Bereits auf den ersten 1,9 km des Ironman 70.3 Kraichgau hat Justus Nieschlag die Grundlage für seinen späteren Sieg gelegt. Nach 22:06 min kam der Schweizer Sven Thalmann als erster Profi aus dem Hardtsee. Doch schon 5 sec später war es Justus Nieschlag, der in Richtung Wechselzone stürmte. Nach den ersten beiden Männern hatte sich eine etwa 1 Minute große Lücke zur 2. Gruppe gebildet. In dieser waren alle weiteren Favoriten, wie Frederic Funk, Ruben Zepuntke und der Schweizer Philipp Koutny vertreten. In der Wechselzone konnte Nieschlag dann seinen Speed von der Kurzdistanz einsetzen und so sogar mit 30 sec Vorsprung auf die Radstrecke gehen. Dort legte er direkt wie die Feuerwehr los. Innerhalb der ersten 22 km konnte er seinen Vorsprung auf über 2 min vergrößern und anschließend auf den folgenden hügeligen Radkilometern den Vorsprung vor den Verfolgern behaupten. Allerdings hatte sich die Verfolgergruppe auf vier Athleten verringert. Diese konnten dann bis zum zweiten Wechsel den Rückstand wieder um 30 sec auf unter 2 min drücken.
Nach dem 2. Wechsel hatte sich Frederic Funk mit einem schnellen Start in den Halbmarathon etwas von seinen Mitstreitern gelöst. Allerdings konnte er kaum Zeit auf den führenden Niedersachsen gut machen. Im weiteren Verlauf des Rennens kehrte sich die Tendenz wieder um, sodass Nieschlag mit über 2 min Vorsprung souverän zum Sieg beim Ironman70.3 Kraichgau lief. Hinter ihm änderte sich an der Reihenfolge der Verfolger bis in das Ziel nichts mehr. Dementsprechend komplettierten Funk und Zepuntke das deutsche Podium.
Ich bin sehr glücklich, im Kraichgau gewonnen zu haben. Das Rennen, die Fans und die Atmosphäre waren großartig, daran hat auch der kurz einsetzende Regen nichts geändert. Für mich ist dieser Sieg ein perfekter Start in die Saison, erklärte Nieschlag nach dem Rennen.
Philipp und Bleymehl in einer eignen Liga
Im Rennen der Frauen hat die Französin Julie Iemmolo ihre Schwimmstärke ausgespielt und nach 26:16 min das Schwimmen allein beendet. 33 sec später ging Lokalmatadorin Laura Philipp auf ihre Verfolgung. Weitere 40 sec verstrichen, bis ein Quartett um Daniela Bleymehl aus dem Hardtsee kam. Es dauerte danach nicht lange, bis Philipp die Führung übernehmen konnte. Während Iemmolo bei 22 km noch direkt folgen konnte, sprengte hinter dem Spitzenduo Daniela Bleymehl die Verfolgergruppe Bis in die zweite Wechselzone konnte Bleymehl sogar auf Philipp aufschließen, während Iemmolo 3:30 min auf das deutsche Duo eingebüßte. Nach einem schnellen Halbmarathonstart von beiden konnte sich Philipp langsam immer weiter von der Siegerin des Ironman Südafrikas absetzen. Mit dem einzigen Halbmarathon im Frauenfeld unter 1:20:00 Stunden des Tages konnte Philipp sich schlussendlich, als souveräne Siegerin vor Daniela Bleymehl im Ziel feiern lassen. Auf Platz 3 lief Iemmolo ein, die ihren Vorsprung nach dem Radfahren vor der von hinten heranlaufenden Diederiks verteidigen konnte.
Ich freue mich sehr über meinen Sieg. Bereits in 2018 haben mich die vielen Fans und Zuschauer ins Ziel gepusht. Auch in diesem Jahr war die Stimmung wieder spitze und ich konnte mein Siegzeit von 2018 um rund eine Minute verbessern", so Philipp zur ihrem Comeback-Rennen nach der überstandenen Corona-Erkrankung.