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DTU-Mediziner Lothar Schwarz ist Sportarzt des Jahres 2011

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Dr. Lothar Schwarz darf sich „Sportarzt des Jahres 2011“ nennen. Verliehen wurde ihm der Titel von der Gesellschaft für Orthopädisch‐Traumatologische Sportmedizin (GOTS) ...

Dr. Lothar Schwarz darf sich „Sportarzt des Jahres 2011“ nennen. Verliehen wurde ihm der Titel von der Gesellschaft für Orthopädisch‐Traumatologische Sportmedizin (GOTS). Der Mediziner betreut am Olympiastützpunkt in Saarbrücken sowie auf Wettkampfreisen die Kurzstrecken‐Triathleten der Deutschen Triathlon-Union (DTU) und arbeitet im Institut für Sport‐ und Präventivmedizin an der Universität des Saarlandes.

„Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung einer renommierten Gesellschaft, zum einen natürlich persönlich, aber auch für den Triathlonsport, der ja nicht das ganze Jahr im Rampenlicht steht und mit dem Preis indirekt Beachtung findet.“ Unter der Betreuung von Dr. Schwarz gelangen den DTU‐Athleten in den vergangenen Jahren eine Reihe von großen Erfolgen: der Olympiasieg von Jan Frodeno 2008, die Weltmeisterschaft von Daniel Unger 2007 und auch die Ränge zwei von Steffen Justus 2010 und drei durch Maik Petzold 2009 bei der neuen Weltmeisterschaftsserie der Internationalen Triathlon Union (ITU).

„Die Triathleten habe ich in ihrer Arbeitsweise als sehr zielstrebig und strukturiert kennengelernt“, hat der 52‐Jährige einen guten Draht zu den deutschen Top‐Ausdauerdreikämpfern. „Manchmal muss man sie davon überzeugen, dass etwas weniger letztlich mehr bringen kann und dass man zwar oft im Training kräftig auf das Gaspedal drücken, aber zum richtigen Zeitpunkt auch mal kurz die Bremse antippen muss“, sagt er mit einem Lächeln und verweist darauf, dass rationale Argumente diesbezüglich gelegentlich an ihre Grenzen stoßen. „Aber das erforderliche Vertrauensverhältnis zu den Athleten und Athletinnen hat sich im Laufe der langen Zusammenarbeit kontinuierlich aufgebaut.“

Beeindruckt von Fleiß und Härte
2003 begann Schwarz auf Initiative des damaligen DTU‐Bundestrainers Ralf Ebli und einiger der von ihm betreuten Athleten die Arbeit mit dem Nationalkader der DTU. Als leitender Verbandsarzt behandelt er seitdem die Triathletinnen und Triathleten in der Saisonvorbereitung am Stützpunkt Saarbrücken und bei den Trainingslagern. Auch bei Olympia, Welt‐ und Europameisterschaften sowie den Wettkämpfen im Weltcup und der neuen World Championship Series ist er dabei. Seit 2008 ist er daher auch in die Medizinische Kommission der ITU aufgenommen worden. „Triathlon war für mich zum einen interessant, da ich selbst sehr gerne auf dem Rennrad unterwegs bin; und zum anderen, weil man in dieser Sportart leistungsphysiologisch als Sportmediziner sehr gut sein Wissen einbringen kann.“ Beeindruckt hat ihn in seiner Tätigkeit immer wieder sowohl der Trainingsfleiß als auch die Trainingshärte der Triathleten. „Faszinierend ist ebenso die enorme Willensstärke, das Talent für höchste körperliche Fitness und mentale Stärke zu perfektionieren.“ Die Topsportler auf dem äußerst schwierigen Weg an die Weltspitze sportmedizinisch zu begleiten, stelle eine äußerst interessante und instruktive Herausforderung dar. Auch weil eines seiner dringlichsten Anliegen überdies der Kampf gegen Doping ist. Hier organisiert der DTU‐Mediziner regelmäßig nationale und internationale Veranstaltungen.

Die Profession des Sportmediziners lebt Schwarz mit Leib und Seele. Und ähnlich wie das Sportlerleben hat auch das Sportmedizinerleben Höhen und Tiefen, von denen Schwarz eine Geschichte besonders in Erinnerung hat. „Zu meinen unangenehmsten Erinnerungen gehört der Sommer im Jahr 2004. Damals musste ich Daniel Unger wegen einer Infektion wenige Tage vor Olympia und nachdem er sich bestens vorbereitet hatte, aus dem Olympiakader nehmen. Ich habe anschließend versucht, ihm auch aus dem psychischen Loch wieder heraus zu helfen, und deswegen war es für mich eine doppelte Freude, als ich ihn 2007 in Hamburg als Weltmeister im Ziel umarmen konnte.“

Gern denkt der Saarbrücker Mediziner natürlich auch an das Jahr 2008 zurück. „Der sportliche Höhepunkt war der Olympiasieg von Jan Frodeno. Sein trainingsphysiologisch und mental eindrucksvoller ‚Vorbereitungsmarathon’, insbesondere unmittelbar vor Peking im Trainingslager auf einer kleinen südkoreanischen Vulkaninsel, war vom Feinsten.“

Die Deutsche Triathlon-Union ist froh, den kompetenten und engagierten Mann an seiner Seite zu haben. „Wir schätzen uns sehr glücklich, dass Lothar Schwarz unsere Athleten betreut“, sagt Geschäftsführer Matthias Zöll und weiß dabei ganz genau, wovon er spricht: er konnte in seiner aktiven Zeit auch selbst von dessen Wissen profitieren. „Die Zusammenarbeit mit Dr. Schwarz und dem Sportwissenschaftlichen Institut der Universität des Saarlandes ist für uns eine absolute Bereicherung.“

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