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Garmin Alpen-Triathlon: Justus und Lisk sind die neuen deutschen Meister vom Schliersee

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Steffen Justus von Hansgrohe Schwarzwald und Ricarda Lisk vom Vfl Waiblingen haben die deutsche Triathlon-Meisterschaft über die Olympische Distanz beim Garmin Alpen-Triathlon in Schliersee gewonnen. Die Meistertitel in der Triathlon-Bundesliga gingen wie erwartet an die Mannschaften vom EJOT Team aus Buschhütten (Männer) und dem Asics Team Witten (Frauen) ...

Steffen Justus von Hansgrohe Schwarzwald und Ricarda Lisk vom Vfl Waiblingen haben die deutsche Triathlon-Meisterschaft über die Olympische Distanz beim Garmin Alpen-Triathlon in Schliersee gewonnen. Justus, der mit seinem Team auch die Tageswertung der Bundesliga gewann, setzte sich nach 1:59:54 Stunden gegen seinen Teamkameraden Daniel Unger und Maik Petzold (EJOT Team TV Buschhütten) durch. Lisk (2:15:01 Std.) musste im Kampf um den Gesamtsieg zwar die Schwedin Lisa Norden (2:14:17) ziehen lassen, konnte aber auf den Laufrunden rund um den Spitzingsee ihre direkte Kontrahentin Svenja Bazlen (VFL Waiblingen/2:16:06) distanzieren. Dritte der deutschen Meisterschaft wurde die für das Synergy Sports-Team vom TV Erlangen startende Rebecca Robisch (2:16:36) bei ihrem ersten Start am Schliersee.Die Meistertitel in der Triathlon-Bundesliga gingen wie erwartet an die Mannschaften vom EJOT Team aus Buschhütten (Männer) und dem Asics Team Witten (Frauen).

Die Bange Frage nach dem Wetter konnte am Samstagvormittag in Schliersee zuerst einmal mit „angenehm herbstlich“ beantwortet werden. Wärmende Sonnenstrahlen sorgten vor dem Sprung in das nur 14,8 Grad warme Nass des Schliersees bei den gut 1.000 Teilnehmer im Eliterennen, der offenen Klasse und der Staffel zumindest für ein leichtes Vorheizen im Neoprenanzug. Bei den Frauen setzten schon im kalten Wasser die Favoritinnen die Akzente und nach den 1.500 m Schwimmen kamen die späteren Topplatzierten nur um zwei Sekunden getrennt aus dem Schliersee. Nach 40 Radkilometern sollte dann die WM-Dritte von Budapest, Lisa Norden aus Schweden, allein an der Spitze in die zweite Wechselzone am Spitzingsee einfahren. Ihre Verfolgerinnen, die beiden für Waiblingen startenden Ricarda Lisk und Svenja Bazlen folgten dort mit einer halben Minute Rückstand. Norden, im Trikot des Asics Team Witten, ließ sich beim Wechsel auch nicht durch ihre etwas umständliche Einfahrt in die Wechselzone, über den Motoradkorridor der Kampfrichter , irritieren und legte in den Laufschuhen sogar noch einige Sekunden mehr zwischen sich und ihre Verfolgerinnen. Nach 2:14:17 Stunden konnte sich Norden an der Uferpromenade als internationale deutsche Meisterin feiern lassen. Trotz der mittlerweile ungemütlichen Temperaturen von knapp unter 10 Grad gelang es der Schwedin bei ihrem Alleingang den fünf Jahre alten Streckenrekord der Tschechin Vendula Frintova um über zwei Minuten zu verbessern.

Ricarda Lisk: Superkalt um zweiten DM-Titel in Schliersee gelaufen
Dahinter konnte sich Ricarda Lisk über ihren zweiten deutschen Meistertitel nach 2006 am Schliersee freuen. „Es war superkalt heute. Ich hab vom Schwimmen an ab gefroren. Beim Laufen hab ich dann meinen eigenen Atem gesehen. Das war für alle hart heute. Respekt deshalb auch an alle Agegrouper die hier finishen,“ so Lisk gegenüber tri2b.com. Teamkollegin Svenja Bazlen verlor zwar das Vereinsduell, freute sich aber trotzdem über DM-Silber. Zu Bronze reichte es für Rebecca Robisch gleich bei ihrem ersten Start am Schliersee. Gestärkt vom Fußmarsch mit schweren Stiefeln beim Bundeswehrlehrgang war die die Rotherin trotzdem tief beindruckt von den schweren Rennstrecken zwischen Schlier- und Spitzingsee. „Ich bin froh, dass ich die Strecke noch nicht kannte. Am Ende musste ich dann auch etwas abreißen lassen, weil ich überzogen hatte.“

Steffen Justus: Ich hätte nicht gedacht, dass ich den Berg so gut rauf komme
Im Männerrennen sollte wie erwartet der 4 km lange und durchgehend 10-12 Prozent steile Anstieg auf den 1.180 m hohen Spitzingsattel das Feld rennentscheidend vorsortieren. Der WM-Zweite Steffen Justus war es, der an der Spitze das Tempo immer wieder mit diktierte und zusammen mit Nils Frommhold und Maik Petzold die zweite Wechselzone erreichte. Die Verfolger um Daniel Unger, der 2006 am Schliersee gewann, im Nacken spürend, ging Justus nach der Schleife über das Valepp-Tal mit einem kleinen Vorsprung auf die abschließenden zwei Runden um den Spitzingsee. Einmal an der Spitze ist der Laufspezialist Justus, dass wussten auch die Konkurrenten, nur schwer zu schlagen. „ 10 Sekunden zu Steffen zu rennen ist sehr, sehr schwer“, erkannte Daniel Unger die Extraklasse seines Teamkollegen im Hansgrohe Schwarzwald Team in den Laufschuhen neidlos an. Nach 1:59:54 Stunden blieb deshalb auch Justus allein die Ehre zu teil, knapp unter zwei Stunden am Spitzingsee als neuer deutscher Meister einzulaufen. „Für mich war es schwierig nochmal Motivation aufzubauen. Aber das ging dann ganz gut. Ich hätte nicht gedacht, dass ich den Berg so gut rauf komme. Im Laufen hab ich dann immer gedacht, der Daniel kommt noch, der Daniel kommt noch. Doch mit so einem Erfolg bei der WM im Rücken es dann halt doch alles noch ein bisschen einfacher,“ so der gebürtige Jeaner im Ziel gegenüber tri2b.com, der im Laufen in 32:29 min. den alten Rekord von Sebastian Dehmer exakt um eine Sekunde unterbot.

19 Sekunden später folgte ein sichtlich zufriedener Daniel Unger auf Rang zwei. „Steffen war der beste Athlet heute, er hat sich immer vorne gezeigt. Ich habe aber gesehen, dass es in die richtige Richtung geht, meinte der ITU-Weltmeister von 2007 nach dem Rennen. Maik Petzold wurde Dritter und konnte sich neben DM-Bronze auch über die geglückte Titelverteidigung des Buschhüttener Teams in der Bundesliga freuen konnte. „Ich hatte keine Probleme mit den kühlen Temperaturen. Auf dem Rad hatte ich dann richtig gute Beine, aber im Schlussanstieg war Steffen noch etwas besser drauf. Es macht irgendwie auch Spaß, wenn es mal so richtig auf dem Rad abgeht“, so bilanzierte der in der ersten Saisonhälfte lange verletzte Petzold sein Rennen. Zufrieden über das Abschneiden der DTU-Topathleten zeigte sich nach dem Rennen auch Sportdirektor Wolfgang Thiel. „Das war hier noch einmal ein super Rennen zum Abschluss der Saison. Da die WM erst eine Woche vorbei ist, muss man den Hut ziehen vor den Leistungen der Top-Drei – Steffen Justus, Daniel Unger und Maik Petzold. Auch Sebastian Rank hat ein sehr gutes Rennen hier am Schliersee gezeigt. Das gleich gilt auch für die Frauen mit Ricarda Lisk, Svenja Bazlen und Rebecca Robisch. Dass sich alle jetzt noch einmal so motiviert haben, zeigt ihre Klasse.“

Bundesliga: Buschhütten und Witten wieder Meister
Im letzten der fünf Bundesliga-Rennen ging der Tagessieg dank der Topleistungen von Justus und Unger an die Athleten vom Hansgrohe Team aus dem Schwarzwald, die sich damit noch den Silberrang im Gesamtklassement vor den Asics-Männern aus Witten sichern konnten. Unangefochten mit 8 Punkten lief das EJOT Team Buschhütten in der Besetzung Maik Petzold, Brad Kahlefeldt, Ivan Vasiliev, Tim Lange und Jonathan Zipf zur klaren Titelverteidigung. Bei den Frauen gewannen zwar die Erlanger Damen die Tageswertung, trotzdem wurde Asics Witten mit Norden, Kathrin Müller, Lena Brunkhorst und Carina Brechters erneut deutscher Mannschaftsmeister. Über Rang drei im Endklassement durften sich die Damen vom ALZ Sigmaringen freuen.

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