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DM-Mittelstrecke 2003: Stadler beendet zweijährige Durststrecke

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Der frührere Hawaii-Dritte Normann Stadler siegte bei den Deutschen Meisterschaften überlegen vor Stefan Holzner und Christian Billau ...

Fast zwei Jahre wartete der einstige Hawaii-Dritte Normann Stadler inzwischen auf ein vorzeigbares Resultat, große Siege Fehlanzeige, Pleiten Pech und Pannen an der Tagesordnung. Doch bei den gestrigen Titelkämpfen in Kulmbach lief wieder alles zusammen: Stadler wurde auf seiner „Lieblingsdistanz“, der Mittelstrecke, Deutscher Meister und verwies Ironman Germany-Sieger Stefan Holzner auf Rang zwei.

„Ich wollte meine Konkurrenten auf dem Rad fordern, damit sie nicht mehr anständig laufen können“, verriet Stefan Holzner nach dem Rennen. Erneut fuhr der Bad Reichenhaller so stark, dass „Helldriver“ Thomas Hellriegel phasenweise um den Anschluss kämpfte und gehörig Körner ließ. „Doch leider hat sich Normann nicht an meine Spielregeln gehalten“, so Holzner.

Hellriegel zunächst vorn
Nach dem neoprenlosen Schwimmen sah es allerdings zunächst so aus, als würden weder Holzner noch Stadler heute gegen Thomas Hellriegel einen Fuß an den Boden bekommen. Unter den Top-Ten wechselte der Bruchsaler zwei Minuten hinter den Schwimmspezialisten Arne Frank und Carl Storm (RSA) auf die Radstrecke, das Doppelpack Holzner und Stadler lag mehr als eine Minute weiter zurück.

Vierzig Kilometer später hielt Holzner nach gemeinsamer Aufholjagd das Heft in der Hand. Auch der gewohnt angriffslustige Südafrikaner Storm hatte die Tuchfühlung verloren und fuhr knapp vor Uwe Widmann und Stefan Hachul auf Rang vier. An siebter Stelle zu diesem Zeitpunkt der 26-jährige Christian Billau, der seit drei Jahren im Team (Peter) Sauerland mit Nicole Leder, Alexander Taubert, Yvonne Krömker und anderen Langstrecklern trainiert.

Nur die Reihenfolge noch offen?
Das Podium schien schon zu diesem frühen Zeitpunkt gemacht, nach der Meinung Holzners „ging es nun eigentlich nur noch um die Reihenfolge auf dem Treppchen.“ Dass Stadler nach dem Wechsel gleich auf den ersten drei Kilometern über eine Minute davonrannte, stimmte Holzner sogar optimistisch: „Da war ich mir sicher, den würde ich noch vor der Ziellinie wiedersehen“, hoffte er, Stadler würde noch „fürchterlich platzen. Schließlich bin ich ja auch kein schlechter Läufer.“

Doch während Hellriegel schweren Schrittes schon auf dem ersten Kilometer über eine halbe Minute verlor, passte bei Stadler diesmal alles zusammen. Schon auf dem Weg in die Innenstadt von Kulmbach verschwand er aus der Sichtweite Holzners. Stadlers deutlicher Sieg (4:15:35) in einem wichtigen und gut besetzten Rennen zeigt: Die Misserfolge und Kritik der letzten Monate haben den Pforzheimer motiviert. Auf Hawaii wird erneut mit ihm zu rechnen sein.

Billau im Sog von Nicole Leder
Hinter Holzner (4:22:59) wurde es für Thomas Hellriegel allerdings eng: Erst war es der junge Lemgoer Maik Twelsiek, Vierter nach dem Rad fahren, der dem Hawaii-Sieger von 1997 auf die Pelle rückte. Dann erlebte Billau („Der sah so schlecht aus, dass ich lieber nichts gesagt habe“ – O-Ton Nicole Leder, die als Staffel-Läuferin das Rennen aufnahm, als Billau in die zweite Runde lief) seinen zweiten Wind. Im Sog der Trainingskollegin stürmte er nach vorn und schloss in der langen Steigung in Kulmbach zu Hellriegel auf.

„Als ich sah, dass Thomas bergab nicht mehr zulegen konnte, habe ich alle Kohlen ins Feuer geworfen“, keuchte der erschöpfte Bronzemedaillengewinner Billau (4:24:40) im Ziel. Hellriegel (4:25:06) meinte später, er sei etwas enttäuscht, auf den letzten 2000 Metern noch den dritten Podestplatz verloren zu haben. „Ich spüre aber deutlich die vielen harten Rennen dieser Saison. Ich werde mich nun erholen und dann den Trainingsaufbau für Hawaii beginnen.“

Damen-Vorsprung wird neu berechnet
Das Rennen um den Gesamtsieg gegen die 33 Minuten früher gestartete Nina Kraft war übrigens, das bestätigten nachher alle topplatzierten Männer unisono, für sie nie ein Thema. Im nächsten Jahr, so versprach Organisator Wolfgang Pirl, wird die Vorgabe aus dem diesjährigen Vergleich der Siegerzeiten neu berechnet. 22:34 Minuten betrüge dann der Vorsprung der Damen und der Kampf um das Gesamtpreisgeld erhielte neue Spannung.
Zaehler

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