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Ironman Germany: Sandra Wallenhorst verteidigt Titel mit überlegtem Marathon

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Die Hannoveranerin setzt sich nach 9:04:27 Stunden mit 2:15 Minuten Vorsprung gegen Caroline Steffen aus der Schweiz durch. Die Niederländerin Yvonne van Vlerken komplettiert das Podium ...

Sandra Wallenhorst hat ihren EM-Titel beim Ironman Germany in Frankfurt erfolgreich verteidigt. Die Hannoveranerin setzte sich nach 9:04:27 Stunden mit 2:15 Minuten Vorsprung gegen Caroline Steffen aus der Schweiz durch. Die Niederländerin Yvonne van Vlerken komplettierte das Podium. Nachdem Steffen das Schwimmen und auf dem Rad das Rennen bestimmte, konnte sich Wallenhorst beim Marathon an die Führende heran kämpfen und am Ende doch noch einen triumphalen Zieleinlauf am Römer genießen.

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Früh morgens führte bei noch bedecktem Himmel die Deutsche Katja Konschak das Frauenfeld nach sehr guten 49:39 Minuten auf die Radstrecke. Doch als zweite folgte ihr bereits die Schweizerin Caroline Steffen, die als sehr starke Radfahrerin sogleich das Zepter in die Hand nahm. Schon nach 12 Radkilometern hatte sie Konschak überholt und fast eine Minute Vorsprung. Die Favoritinnen, Vorjahressiegerin Sandra Wallenhorst und die vor einem Jahr zweitplatzierte Niederländerin Yvonne van Vlerken gingen als schwächere Schwimmerinnen mit neun, beziehungswiese acht Minuten Rückstand zur Schwimmbestzeit auf die 180 Radkilometer. Bei der Durchfahrt nach einer Radrunde am Mainkai bei km 97 lag Steffen, die schon im Winter mit dem Sieg beim Ironman 70.3 in Geelong erstmals in diesem Jahr auf sich aufmerksam machte, über sieben Minuten vor der Neuseeländerin Joanna Lawn. Knapp dahinter folgten zu diesem Zeitpunkt Wallenhorst und van Vlerken.

Dem Spitzenquartett folgten nicht die arrivierten Athleten Andrea Steinbecher oder Nicole Leder, sondern die bisher wohl nur Insidern bekannte Diana Riesler. Die Merseburgerin, die im Frühjahr schon Rang vier beim Ironman in Australien belegte und Anfang Juni den Sieg bei der Mitteldistanz DM in Kulmbach feierte, überholte auf der zweiten Radrunde Wallenhorst und auch Van Vlerken. Steinbecher, die Siegerin von 2006, gab das Rennen schon beim Radfahren auf und auch Leder hatte mit den Nachwirkungen ihres Infekts zu kämpfen und kam am Ende nicht über Rang elf hinaus. An der Spitze drückte weiter Steffen mit sehr niedriger Trittfrequenz einen dicken Gang. Mehrmals wechselte die 31-Jährige zwischen Aeroposition und Wiegetritt, um die müde gewordene Muskulatur zumindest ein kleinwenig zu entspannt. Die Schweizerin, die im Winter im australischen Mooloolaba unter den Fittichen von Erfolgstrainer Brett Sutton trainierte, stapelte zum Beginn des Marathons noch tief. „Ein Platz auf dem Podium ist jetzt das Ziel,“ wohlwissend, dass ihre beiden Paradedisziplinen nun vorbei sind.

Sechs Minuten später wechselte Wallenhorst in den Marathon, gefolgt von van Vlerken. Wallenhorst, die einen Marathon unter der 3-Stunden-Marke plante, machte zwar Zeit gut, doch die Führende Steffen hielt sich bis weit in die zweite Marathonhälfte wacker an der Spitze. Bei km 36 und 8:30 Stunden Renndauer war es aber dann um die Eidgenössin geschehen. Wallenhorst zog unter den Augen ihres Lauftrainers Herbert Steffny vorbei und konnte sich am Ende sogar noch den Luxus erlauben im Zielkanal die Hände der vielen an den Absperrgittern stehenden Zuschauern abzuklatschen. „Wahrscheinlich hab ich zu viel abgeklatscht,“ so kommentierte die glückliche Titelverteidigerin ihren sehr guten Marathon (3:00:15), obwohl am Ende 16 Sekunden zum selbst gesteckten Ziel – Sub 3 – fehlten. „Ich bin stolz, wieder gewonnen zu haben und erleichtert, dass sich das harte Training ausgezahlt hat.“ Etwa enttäuscht war die 38-Jährige allerdings über ihre Schwimmleistung. „Ich muss mir das Fischige wieder aneignen,“ so Wallenhorst auf der Pressekonferenz im Frankfurter Rathaus. Steffen war auch gut zwei Stunden nach ihrem zweiten Platz begeistert von Publikum und der Frankfurter Organisation. Hinter Van Vlerken auf Rang drei schob sich fast unbemerkt Silvia Balbach aus Düsseldorf auf Rang vier nach vorne, gefolgt von Riesler und der Schwimmbesten Konschak. Erst auf Rang sieben folgte die Neuseeländerin Joanna Lawn, der man im Vorfeld eine Podestplatzierung zugetraut hatte, die aber auf der Radstrecke, auch wegen eines Defekts, wertvolle Zeit verlor.

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