Butterfield hatte sein Rad nach 200 Kilometern als Erster in die Wechselzone geschoben. Nur knapp dahinter folgten Sylvain Sudrie aus Frankreich und der belgische Titelverteidiger Frederik van Lierde. Eneko Llanos und auch James Cunnama hatten sich zu diesem Zeitpunkt schon einen großen Rückstand eingehandelt. Der Spanier Llanos, Premierensieger im Jahr 2010 in Abu Dhabi, wurde später Tagessechster, der Südafrikaner Cunnama gab das Rennen sogar vorzeitig auf. Beim Laufen konnte Tyler Butterfield, der in seiner Karriere immer wieder als Radprofi unterwegs war, noch einen draufsetzen und 47 Sekunden Vorsprung vor Bas Diederen ins Ziel retten. Der Niederländer rannte mit einem starken Lauf noch von Zwischenrang vier bis auf Platz zwei nach vorne. Sudrie verdrängte den amtierenden Ironman Hawaii-Sieger und als Titelverteidiger angetretenen Frederik van Lierde auf Rang vier. Butterfield war im Ziel auch ein wenig überrascht von seinem Triumph. "Ich kann es noch gar nicht glauben. Freddie (van Lierde) war der Stärkste auf dem Rad, er hat das Rennen wie ein Champion gestaltet. Ich konnte es gar nicht glauben immer noch in Führung zu sein, als es auf die Ziellinie zuging. Ich habe immer über die Schulter zurück geschaut, ob noch jemand kommt."
van Vlerken mit starker Aufholjagd
Bei den Frauen wurden zehn Kilometer vor dem Ende die Karten nochmals neu gemischt. Yvonne van Vlerken war mit einer Energieleistung zur in Führung liegenden Melissa Hauschildt aufgelaufen. Die Niederländerin hatte schon im letzten Drittels des Radfahrens dreiminütigen ihren Rückstand vom Schwimmen weitgehend aufgeholt und schloss die Lücke auf den ersten Laufkilometern. Hauschildt gelang es dann mit einer Tempoverschärfung abermals eine Lücke zwischen sich und van Vlerken zu legen. Damit war der Kampfgeist der Niederländerin endgültig gebrochen. Hauschildt lief zur Titelverteidigung. van Vlerken wurde mit 22 Sekunden Abstand Zweite vor der Dänin Michelle Vesterby.
Bazlen dominant von Anfang bis zum Ende
Auf der kürzeren Distanz über 1,5 Kilometer Schwimmen, 100 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen holte sich Svenja Bazlen ihren ersten Sieg in diesem Jahr. Die Tübingerin verwies nach 3:34:51 Stunden Annabel Luxford auf Platz zwei die Australierin hatte 11:11 Minuten Rückstand auf Bazlen. Dritte wurde Luxfords Landsfrau Lisa Marangon vor der Französin Jessica Harrison. Bazlen hatte das Rennen von Anfang bestimmt. Nach dem Schwimmen war die Konkurrenz noch an ihren Fersen, das änderte sich aber auf dem Rad: Bis zum zweiten Wechsel baute Svenja Bazlen ihren Vorsprung auf Luxford auf 6:55 Minuten aus und legte beim Laufen noch einmal nach. Demensprechend positiv fiel kurz nach dem Rennen ihr Fazit aus: "Ich fühle mich super und bin sehr glücklich über dieses Ergebnis. Der Abu Dhabi Triathlon ist eines der weltweit prestigeträchtigsten Rennen und eines das ich schon immer einmal machen wollte. Es ist einfach ein phantastisches Gefühl hier zu gewinnen."
Mehr zu Svenja Bazlen im Interview: "Ich habe nicht nach links und rechts geschaut".Bei den Männern feierten Alistair und Jonathan Brownlee den erwarteten Doppelsieg. Hand in Hand überquerten die beiden Briten nach 3:12:21 Stunden die Ziellinie. Dritter wurde Ruedi Wild aus der Schweiz mit über vier Minuten Rückstand. Hinter Wild folgten Bart Aernouts aus Belgien und Ronnie Schildknecht aus der Schweiz auf den Rängen vier und fünf. Der Gladbecker Georg Potrebitsch kam auf Platz 15 ins Ziel.