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Australische Meisterschaften: Titelträger in Athen nicht dabei

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Mit einem beeindruckenden Solo hat Craig Walton seine illustre Konkurrenz bei den Australischen Meisterschaften überrascht. Liz Blatchford düpierte bei ihrem Abschiedsrennen gleich zwei "designierte Olympioniken" ...

In einem spektakulären Alleingang hat Craig Walton erstmals die nationalen Kurzdistanz-Meisterschaften von Australien gewonnen und sich für seine gescheiterte Olympiaqualifikation revanchiert. Die ebenfalls nicht für Athen nominierte Liz Blatchford ließ gleich zwei „designierte Olympioniken“ stehen.

Mit seiner Soloflucht düpierte Walton an der Sunshine Coast den neuseeländischen Olympia-Kandidaten Bevan Docherty und den Sieger der kürzlich beendeten Accenture-Serie Courtney Atkinson – beide landeten nicht unter den besten Zehn. Bei brütender Hitze und starkem Wind konnten auch die früheren Weltmeister Miles Stewart (AUS, 1991), Chris McCormack (AUS, 1997) und Olivier Marceau (SUI, 2000) zu keinem Zeitpunkt in den Kampf um die Podestplätze eingreifen.

„Rechnung ging auf“
Bereits nach der Auftaktdisziplin hatte der frühere Rettungsschwimmer das Feld angeführt, bis zur zweiten Wechselzone konnte Walton den Vorsprung auf vier Minuten vergrößern.

„Auf der zweiten Hälfte des Radkurses habe ich im Gegenwind wirklich geackert. Das ist meine Art, die Rennen zu gestalten, und manchmal geht die Rechnung auf“, erzählte der neue Australische Meister im Ziel. „Mit dem Titel hier in Mooloolaba habe ich allerdings nicht gerechnet.“ Der große Vorsprung auf der Radstrecke habe ihm Vertrauen gegeben für den Lauf, seine Schwäche.

Auf den letzten zehn Kilometern rückte der Brite Paul Amey mit Tagesbestzeit deutlich auf, doch blieb Waltons Vorsprung von fast zwei Minuten angesichts der versammelten internationalen Konkurrenz überwältigend. Auf Platz drei kam sein Landsmann Craig Alexander ins Ziel.

Starke Eidgenossen
Für den Roth-Zweiten Chris McCormack war der Mooloolaba Triathlon nicht mehr als ein letztes scharfes Training vor dem mit Spannung erwarteten Ironman-Duell gegen Lothar Leder am kommenden Wochenende. Dagegen behaupteten sich die Eidgenossen Reto Hug (4.), Olivier Marceau (6.) und Mike Agrioz (9.) mit drei Top Ten-Plätzen im Saisonfinale Down-Under überraschend als drittstärkste Mannschaft. Der für den Bundesligisten Hansgrohe Schramberg startende Neuseeländer Shane Reed wurde Achter.

Schlappe für die „Olympioniken“
Ebenso wie Walton hatte auch die in England geborene Australierin Liz Blatchford die australische Olympiaqualifikation Anfang des Jahres verpasst. Enttäuscht kündigte sie inzwischen an, in Zukunft für Großbritannien an den Start zu gehen, wo sie sich größere Chancen auf eine Teilnahme an Commonwealth Games und Olympischen Spielen und „eine bessere Unterstützung durch den Verband“ erhofft. – Am Sonntag brachte Blatchford den für Athen qualifizierten Rina Hill und Loretta Harrop jedoch noch eine empfindliche Schlappe bei.

Attacke im letzten Anstieg
Alle drei Favoritinnen lagen nach dem 1,5 Kilometer langen Schwimmen Kopf an Kopf und distanzierten zusammen mit drei weiteren Australierinnen auf der anspruchsvollen Radstrecke die Verfolgergruppe um über zweieinhalb Minuten. Nach dem zweiten Wechsel entspann sich ein Duell zwischen Blatchford und Hill, dass die spätere Siegerin am letzten scharfen Anstieg der Laufstrecke mit einem Antritt vorentschied.

„Ich habe mit Rina im Laufen gerechnet, aber bei mir lief es zuletzt im Training sehr gut“, berichtete Blatchford im Ziel. „Ich hatte nichts zu verlieren und habe es einfach getan.“ Hill erreichte das Ziel dreißig Sekunden hinter Blatchford, Harrop wurde Dritte.

Traditionell lockt das große Saisonfinale an der Sunshine Coast eine große Zahl von Athleten an. Mit fast 3.000 Teilnehmern in den Einzel- und Staffelrennen gehört das Rennen in Mooloolaba zu den wichtigsten des Fünften Kontinents.

Ergebnisse Mooloolaba Triathlon 2004
1,5-40-10 Kilometer

Männer

1. Craig Walton (AUS) 1:47:55
2. Paul Amey (GBR) 1:49:41
3. Craig Alexander (AUS) 1:50:15
4. Reto Hug (SUI) 1:50:34
5. Andrew Johns (GBR) 1:50:43
6. Olivier Marceau (SUI) 1:50:46
7. Marc Jenkins (GBR) 1:50:50
8. Shane Reed (NZL) 1:51:38
9. Mike Agrioz (SUI) 1:51:38
10. Matt Hopper (AUS) 1:52:04

Frauen

1. Liz Blatchford (AUS) 1:58:51
2. Rina Hill (AUS) 1:59:19
3. Loretta Harrop (AUS) 2:00:09
4. Felicity Abram (AUS) 2:01:02
5. Melanie Mitchell (AUS) 2:01:46
6. Nicola Spirig (SUI) 2:01:50

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