Triathlon ist längst keine Wald- und Wiesen-Sportart mehr. In den letzten Jahren zog es immer mehr Veranstalter in die Innenstädte. Hannover, Hamburg und Leipzig sind die aktuellsten Beispiele, bei denen der Sport zu den Zuschauern in die Zentren der deutschen Großstädte kommt. Nun bekommt auch München seinen ersten City-Triathlon.
Breiten- und Spitzensport
Für den 13. Juli hat der München Road Runners Club innerhalb kurzer Zeit eine Veranstaltung aus dem Boden gestampft, die den Dreikampf aus Schwimmen, Radfahren und Laufen in den Olympia-Park bringt. Über die Strecken von 400 m – 20 km – 5 km werden zunächst die Breitensportler den Olympia-Park bevölkern. Danach folgt ein Sprint-Wettkampf für die Elite über 750 m – 26 km – 7 km.
Der Triathlon im Olympiapark soll dabei vor allem ein Festival für die Breitensportler werden. Und das Konzept scheint bereits jetzt aufzugehen. 70% der Anmelder bisher geben an, ihren ersten Triathlon zu bestreiten. Darunter sind viele, die bisher Schwellenängste hatten, an einem Triathlon teilzunehmen, aber das Format im Olympia-Park als optimale Einstiegsmöglichkeit sehen: Erst selbst sportlich aktiv sein, danach bei den Cracks ein paar Tricks für die Zukunft abschauen.
Auf den Spuren von Olympia 1972
Mit dem Austragungsort Olympia-Park folgt der Wettkampf nicht ganz dem Konzept bisheriger City-Triathlons, die Strecken direkt in die Innenstädte zu legen. Dennoch steht mit dem Olympia-Park ein sehr interessanter Veranstaltungsort zur Verfügung, der mit der Olympia-Schwimmhalle und verkehrsfreien Rad- und Laufstrecken ein attraktives Wettkampf-Gelände bietet.
Geschwommen wird in der Olympia-Schwimmhalle. Für die Breitensportler hat man sich ein neues Konzept zur Vermeidung von Chaos schon im Schwimmbecken einfallen lassen. So starten die Teilnehmer im 5-Sekunden-Abstand und durchschwimmen den Olympischen Pool im Zickzack – bei jeder Wende wird auf die nächste Bahn gewechselt.
Auf den drei Radrunden durch das Olympia-Gelände ist dann für Spannung und Action gesorgt. Denn durch die geringen Zeitabstände wird es während des Radteils wohl kaum eine Stelle auf der Strecke geben, an der sich keine Triathleten befinden. Danach warten noch 5 Kilometer einer flachen, schnellen Wendepunkt-Laufstrecke auf die Teilnehmer, bevor sich viele Einsteiger beim Überqueren der Ziellinie zurufen dürfen: „Jetzt bin ich auch ein Triathlet!“
Interessantes Format für die Elite
Neben den Breitensportlern zieht es auch die Elite in den Olympia-Park. Bereits fest zugesagt haben z.B. Faris al Sultan, der amtierende Deutsche Meister im Mitteldistanz-Triathlon, Arthur Landenberger, dreifacher Bayrischer Duathlonmeister und Uli Nieper, gerade auf Ibiza Vize-Weltmeister AK35 geworden.
Dabei scheuen die Münchner Veranstalter die Konkurrenz zu anderen großen Veranstaltungen nicht. Trotz der am Vortag stattfindenden Bundesliga-Rennen in Witten reist z.B. der für das asics Team Witten startende Faris al Sultan für die Veranstaltung extra nach München an. Und den am gleichen Tag stattfindenden OPEL Ironman Germany sehen die Road Runners ohnehin nicht als Konkurrenz für ihre Zielgruppe.
Unterstützung durch die Stadt
Dass auch die Stadt München hinter der Veranstaltung steht, erkennt man daran, dass die Münchner Bürgermeisterin Dr. Gertrud Burkert die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen hat. Obwohl München in den Sommermonaten mit Großveranstaltungen reich gesegnet ist, konnte dieser neue Wettkampf mit Unterstützung der Stadt kurzfristig realisiert werden. Für den Triathlon-Sport und die Stadt München sicherlich eine Bereicherung für das sportliche Jahr.