Jenny Schulz schaffte nach dem Vizetitel im Vorjahr erwartungsgemäß den Sprung ganz nach oben auf das Treppchen in Oberursel. Patrick Lange sorgte mit seinem Sieg dagegen für eine Überraschung. Sebastian Kienle wurde Dritter, Normann Stadler lief auf Platz fünf ein.
Um gegen die Kurzdistanz-Spezialisten in dem Rennen mit Windschattenfreigabe eine Chance zu haben, hatten sich Stadler und Kienle dafür entschieden, gemeinsam in einem Ironman-Express auf dem Rad die Flucht zu versuchen. Doch die Konkurrenz war ebenso entschlossen, genau dies zu verhindern. Nicht weniger als 10 Mann kamen nach dem ersten Lauf – vier winkeligen und profilierten Runden mit vielen Kopfsteinpassagen durch die Altstadt von Oberursel – innerhalb von 5 Sekunden in die Wechselzone.
Abwechselnd zupften Stadler und Kienle vorne am Tempo, konnten die Gruppe auf den vier Radrunden halbieren, sich aber nicht absetzen: „Natürlich probiert man es fünf, sechs mal, wegzukommen, aber dann ist man halt auch selber müde“ sagte Kienle nach dem Rennen. „Wenn man die Jungs sieht von der Bundesliga wie Patrick Lange, die sind sehr leicht, denen am Berg wegzufahren ist einfach schwierig, die beissen sich ran“ so Stadler zu tri2b.com.
Das war die Vorentscheidung: Der 23-jährige Patrick Lange (Carboo4U TuS Griesheim) rannte am härtesten an und setzte sich schnell von den Verfolgern ab. Mit einer Zeit von 15:29 Minuten auf den abschließenden 5 Kilometern gelang ihm ein deutlicher Sieg mit 29 Sekunden Vorsprung vor Stephan Bergermann (TSV Bargteheide-Triathlon). Sebastian Kienle bewies mit ordentlichen 16:07 Minuten schon gute Tempohärte auch beim Lauf und sicherte sich Platz drei. Lander Dircken (Kölner Triathlon-Team) wurde Vierter vor Normann Stadler. „In der dritten Radrunde habe ich gemerkt, dass heute was geht“ sagte Lange im Ziel, „ich habe dann alles auf den letzten Lauf gesetzt und das hat dann ja wunderbar funktioniert“.
Beim Rennen der Frauen setzten sich Jenny Schulz (Skills 04 Frankfurt), die nach ihrem Vizetitel vom Vorjahr deutlich favorisiert war und Kristin Möller (Synergy Sports Team TV48 Erlangen) früh ab und schoben ihre Räder gemeinsam auf die Radstrecke. Schulz machte das Tempo, Möller hängte sich dran. Das reichte indes nicht, um die Verfolgerinnen auf Abstand zu halten. Nach der Hälfte der Radstrecke hatten drei Athletinnen aufgeschlossen. Zu fünft kam die Führungsgruppe auch in die zweite Wechselzone. „Ich habe gehofft, dass ich meine Laufstärke ausspielen kann“, sagte Schulz. Und das gelang, sie hatte die frischesten Beine des Quintetts und rannte zu einem ungefährdeten Sieg, Kristin Möller wurde Zweite vor Julia Wagner (WMF BKK-Team AST Süßen) .
Sieger im Rennen der Altersklassen wurde Johannes Moldan (FC Dörlesberg), die schnellste Frau war Katrin Beyer (TSV 1880 Gera-Zwötzen). Nachdem die Erwartungen durch die Meisterschaften der Vorjahre in Backnang sehr hoch waren, gaben sich die Veranstalter alle Mühe, den Deutschen Meisterschaften auch in Oberursel einen möglichst perfekten Rahmen zu geben. Mit Erfolg: 800 Starter in vier Rennen über die volle und die halbe Distanz erlebten in Oberursel ein schönes und rundum gelungenes Duathlon-Event.