Der deutsche Triathlon erlebt einen Dopingskandal. Die Braunschweigerin Nina Kraft hat zugegeben, für ihren Sieg am 16. Oktober beim IRONMAN Hawaii mit EPO gedopt zu haben. Sie habe unter großem Erfolgsdruck gestanden und die Einnahme des Hormons mit ihrem Lebensgefährten und Trainer abgesprochen, zitiert die Frankfurter Allgemeine Zeitung in ihrer morgigen Ausgabe das Eingeständnis der Athletin.
Am frühen Nachmittag hatte die Webseite der Deutschen Triathlon Union erstmals von einem weiteren Dopingverdacht berichtet, noch ohne Namen, Substanz oder Anlass zu nennen. Später hatten mehrere unabhängige Quellen den Verdacht auf die Hawaiisiegerin gelenkt. Die war für entsprechende Nachfragen am Mittwochabend telefonisch nicht zu erreichen. Die Internetseite der Athletin wurde im Laufe des Tages vorübergehend vom Netz genommen.
Der deutsche Doppelerfolg im prestigeträchtigsten Triathlonrennen der Welt hatte die Sportart vorübergehend in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses katapultiert, nun droht dem Triathlon angesichts von fünf bekanntgewordenen Dopingfällen in sechs Monaten der Rückweg ins Nischendasein. „Die Karre steckt im Dreck. Darunter werden wir alle zu leiden haben“, so Lothar Leder in einer ersten Stellungnahme gegenüber der FAZ.