnte Thürig über die abschließenden fünf Laufkilometer nicht folgen, zumal heftige Beinkrämpfe sie in den erbarmungslosen Hügeln erwischten. Pitels Laufzeit war zwar ebenfalls nur die viertbeste des Tages (18:29), doch die reichte für einen klaren Sieg mit über einer Minute Vorsprung (2:13:20). Cleau (2. in 2:14:32) und Pincombe (3., 2:15:11) zogen schließlich auch noch an Thürig vorbei, doch erging es der Schweizerin noch besser als der Nun-Exweltmeisterin Corine Raux aus Frankreich, die nach einem frustrierenden Bikepart nur Siebte wurde.

Zehn unter 30
Eine Stunde später nahmen die Männer den hügeligen Kurs in Angriff, bei anhaltendem Regen eine schnelle und glitschige Angelegenheit. Wie ein Pfeil flog der amerikanische Ex-Collegeläufer und Laufprofi Derek Kite aus den USA voran, allerdings konnte sich der Duathlon-Neuling vom kompakten Feld kaum lösen: Nicht weniger als zehn Männer blieben auf dem schweren Kurs unter der 30-Minuten-Marke. Unter ihnen auch Benny Vansteelant, Weltmeister der Jahre 2000 und 2001 und in der diesjährigen Powermanserie mit fünf Siegen ungeschlagen.

Vansteelant bediente sich der gleichen Taktik wie Pitel kurze Zeit zuvor: Er erwartete den stärksten Radfahrer, Australiens Duathlon-Profi Jonathan Hall auf dessen Weg an die Spitze und hängte sich dran. Beide bekamen noch Gesellschaft durch den Neuseeländer Mark Bailey und den Niederländer Roger Smeets. Der Zug ging los und ließ eine 14-köpfige Verfolgergruppe über eine Minute zurück.

Nun das Double?
Der Lauf gehörte ganz Benny, vom ersten bis zum letzten Meter. Hall kämpfte couragiert, doch sein 15. Split über die abschließenden 5000 Meter (16:29) reichte nur für Platz zwei. Mit dem schnellsten Lauf des Tages (15:17) befreite sich der Italiener Alessandro Alessandri noch aus den Klauen des Verfolgerpacks und wurde Dritter. Der flinke Belgier vorn allerdings begeisterte mit seinem ungefährdeten Sieglauf die Fans – nach einem bösen Sturz hatte er vor einem Jahr in Alpharetta den 31. Platz belegt. Nun plant Vansteelant in zwei Wochen den Start bei den Weltmeisterschaften über die Langdistanz. In Zofingen will er das sagenhafte Double.

Übersetzung aus dem Amerikanischen: Jens Richter

ALLE ERGEBNISSE auf der Website der Duathlon WM 2003
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