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Quelle Challenge 2006

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Zum dritten Mal in Folge hat der Australier Chris McCormack die Quelle Challenge in Roth gewonnen. Mit 8:00:52 Stunden schrammte er nur knapp an der Acht-Stunden-Marke vorbei. Zweiter wurde, wie schon vor zwei Jahren, Faris Al-Sultan ...

Chris McCormack hat zum dritten Mal in Folge die Quelle Challenge in Roth gewonnen. Dabei verpasste er die magische Acht Stunden-Grenze nur knapp. 8:00:52 Stunden war die Endzeit des Australiers, die durchaus auch hätte schneller sein können. Hinter ihm belegte ein lange Zeit führender Faris Al-Sultan den zweiten Platz, Dritter wurde Kieran Doe aus Neuseeland.

Das Rennen bestimmt hat, wieder einmal, Faris Al-Sultan. Als Erster kam er aus dem Wasser, gefolgt vom deutschen Agegrouper Christopher-Herms Menk. Dahinter stiegen auch schon mit den beiden Spaniern Eneko Llanos und Fransisco Pontano sowie Kieran Doe weitere Mitfavoriten aus dem Main-Donau-Kanal. Die aber hatten sich, wie auch Chris McCormack, auf den letzten 500 Metern verschwommen, als sie eine Boje zu früh als Wendemarke ansahen. Dadurch verloren sie Zeit, während Faris Al-Sultan als Einziger der Spitze den richtigen Weg nahm. Rennentscheidend war dies allerdings nicht.

Auf der Radstrecke dominierte Faris Al-Sultan weiter. Zu ihm gesellten sich aber bald Kieran Doe und auch Chris McCormack. Nach 70 Kilometern, als es das erste Mal vor einer riesigen Kulisse den Solarer Berg hinauf ging, hatten die beiden den Münchener sogar hinter sich gelassen. Eine Minute betrug der Vorsprung und schien sogar noch anzuwachsen. Der Hawaii-Sieger aber hielt den Rückstand bei konstant einer Minute und drehte auf der zweiten Hälfte der Radstrecke wieder auf. Nach 105 Kilometern war Faris Al-Sultan plötzlich wieder bis auf 25 Sekunden heran, 15 Kilometer später, am Kalvarienberg lag er an der Spitze.

Macca mit Plattfuß
Zu diesem Zeitpunkt hatte Chris McCormack mit seinem Material zu kämpfen. Ein Platten am Hinterrad zwang ihn zum Wechseln. Das allerdings kostete viel Zeit. Insgesamt sechs Minuten verlor der Australier, der dieses Rennen unbedingt zum dritten Mal gewinnen wollte. Nachdem das Service-Motorrad zur Stelle war, dauerte es nur wenige Sekunden, bis er wieder auf den Rad war und die Verfolgung aufnehmen konnte. „Ich war außer mir, ich hatte diesen dämlichen Radplatten. Das hat mich ganz sechs Minuten Zeit gekostet, und keiner will gerne sechs Minuten Zeit auf den amtierenden Weltmeister verlieren.“, sagte Macca im Ziel. „Aber ich wollte dieses Rennen gewinnen und startete meine Aufholjagd, denn die Jungs vorne haben auch mächtig Druck gemacht“, so der Australier weiter. Seine Verfolgungsjagd auf dem Rad brachte aber zunächst nicht den erwünschten Erfolg. Er wechselte mit 4:50 Minuten Rückstand auf Kieran Doe, der sich knapp vor Faris Al-Sultan auf dem Weg in den Marathon machte.

„Auf den ersten sechs Kilometern beim Marathon hatte ich noch schwere Beine von der Aufholjagd, da lief es noch nicht so gut bei mir“, berichtete McCormack im Ziel. Dann aber drehte er auf und holte sich zunächst mit seinem gewohnten Rhythmus Kieran Doe, und dann, nachdem er sich mit dem Neuseeländer in einem kurzen Talk ausgetauscht hatte, machte er sich auf den Weg, Faris Al-Sultan zu stellen.

Vorsprung schmolz dahin
Und wie der Australier dies tat. Er schien zu spüren, dass der Münchener vorn Mühe hatte, sein Tempo durchzuziehen. Bei Kilometer 27 war es geschehen. Chris McCormack hatte Faris Al-Sultan in Sichtweite und legte ihn sich förmlich zurecht. Wenig später ging er vorbei, Al-Sultan klemmte sich dahinter. So gut es ging jedenfalls. Für einige Kilometer konnte er Sichtkontakt halten. Dann aber, als es wieder hinunter zur Lände auf den Rückweg zum Ziel ging, riss der Kontakt endgültig ab. Chris McCormack baute seinen Vorsprung bis ins Ziel bis auf 2:37 Minuten aus und konnte seinen dritten Sieg in Folge genießen. „Wie ich auf der Pressekonferenz (Anm.d.R.: am Donnerstag) schon sagte: dies ist mein Rennen und wer dieses Rennen gewinnen will, muss mich erst einmal schlagen. Dennoch fiel es mir heute nicht leicht – die letzten acht Kilometer waren die härtesten meines Lebens – aber ich habe gewonnen, und ich bin damit sehr, sehr zufrieden“, war Chris McCormack erleichtert.

Faris Al-Sultan indes konnte seinen zweiten Platz in Ruhe nach Hause laufen. Von hinten drohte keine Gefahr. 7:36 Minuten lag er vor Kieran Doe, der von seiner Radleistung zehrte und Dritter wurde. „Ich bin heute nicht so gut geschwommen, hab aber Glück gehabt, dass sich die anderen verschwommen haben und ich als Erster auf Rad steigen konnte. Auf dem Rad war es dann so mittelgut und beim Laufen bin ich einfach etwas eingegangen. Das kann passieren und ich hab ja auch gegen keinen Schlechten verloren. Die Stimmung war bombasttisch, es war alles wunderbar, wie einen die 50.000 Leute angefeuert haben“, zog der neue Deutsche Meister auf der Langstrecke ein kurzes Fazit im Ziel.
Kieran Doe bekam allerdings noch den Atem eines Schweden zu spüren, wenngleich der Vorsprung auf Clas Björling immerhin noch bei 4:52 Minuten lag. Aber der Schwede kam fast aus dem Nichts nach vorn und legte mit 2:45:33 Stunden die drittbeste Marathonzeit hin, die ihn auf Platz vier hievte.

Markus Fachbach Fünfter und Vizemeister
Ein starkes Rennen zeigte auch Markus Fachbach. Auf dem Rad arbeitete er sich schnell in die Top Ten vor und wechselte als Siebter in den Marathon. Dort verbesserte er sich auf Platz fünf und wurde nach 8:23:46 Stunden hinter Faris Al-Sultan zweitbester Deutscher. Bernd Eichhorn, als Rother mit Heimvorteil, nutzte diesen auch aus. Etwas überraschend belegte er mit einer Zeit von 8:29:56 Stunden Platz sieben. Ebenfalls noch den Sprung in die Top Ten schaffte Maik Twelsiek als Neunter (8:31:53). Olaf Sabatschus arbeitete sich im Marathon noch von Platz 16 auf den elften Rang nach vorn.

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