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Ironman Arizona: Sieg für Llanos, Kienle Sechster

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Eneko Llanos aus Spanien und die Britin Leanda Cave haben den Ironman Arizona 2011 gewonnen. Llanos blieb in Tempe zum ersten Mal unter acht Stunden, Torsten Abel wurde Vierter, Sebastian Kienle Sechster ...

Eneko Llanos aus Spanien und die Britin Leanda Cave haben den Ironman Arizona 2011 gewonnen. Llanos blieb in Tempe zum ersten Mal unter acht Stunden verwies den Briten Paul Amey und Viktor Zyemtsev aus der Ukraine auf die nächsten Plätze. Als bester Deutscher verpasste Torsten Abel auf Rang vier das Podium nur knapp, Sebastian Kienle wurde Sechster. Bei den Frauen siegte Leanda Cave vor Linsey Corbin (USA) und Meredith Kessler (CAN).

Geduld zu haben, kann Erfolg bringen. Im Falle des Ironman Arizona war das diesmal Eneko Llanos, der zum richtigen Zeitpunkt aufs Tempo drückte und bis dahin alles andere geschehen ließ. Einen kleinen Vorsprung hatte der Spanier mit zum zweiten Wechsel genommen vor Paul Amey. Der schien seine – vielleicht einzige – Chance zu wittern und lief schnell zu Llanos auf und ließ der Spanier stehen. Allerdings war der Vorsprung nicht so groß, dass Llanos nicht hätte reagieren können. Der tat das auch prompt, zum richtigen Zeitpunkt eben. Lange bleiben die Beiden zusammen an der Spitze, bis Eneko Llanos gut fünf Kilometer vor dem Ziel noch einen draufsetzte. Am Ende blieben für ihn die Uhren erstmals unter acht Stunden stehen – 7:59:38 Stunden bedeuten neuen Streckenrekord in Tempe, über sieben Minuten schneller als Timo Bracht vor einem Jahr. Paul Amey war ebenfalls noch schneller als Bracht und verlor lediglich 1:51 Minuten auf Eneko Llanos. Hinter Viktor Zyemtsev belegte Torsten Abel als bester Deutscher Rang vier; dank eines starken Marathons, der ihn noch fast bis aufs Podium rennen ließ.

Gefühle können lügen

Sebastian Kienle musste dagegen seine ganz eigenen Erfahrungen machen. Seinen erneut deutlichen Rückstand nach dem Schwimmen hatte er rasch aufgeholt und sich wie erwartet an die Spitze gesetzt. Wie im Rausch flog er erst an der Konkurrenz vorbei und dann davon. Erst ein lauter Knall weckte Kienle bei seinem ersten Ironman auf: Der Hinterradreifen war geplatzt, Kienle musste auf ein vergleichsweise konservatives Laufrad wechseln und begann seine Aufholjagd von neuem. „Und dann bin ich richtig explodiert, so wie ich im Rennen noch nie explodiert bin“, beschrieb Kienle jene Phase der letzten 30 Radkilometer, in der er zehn Minuten auf seine Mitstreiter verlor. Er dachte bereits ans Aufgeben, gönnte sich in der Wechselzone ein paar Minuten der Besinnung und machte doch weiter. „Ich hätte mich den ganzen Winter ärgern müssen“, begründete Kienle seine Entscheidung. Mit einem soliden Marathon belegte er immerhin noch Rang sechs in einem stark besetzten Feld. Am Ende aber stand auch die Erkenntnis, „dass Rennen eben nicht am Anfang gewonnen werden, sondern am Schluss.“ Kienles Vollgas-Taktik ging diesmal in die Hose. „Ich muss mir vielleicht doch mal einen Wattmesser besorgen. Gefühle können bekanntlich lügen.“ Die Erfahrungen, die Sebastian Kienle in Tempe sammeln konnte, waren am Ende fast mehr wert, als Rang sechs und die Punkte fürs Kona-Ranking. „Das Wichtigste ist aber, dass ich aus dem Rennen mehr gelernt habe, als von denen in Roth, die einfach sehr gut gelaufen sind. Ich muss mir eingestehen, dass ich bis jetzt von Langdistanz-Triathlon einfach überhaupt keine Ahnung hatte.“ Drittbester Deutscher im stark besetzten Feld wurde Stefan Schmid aus Peißenberg auf Rang 13.

Eine am Ende klare Sache wurde der Sieg von Leanda Cave. Die Hawaii-Dritte zeigte, dass ihr Erfolgshunger noch längst nicht gestillt ist. Auf dem Rad ließ sie Amanda Stevens an der Spitze wirbeln und vertraute ganz auf den Marathon. Dass sie damit richtig lag, zeigten gleich die ersten Kilometer nach dem zweiten Wechsel: Von den ursprünglich vier Minuten an Polster war nach rund zwölf Kilometern nichts mehr übrig. Cave war an Stevens vorbei und rannte einem neuen Streckenrekord entgegen. Bei 8:49:00 Stunden blieben die Uhren für die brititsche Ehefrau von Torsten Abel stehen. Viereinhalb Minuten später wurde Linsey Corbin wie im vergangenen Jahr Zweite und hatte ebenfalls die Neun-Stunden-Marke geknackt. Diese Marke verfehlte Meredith Kessler als Dritte um nur 14 Sekunden, über neun Minuten später brachte Amanda Stevens Rang vier noch sicher ins Ziel. Als beste Deutsche klassierte sich Susan Dietrich auf Rang neun.

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