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Breisgau Triathlon: Titelverteidiger Fachbach gewinnt die Jubiläumsausgabe

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Bei der 20. Auflage des Breisgau Triathlons feierten Markus Fachbach und Anna Baylis-Scheiderbauer bei brütender Hitze souveräne Siege über die Mitteldistanz. Nach 2 km Schwimmen, 80 km Radfahren und 21 km Laufen bauten beide ihren Vorsprung bis zum Ziel auf mehrere Minuten aus ...

Bei der Jubiläums Veranstaltung des Breisgau Triathlons feierten Markus Fachbach vom Commerzbank Triathlon Team und Anna Baylis-Scheiderbauer aus Offenburg bei brütender Hitze souveräne Siege über die Mitteldistanz. Nach 2 km Schwimmen, 80 km Radfahren und 21 km Laufen bauten beide ihren Vorsprung bis zum Ziel auf mehrere Minuten aus. Zum 20-jährigen Jubiläum führte der TNB Malterdingen zusätzlich einen Wettkampf über eine verlängerte Sprint Distanz durch, in dem sich Maurice Clavel zusammen mit Trainer Martin Brucker gegen 200 Konkourrenten durchsetzten.

Bereits gegen 9:30 Uhr war das Startpavillon am Riegeler Müllersee von Athleten dicht umringt, 25 Grad im Schatten bereits um diese Zeit deuteten schon an, dass die Hitze am Nachmittag vor allem für die unerfahreneren Athleten ein entscheidender Faktor werden könnte. Der idyllische Badesee, umweht von einer leichten Brise, bot mit 19,5 Grad Wassertemperatur perfekte Bedingungen für einen Start in Neopren. Punkt 10 Uhr verwandelten dann die 400 Athleten der Mittelsdistanz den Müllersee in ein riesies Sprudelbecken, vorne weg die Favoriten um Markus Fachbach, Daniel Wiesner und Martin Wagner, die das Feld von Beginn an auseinanderzogen. Zwei mal mussten die Athleten einen Dreiecksparcours auf dem See durchschwimmen bevor auf die Radstrecke gewechselt wurde. Als Anwärterin auf den Sieg in der Damenkonkourrenz galt zu dieser Zeit noch Kathrin Paetzold, auch Andrea Luft trauten viele der Triathlon-Experten am Start den Sprung ganz nach vorne zu.

Fachbach schon früh an der Spitze alleine unterwegs
Als erste Triathleten stiegen mit Martin Wagner und Markus Fachbach zwei Männer aus dem See, die man an dieser Position erwartet hatte, noch war der deutliche Ausgang des Wettkampfes nicht abzusehen. Schon auf den ersten Radkilometern machte Vorjahressieger Markus Fachbach dann aber seinen Anspruch auf den Tagessieg, vielleicht sogar auf den Streckenrekord deutlich. Während Fachbach, Teamkollege von Normann Stadler und Timo Bracht, im letzten Jahr auf der Laufstrecke noch mächtig aufholen musste, lag er am Sonntag schon nach wenigen Kilometern an Land an Position eins. Bis zum Ende des ersten harten Anstiegs konnte sich Martin Wagner noch an das Hinterrad des Topfavoriten heften, doch dann musste er Fachbach endgültig ziehen lassen, der seinen Vorsprung ab diesem Zeitpunkt kontinuierlich ausbauen konnte. Wagner musste dem hohen Tempo und den steilen Anstiegen der Schwarzwälder-Vorbergzone Tribut zollen und nach 50 Kilometern Daniel Wiesner passieren lassen. Kurz vor Ende der Raddistanz beendete ein Plattfuß an Wagners Rennrad dann jegliche Podestträume für den Pfälzer. „Ich sehe den Wettkampf jetzt einfach als einen guten Trainingstag, mehr war es aber leider auch nicht“, sagte Wagner, der das Malheur im Zielbereich aber schon wieder verdaut hatte.

Der Sieger lässt es in den Weinbergen austrudeln und verpasst den Streckenrekord
Die extrem selektive Radstrecke, die drei mal zu bewältigen war verlangte auch den Profis alles ab, der Anstieg zur Kirnhalde und die anschließende Abfahrt trennten schnell die Spreu vom Weizen. Vor allem für die Hobbyathleten wurden die Anstiege bei zeitweise 37 Grad zur Mammutaufgabe „Ganz schön hart, da musste man wirklich voll reintreten“, das Fazit von Reinhold Wolter, dem mit über 70 Jahren wohl ältesten Teilnehmer des Breisgau Triathlons. Trotz leichter Leistenprobleme, die Fachbach seit seinem Start in Klagenfurt plagen, fuhr der 28-Jährige bis zum Laufen einen Vorsprung von knapp sieben Minuten auf die Konkourrenz heraus. Obwohl der Breisgau Triathlon bisher fast immer in der letzten Disziplin entschieden wurde, war ihm der Sieg schon in der Wechselzone nicht mehr zu nehmen. Ohne Druck machte er sich so auf den Weg auf die landschaftlich reizvolle Laufstrecke entlang der Kaiserstühler Weinberge, die bei Sonntagswetter immer wieder tolle Panoramablicke auf die malerischen Dörfer und die Rheinebene offenbarten – für viele der Triathleten einer der Gründe immer wieder den Weg nach Malterdingen anzutreten. Nach 3:59:50 Stunden konnte Markus Fachbach dann im Ortskern des Winzerorts die Wiederholung seines Sieges feiern, dabei schrammte er nur knapp am Streckenrekord vorbei. „Beim Laufen bin ich eher locker angegangen und war trotzdem nur etwa eine Minute über dem Rekord, den peil ich nächstes Jahr an“, sagte Fachbach nach seinem Sieg auch in Hinblick auf die nächsten Rennen. Für ihn sei die Malterdinger Laufstrecke „die Schwerste überhaupt im Triathlon“. Stéphane Cloteaux (4:09:02) aus Frankreich kam nach einer beeindruckenden Laufleistung auf den zweiten Platz, vor Andrej Heilig (4:13:10) aus Germering, der sich gleichzeitig auch den Baden-Württembergischen Meistertitel sicherte. „Mein Ziel war Top-Ten, aber damit hätte ich nie gerechnet“, gestand er im Ziel, Daniel Wiesner finishte als Vierter.

Siegerin Bayliss-Scheiderbauer: „Heute war absolut mein Tag“
Bei den Frauen kristallisierte sich derweil ein Überraschungssieg heraus. Anna Baylis-Scheiderbauer (Endzeit: 4:39:21) lag nach der halben Laufdistanz mit überraschend großem Vorsprung in Führung, profitierte dabei sicher auch davon, dass Kathrin Paetzold, die wie erwartet das Rennen über die Raddistanz dominiert hatte aufgrund von Magenkrämpfen immer wieder Gehpausen einlegen musste. „Heute war absolut mein Tag“, schwärmte Baylis-Scheiderbauer nachdem sie überglücklich ins Ziel gestürzt war. „Die bergige Radstrecke lag mir, weil ich vom Mountainbiken komme“, verriet sie. Platz zwei und drei sicherten sich Lilli Schneider (4:50:39) von der DJK Triathlon Andernach und Lokalmatadorin Andrea Luft (4:52:13) vom TNB Malterdingen, der neuen Baden-Württembergischen Landesmeisterin.

Wo man hinhörte gab es im Zielbereich Lob für die Veranstalter vom TNB. Sowohl die Strecke, als auch die Sicherheitsvorkehrungen an gefährlichen Stellen und die Verpflegung an der Strecke waren super, so der Konsens unter den Finishern. „Ich hab‘ lediglich die Energieriegel vermisst, die mir versprochen wurden“ bedauerte der Drittplazierte Andrej Heilig, der die Strecke aber „einfach nur geil“ fand. Veranstalter Martin Tritschler war trotz der durchweg positiven Resonanz nicht ganz zufrieden mit der Jubiläums Veranstaltung, vor allem die Probleme mit dem neuen Zeitmess-System waren für ihn ein Dorn im Auge. Die Siegerehrung der Altersklassen musste deshalb abgesagt werden. „Im Großen und Ganzen lief alles glatt, aber mit 600 Startern waren wir schon ein wenig überfordert“, sagte er und verwies auf die ausschließlich ehrenamtlichen Organisatoren und Helfer. Nichtsdestotrotz etabliert sich der Kaiserstuhl nach dem insgsamt doch erfolgreichen Jubiläum des Traditions-Triathlons zusammen mit dem kleinen Bruder Rigolator in Riegel immer mehr als Triathlon-Hochburg im Süden der Republik.

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