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Ironman 70.3: Kienle Zweiter hinter O’Donnell

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Sebastian Kienle hat beim Ironman 70.3 Texas den Sieg denkbar knapp verpasst. In Galveston musste er Timothy O'Donnell nach einem packenden Finsih den Vortritt lassen. Michael Raelert beendete sein ersten Saisonrennen nach einer Panne auf Rang vier ...

Nur ein guter Kilometer hat Sebastian Kienle gefehlt, und er hätte seinen nächsten großen Erfolg feiern können. Vielleicht wäre es der größte überhaupt gewesen. Nur Timothy O’Donnell war beim Ironman 70.3 Texas noch schneller als der Deutsche und holte sich seinen zweiten Sieg in diesem Jahr. Michael Raelert wurde bei seinem Saisondebüt Vierter hinter Ronnie Schildknecht.

Vielleicht war es eine vorweggenommene Weltmeisterschaft auf der halben Distanz. Nur wenige Spezialisten fehlten in Galveston. Die aber hätten vermutlich nichts ausrichten können in einem bis auf den letzten Meter packenden Rennen, das relativ ruhig begann. Nach dem Schwimmen waren alle Favoriten dicht beieinander, nur Kienle büßte über drei Minuten auf die große Spitze ein. Das sollte sich auf den 90 Radkilometern ändern. Nach einem taktischen Begutachten der Konkurrenz ergriff Lance Armstrong bei seinem Heimspiel als Erster die Initiative und fuhr der Spitzengruppe davon. Die teilte sich daraufhin, unfreiwillig davon betroffen war Michael Raelert. Der Rostocker musste mit einem Reifenschaden rechts ran – und die Kontrahenten ziehen lassen. Bei dem Höllentempo vorne war das fast schon die vergebene Chance auf den Sieg.

Den wiederum behielt Sebastian Kienle fest im Visier. Der Badener raste an allen Verfolgern vorbei und konnte sogar die Lücke zu Armstrong und dessen ersten Verfolger, Stephane Poulat fast noch schließen. Den Rest erledigte Kienle in den Laufschuhen. Nachdem Poulat Armstrong abgeschüttelt hatte, lief Kienle kurze Zeit Schulter an Schulter mit Armstrong, bis der ehemalige Radprofi auch ihm nicht mehr folgen konnte. Sebastian Kienles Tempo war bald auch für Poulat zu schnell. Während Kienle dem Ziel mit dem Sieg vor Augen entgegen rannte, kam mit Tim O’Donnell der einzige Kontrahent auf, der am Ende schneller war. Nicht ohne Gegenwehr Kienles: Der konterte die erste Attacke vor dem letzten Kilometer, der zweiten hatte er nichts mehr entgegen zu setzen. Was blieb, war Rang zwei und die mit Abstand beste Radzeit in einem weltmeisterlichen Feld. Hinter Ronnie Schildknecht, der sich im Sog O’Donnells nach vorne arbeitete, wurde Michael Raelert Vierter. Dreieinhalb Minuten nach Lance Armstrong hatte er sein Rad abgestellt und im Halbmarathon den Schaden begrenzt. 19 Sekunden fehlten zum Podium. Hinter dem 31-Jährigen belegten Stephane Poulat, Jordan Jones, Lance Armstrong und Marino Vanhoenacker die nächsten Plätze.

Anja Beranek stark – aber wird nicht belohnt

Ähnlich abwechslungsreich gestaltete sich das Rennen der Frauen. Die Neuseeländerin Anna Cleaver führte nach dem Schwimmen, schon auf den ersten Radkilometern übernahm Kelly Williamson. Auch die Amerikanerin blieb nicht lange vorn und wurde zunächst von Amy Marsh abgelöst, später setzte sich Anja Beranek, den meisten unter dem Geburtsnamen Ippach bekannt, an die Spitze. So ging es mit dem Wechselspielchen weiter, bis Beranek zum Ende des Radsplits erneut vorn lag. Viel von diesem Vorteil hatte die Fränkin jedoch nicht. Kelly Williamson nämlich setzte gleich auf den ersten Laufkilometern alles auf eine Karte. Mit der mit Abstand besten Laufzeit (1:18:04) übernahm die Amerikanerin die Spitze und rannte allen anderen davon. Da konnte auch Yvonne van Vlerken trotz eines starken Eindrucks auf dem Rad nichts mehr ausrichten und wurde mit über fünf Minuten Rückstand Zweiter vor Amy Marsh. Anja Beranek büßte hingegen beim Laufen immer mehr an Zeit ein und wurde Siebte.

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