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Hütthalers Dopingbeichte

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Die Öffentlichkeit ist beim Reizwort Doping sehr sensibel geworden. Wenn nicht vollständigt und rücksichtslos aufgeklärt wird, könnte ein großer Imageverlust für den Triathlonsport folgen. Ein Kommentar ...

Genau ein Jahr ist es her, da hat Lisa Hütthaler beim Weltcup in Australien Rang 16. belegt und sich berechtigte Hoffnungen auf Olympia gemacht. Es folgte die positive A-Probe und dann bis vergangenen Freitag der fast schon stereotype Weg, wenn es um Doping geht.

Lisa Hütthaler hat sich zuerst genauso verhalten, wie es die ganz Großen des (Doping)sports machen. Leugnen und nochmals leugnen, sich dann sogar als Opfer sehen. Nichts unversucht lassen – erwähnt sei der Verdacht einer dreisten Bestechung bei der Öffnung der B-Probe – der auch strafrechtliche Konsequenzen für die Österreicherin haben könnte.

Doch jetzt wurden angebliche Eiseninjektionen plötzlich zu EPO-Spritzen und Blutbeuteln . Hütthaler argumentiert in ihrer Beichte mit ihrer Liebe zum Sport und das sie das ewige Lügen und die ständige Angst satt habe. Zumindest eine Art Einsicht war zu sehen, wenn auch ziemlich spät und ein Verhaltensmuster das doch sehr an den Radsport erinnert, mit dem Unterschied das die Herren Jaksche, Sinkewitz und Kohl, oder die Triathletin Nina Kraft, die Hintermänner und Dopingbeschaffer ganz bewusst verschwiegen. Deshalb Chapeau vor Lisa Hütthaler.

Im gleichen Atemzug plant die nun erleichtere frühere Militärweltmeisterin schon für ihr Comeback. Sie sollte ihre zweite Chance erhalten, so wie es das Reglement vorsieht. Der Ironman soll es dann werden. Kein leichter Weg – wir erinnern uns an den Spießrutenlauf des dopingverdächtigen Rutger Beke auf Hawaii zurück.

Jetzt liegt es an der Justiz die Machenschaften der Hintermänner lückenlos aufzuklären und mit allen derzeit zur Verfügung stehenden Mitteln des Rechtsstaats zu bestrafen. Nur dann kann Hütthalers Beichte auch ein klein wenig ein Segen sein.

Denn die Öffentlichkeit ist beim Reizwort Doping sehr sensibel geworden und der Triathlonsport könnte verallgemeinernd in einen Topf mit dem Radsport geworfen werden. Ein Imageverlust mit all den bekannten Folgen. In Zeiten der Wirtschaftskrise sind sehr schnell die Sponsorengelder abgezogen und der professionelle Triathlon hätte sich zurückgespritzt ins sportliche Steinzeitalter.

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