tri2b.com

QCR 2004: Belinda Granger hat ihre Hausaufgaben gemacht

Beliebteste Artikel

Belinda Granger bereitet sich gewissenhaft vor auf die Challenge Roth am 4. Juli. Bereits seit einigen Tagen wohnt sie in Roth und studiert Kurs und Konkurrenz der Quelle Challenge 2004 ...

Die australische Langstrecken-Speziaistin Belinda Granger hat ihre Hausaufgaben für die Challenge Roth gemacht. Bereits seit einigen Tagen wohnt sie in Roth und studiert Kurs und Konkurrenz der Quelle Challenge 2004.

Kohler Haardman als Aufwärmprogramm
Granger kam bereits vor mehr als zwei Wochen nach Deutschland und startete – genauso wie viele der deutschen Stars – beim Kohler Haardman über die Halbdistanz, um sich auf das Rennen in Roth vorzubereiten. „Es ist sehr hilfreich, vor einem Ironman-Rennen nochmals ein solches Rennen zu bestreiten. Es befreit dich von den Spinnweben,“ sagt Granger. Obwohl noch etwas gehandicaped vom Jetlag des langen Fluges von Australien und ohne jegliches Tapering verwies Granger die Challenge-Roth-Siegerin von 2003, Nicole Leder, mit vier Minuten Rückstand auf Rang zwei.

“Ich kenne Nicole und sie ist eine ausgezeichnete Läuferin. Realistischerweise brauche ich mindestens 15 Minuten Vorsprung auf dem Rad, um sie in Roth schlagen zu können,“ schätzt Granger die Situation ein. „Es gibt nur eine Handvoll Triathletinnen, die den Marathon unter drei Stunden laufen können, und Nicole ist eine davon.“

Aber nicht nur die Ergebnisse von Nicole Leder hat die Australierin im Vorfeld des Rennens am 4. Juli studiert. „Heike Funk (Anm.d.R.: im letzten Jahr Zweite) ist eine großartige Radfahrerin. Vielleicht können sie und ich auf dem Rad zusammenarbeiten und einen größeren Vorsprung als im letzten Jahr herausarbeiten. Heike konnte 2003 rund zehn Minuten Vorsprung herausfahren, aber dann lief Nicole den Marathon in 2.57, Heike in 3.22. Nicole ist einfach eine Klasse für sich.“

Auf dem Rad so hart wie es nur geht
“Manche Athletinnen lieben es, das Feld von hinten aufzurollen Ich bin da ganz anders. Ich mag es, wenn ich auf dem Rad einen Vorsprung herausfahre, und dann beim Laufen diesen hartnäckig verteidige. Das ist die Art, mit der ich erfolgreich sein kann,“ so Granger.

„Manche Leute sagen, ich würde zu hart Rad fahren, aber das ist meine Art, ein Rennen zu bestreiten. Ich fahre einfach so hart wie ich kann.“ Mit dieser Einstellung liefert Granger regelmäßig Radsplits unter fünf Stunden ab, zuletzt eine 4:54:51 beim Ironman Australia. Mit einer Gesamtzeit von 9:10:36 belegte sie im April dort den zweiten Rang.

Roth ist bekannt als ein Rennen, das starken Radfahrern entgegenkommt. „Es gibt keine großen Anstiege rund um Roth, außer dem Solarer Berg. Aber der Rest des welligen Kurses kommt mir sehr entgegen.“

Gewöhnung an den „German way of Life“
Nach dem Haardman trainierte die Athletin aus Down-Under eine Woche mit ihrer Kollegin und Ironman-Gewinnerin Katja Schumacher in der Gegend um Heidelberg. „Wir hatten eine tolle Woche. Ich bin stärker auf dem Rad, aber Katja ist stärker beim Laufen. Daher haben wir uns ständig gegenseitig gepusht.“

Die Ergebnisse des Vorjahres bereits anlaysiert, den „German way of Living“ kennengelernt, blieb nur noch eines für Granger. „Der Heimvorteil ist nicht zu unterschätzen. Den Kurs genau zu kennen ist ein großer Vorteil.“ Zusammen mit ihrem Mann, Justin Granger, ebenfalls ein Top-Pro in Roth am Start, hat sie bereits Quartier in Roth bezogen. Und hier zeigt sich wieder warum Roth als das „best old race“ gewertet wird. Statt im Hotel zu nächtigen, sind die Grangers privat bei Ulrike and Jörg Heyl untergekommen – Homestay heißt es für viele Athleten in Roth. „Homestay ist die Top-Attraktion hier in Roth. Unsere Gastgeber tun alles für uns. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass Homestay so hervorragend sein könnte,“ beschreibt Granger die Gastfreundlichkeit ihrer Privatvermieter.

Unterwegs auf den Wettkampfstrecken
“Ich war auch schon auf der Laufstrecke unterwegs. Ich denke, hier wird das Rennen auch mental hart für mich – mit den langen Geraden, bei denen Du schon von weiten die Brücken siehst, über die Du später laufen musst. Ich bevorzuge eigentlich etwas verwinkelte Laufstrecken.“

Schließlich freut sich Granger auch auf die Unterstützung der mehr als 100.000 Fans, die am Renntag auf den Strecken rund um Roth erwartet werden. Viele werden sicherlich die Lokalmatadorin Nicole Leder anfeuern, aber die Zuschauer in Roth sind Triathlon-begeistert, und daher werden alle Athleten angefeuert, vom Sieger bis hin zum letzten Finisher des Tages. „Die Fans am Streckenrand geben mir jede Menge Energie, je mehr, desto besser.“

“Ich komme nach Roth, um zu gewinnen
Belinda Granger wird am Sonntag ihr Bestes geben, und zusammen mit Nicole Leder, Heike Funk und vielen anderen Top-Athletinnen einen spannenden Wettkampf bieten. „Ich komme nach Roth um zu gewinnen. Ich weiß, dass auf der Langstrecke frühere Erfolge und Zeiten nicht zählen. Alles was zählt ist, wie gut du am Tag des Rennens bist.“

Beliebteste Artikel