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Ironman Klagenfurt: Raelert gewinnt überlegen vor Twelsiek

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Andreas Raelert und Maik Twelsiek sorgten für einen deutschen Doppelerfolg beim 15. Ironman Austria 2013 am Wörthersee. Raelert blieb dabei in 7:59:51 Stunden ganz knapp unter der Acht-Stunden-Marke ...

Andreas Raelert ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat den 15. Ironman Austria in 7:59:51 Stunden mit großem Vorsprung gewonnen. Der Rostocker lag nach 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen über elf Minuten vor Maik Twelsiek (8:11:36 Std.) ). Dritter wurde der Slowene David Plese. Der Kursrekord des Belgiers Marino Vanhoenacker (7:45:58 Std.) aus dem Jahre 2011 blieb heute unangetastet. Bei den Frauen feierte die Ungarin Erika Csomor ihren zweiten Sieg in Klagenfurt, nachdem sie schon im Jahr 2004 dort erfolgreich war. Csomor blieb dabei in 8:59:31 Stunden ganz knapp unter der Neun-Stunden-Marke.

Mit dem Triumph am Wörthersee steht Andreas Raelert nun in den Siegerlisten der drei bedeutendsten europäischen Triathlon-Langdistanzen, nachdem er den Ironman Frankfurt (2010) und die Challenge Roth (2011) schon für sich entscheiden konnte. Anders als bei den Siegen in Frankfurt und in Roth, als Raelert das Rennen schon früh von der Spitze bestimmte, standen in Klagenfurt zuerst andere Athleten im Mittelpunkt.

Belgischer Ausreißer lange alleine in Führung

So war es der Belgier Bart Colpaert, der beim Schwimmen im Wörthersee die Akzente an der Spitze setzte und nach 42:54 Minuten aus erster aus dem Lendkanal stieg. Das Kunststück des schnellsten Schwimmers gelang Colpaert bereits in den vergangenen beiden Jahren beim Ironman in Frankfurt. Diesmal sollte der Belgier allerdings sogar fast die ganze Radstrecke über im Rampenlicht stehen. Aus dem anfänglichen geringen Vorsprung auf die Verfolger um Raelert und Co. wurden es bis zur 120 km-Marke über fünf Minuten. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich dort sechs Athleten gesammelt: Raelert, Maik Tweliek, der Brite Philip Graves, der Slowene David Plese, Igor Amorelli aus Brasilien und der beste Österreicher Georg Swoboda.

Auf den letzten 30 Kilometern überschlugen sich dann die Ereignisse. Colpaert konnte noch einmal die Überfahrt des Rupertibergs als Führender genießen, dann war es um ihn geschehen. Maik Twelsiek setzte sich mit mächtigen Pedaltritten aus der Verfolgergruppe ab, mit Philip Graves im Schlepptau. Im weiteren Verlauf übernahm zuerst Twelsiek die Führung von Colpaert, bevor dann Graves auf den letzten Kilometern den Lemgoer an der Spitze ablöste und mit einer guten Minute Vorsprung in den Marathon wechselte. Topfavorit Andi Raelert zog sich mit nicht ganz vier Minuten Rückstand auf den Briten die Laufschuhe an und ließ auf den ersten zwei Laufkilometern mit Splits unter der 3:30 Minuten-Marke keinen Zweifel aufkommen, dass der Ironman Austria-Sieger 2013 Raelert heißen wird. Was so locker aussah war aber in Wirklichkeit Schwerstarbeit stellte Raelert klar: „Ich musste heute in allen Disziplinen richtig hart arbeiten.“

Raelert mit 2:40 Stunden Marathon

Bei der Zehn-Kilometer-Marke überrannte Raelert den sichtlich langsamer werdenden Graves und lief von nun an einen einsamen Marathon gegen die Uhr. Zur Hälfte der Laufstrecke war dann der Traum des Briten auf eine Topplatzierung endgültig dahin. Twelsiek zog vorbei auf Rang zwei, wenig später gab Graves das Rennen auf. Raelert spulte an der Spitze weiter Kilometer um Kilometer wie ein Uhrwerk ab. Mit einem 2:40:07 Stunden-Marathon erreichte der 36-jährige Weltbestzeithalter in 7:59:51 Stunden das Ziel bei der Jubiläumsausgabe des Ironman Austria. „Die vielen Zuschauer haben mir nahezu Flügel verliehen. Hier als Sieger auf die Zielgerade einbiegen zu dürfen, ist ein unvergessliches Erlebnis. Diesen wundervollen Eindruck nehme ich als große Motivation mit in meine Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft im Oktober in Kona“, so Raelert im Ziel. Ebenso klar war am Ende Rang zwei für Maik Twelsiek, dank einer für ihn hervorragenden Marathonzeit von 2:54:05 Stunden. Spannend wurde es hingegen nochmals um Rang drei. David Plese konnte jedoch seinen Vorsprung vor dem stark aufkommenden Finnen Jarmo Hast über die Ziellinie retten. Den Titel des besten Österreichers heimste Georg Swoboda auf Gesamtrang sieben ein, wenige Sekunden vor seinem Landsmann Vincent Rieß. Drittbester Deutscher wurde Christian Brader auf Rang 13, der Allgäuer überspurtete dabei den Ungarn Molnar im Zielkanal.

Csomor macht das Rennen

Bei den Frauen war das Rennen auf dem Rad gleich durch mehrere Führungswechsel geprägt. So war es zuerst die Japanerin Keiko Tanaka, die in Führung lag, nachdem sie zusammen mit der US-Amerikanerin Hillary Biskay an der Spitze aus dem Wörtersee kam. Danach war die Südafrikanerin Dianne McEwan an der Reihe und führte die Frauenkonkurrenz an, die Verfolgerinnen um die ungarische Topfavoritin Erika Csomor blieben ihr aber dicht auf den Fersen. Csomor war es dann auch, die noch vor dem zweiten Wechsel in Führung ging. Die Ungarin war damit auf dem Weg zu ihrem zweiten Erfolg in Klagenfurt nach 2004, nachdem sie sich zuletzt zweimal mit Rang zwei begnügen musste. Mit einem 3:04 Stunden-Marathon lief die 39-jährige Csomor zum Sieg. Enger wurde es am Ende um Rang zwei. Die Schwedin Asa Lundström, im Vorjahr Siegerin der Ironman Premiere in Kalmar, spürte die Irin Eimear Mullan immer stärker im Nacken, konnte sich aber der Angriffe erfolgreich erwehren und erreichte als Tageszweite (9:04:43) das Ziel. Mullan wurde Dritte (9:05:46), dicht gefolgt von der stark laufenden US-Amerikanerin Sarah Piampiano. Beste österreichische Triathletin wurde in 9:19:36 Stunden Simone Helfenschneider-Ofner auf Platz sechs.

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