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Ironman Germany 2003: Sensationssieg für Stefan Holzner

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Überraschend hat Stefan Holzner die zweite Auflage des deutschen Qualifiers in Frankfurt mit Streckenrekord gewonnen. Er verwies den Neuseeländer Cameron Brown auf Rang zwei. Nina Kraft siegte unter den Top-20 der Gesamtwertung in knapp über neun Stunden ...

Der Deutsche Stefan Holzner hat nach 8:12:29 Stunden die zweite Auflage des OPEL IRONMAN in Frankfurt überraschend gewonnen. Der zweimalige Sieger des Ironman Neuseeland (1996, 1998) hatte sich früh aus einer vierköpfigen Führungsgruppe abgesetzt und wurde nicht mehr eingeholt. Die Braunschweigerin Nina Kraft feierte mit über 20 Minuten Vorsprung einen einsamen Start-Ziel-Sieg.

Neuseelands Cameron Brown (8:15:52) konnte das Loch im Marathon nicht mehr schließen und der zu Fuß noch schnellere „Oldie“ Jürgen Zäck (8:20:12) kam nach ungewohnt mäßigem Radsplit mit dem schnellsten Marathon des Tages nur auf Platz drei. Als erster jedoch hatte der Kanadier Peter Reid die Verfolgung Holzners initiiert, der schon in der Auftaktdisziplin seine hervorragende Form gezeigt hatte und zur ersten Verfolgergruppe gehörte.

Sibbersen eine Minute über Weltbestzeit
Das Schwimmen im Langener Waldsee hatte am Morgen zunächst der Coburger Jan Sibbersen mit neuem Streckenrekord von 44:29 (Vorjahr: 44:54) angeführt, knapp eine Minute hinter Michael Prüferts Weltbestzeit (Roth 1997). Rund vier Minuten dahinter der junge Niedersachse Arne Frank, der bereits im vergangenen Jahr im Wasser ganz vorn dabei gewesen war. Ralf Eggert erreichte das Ufer als Dritter vor allen Favoriten.

Mehr als siebzig Kilometer benötigten die radstarken Verfolger Holzner, Hellriegel, Reid und Brown, um zu Sibbersen aufzuschließen. Dagegen kam Jürgen Zäck mit gut zwei Minuten Schwimmrückstand nicht weiter nach vorn und hing schon nach 80 Kilometern isoliert im Nirgendwo. Er bekam später Gesellschaft durch Norman Stadler, der erneut technische Probleme auf der Radstrecke beklagte: Der Schalthebel seines Rades soll dem ewigen Talent aus Pforzheim diesmal die Dienste versagt haben.

Holzner attackiert unwiderstehlich
Nach gut 100 Radkilometern griff Holzner schließlich an und setzte sich noch deutlich von Reid, Hellriegel und dem Freiburger Steffen Liebetrau ab, Brown musste auch zu dieser Gruppe „reißen lassen“. Zum Wechsel lag Peter Reid gut fünf Minuten zurück, Cameron Brown benötigte noch drei Minuten mehr, bis er den Mainkai erreichte. Zäck und Stadler an den Positionen sechs und sieben hatten zu diesem Zeitpunkt rund 13 Minuten Rückstand.

Mit der Laufleistung des Dark Horse Holzner dürften die Favoriten aus Übersee allerdings kaum gerechnet haben. Zwar kam Peter Reid zwischenzeitlich auf unter drei Minuten an den Bayern heran, doch als der seinen zweiten Wind verspürte, brach Reid ein. Sowohl Brown als auch Zäck passierten den Kanadier noch. Hellriegel wurde Fünfter (8:22:32). Deutlich abgeschlagen finischte schließlich der Pforzheimer Norman Stadler als Sechster (8:33:07) seinen ersten Langdistanz-Wettkampf auf deutschem Boden.

Kraft knapp über neun Stunden
Die deutsche Top-Favoritin Nina Kraft lieferte ein beeindruckendes Rennen, führte schon nach dem Schwimmen deutlich vor Belinda Halloran und Nina Fischer. Lori Bowden konnte sich zwar auf der Radstrecke auf Rang zwei vorarbeiten, der Abstand zu Kraft wuchs aber bis zum zweiten Wechsel auf über 15 Minuten an.

Dann die Überraschung: Tina Walter schloss auf der Laufstrecke zu Bowden auf. Als Dritte hatte die Duathlon-Spezialistin aus Feuerbach zum Marathon gewechselt und konnte weit mehr bieten als ein Strohfeuer. Fünf Podiumsplätze in der Powerman-Serie, zwei davon als überlegene Start-Ziel-Siege (Powerman Germany und Italy) kann die 34-jährige vierfache Mutter (zwei schulpflichtige Kinder) in dieser Saison bereits vorweisen.

Lori Bowden konterte, ihr Rückstand zur Siegerin Nina Kraft – die Braunschweigerin hält heute in allen Disziplinen die Bestzeiten – liegt aber bei fast zwanzig Minuten (9:22:24). Die Endzeit von Nina Kraft ist in Frankfurt ebenfalls neuer Streckenrekord: 9:03:11 Stunden.

Tina Walter sorgte als Dritte (8:27:33) neben Stefan Holzner für die zweite große Überraschung des Tages in Frankfurt. Hinter Nina Fischer (9:39:02) kam die Vorjahressiegerin Katja Schumacher auf den fünften Rang (9:51:48) und erreichte nach monatelangen gesundheitlichen Problemen in der Vorbereitung ihr Minimalziel, die Qualifikation für den Ironman Hawaii.

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Zaehler

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