Der Spielraum für Sportler, die mit Erythropoietin (EPO) ihre Leistung zu steigern versuchen, wird enger. Neue Methoden sollen einen noch zuverlässigeren Nachweis des Hormonmissbrauchs ergeben als bisher.
Derzeit kann die Manipulation zwar schon sehr zuverlässig nachgewiesen werden, aber nur, wenn EPO in einer bestimmten Menge zugeführt wurde. Durch die neue Methode soll das Peptidhormon nun auch in sehr geringen Mengen nachweisbar sein.
In einem Interview mit der Leipziger Volkszeitung erläuterte der Kölner Doping-Experte Prof. Wilhelm Schänzer die Besonderheiten der neuen Methode, die von australischen Forschern entwickelt wurde.
Die Bestimmung beruhe auf den unterschiedlichen spezifischen Mengen von künstlichem und körpereigenem EPO und soll die bisherige Nachweismethode noch weiter verbessern und verfeinern. Die Nachweiszeit von rund fünf Tagen verlängere sich damit allerdings nicht.
Noch befindet sich die neue Methode in einer Erprobungsphase, doch spätestens im Herbst soll der Test einsatzbereit sein. Die Fahnder erhoffen sich, damit auch die „vorsichtigen Doper“ zu überführen. Vom IOC sind Tests mit der neuen Technik derzeit noch nicht zugelassen.