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Ironman New Zealand

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Cameron Brown bleibt bei seinem Heimrennen weiter das Maß der Dinge. Bei der 25. Austragung des Ironman New Zealand lief er zu seinem achten Sieg. Nach 8:18:04 Stunden verwies er zwei Debütanten auf die nächsten Plätze ...

Cameron Brown bleibt bei seinem Heimrennen weiter das Maß der Dinge. Bei der 25. Austragung des Ironman New Zealand lief er in Taupo zu seinem achten Sieg. Nach 8:18:04 Stunden verwies er mit seinem Landsmann Terenzo Bozzone (8:25:36) und dem Luxemburger Dirk Bockel (8:27:11) zwei Debütanten auf die nächsten Plätze. Jan Raphael wurde Vierter, Marc Pschebizin Zehnter. Bei den Frauen gab es durch Gina Ferguson und Joanna Lawn ebenfalls einen neuseeländischen Doppelsieg.

Am Ende lief doch noch alles für Cameron Brown. Nach 26 Marathon-Kilometern war der Weg für den Kiwi, als er Dirk Bockel überholte. Der Luxemburger hatte dem Seriensieger bis dahin mehr zu schaffen gemacht, als der es sich gewünscht hätte. Gleich nach dem ersten Wechsel hatte sich eine Radgruppe mit Brown, Bockel, Jan Raphael und Terenzo Bozzone gebildet, die das Rennen lange Zeit offen gestaltete. Mutig hatte sich auf den ersten Kilometern Dirk Bockel an die Spitze gesetzte, ehe er kurz darauf von Jan Raphael abgelöst wurde. Das Abtasten der Favoriten hatte da längst begonnen, denn noch auf der ersten Runde am Lake Taupo testete auch 70.3-Weltmeister Terenzo Bozzone bei seinem ersten Ironman die Konkurrenz, dann wollte auch Cameron Brown wissen, wie die Verfolger reagieren.

Das Wechselspielchen an der Spitze war erst beendet, als Dirk Bockel nach rund 115 Kilometern Cameron Brown ablöste und von da an einen soliden Vorsprung herausfuhr. 4:45 Minuten hatte der bisherige Kurzstreckenspezialist, der bei Olympia in Peking noch 25. war, am zweiten Wechsel auf Cameron Brown gut gemacht. Dahinter folgten mit einer weiteren Minute Bozzone und Raphael. Dirk Bockel zehrte lange von seinem Vorsprung. Das aufgrund einer Verletzung in der Vorbereitung reduzierte Lauftraining machte sich jedoch in der zweiten Hälfte des Marathons bemerkbar. Immer schneller kam Brown an den Luxemburger heran und lief nach 26 Kilometern schließlich vorbei, so sehr sich Bockel auch wehrte. „Ich wusste, dass ich heute eine gute Form brauchte, um zu gewinnen“, war Cameron Brown schon vor dem Rennen überzeugt, dass es kein Spaziergang wird. Dirk Bockel hatte er dabei allerdings weniger auf der Rechnung.

„Keinen Ironman mehr…“
Der versuchte auf den verbleibenden Kilometern noch an Brown dran zu bleiben, konnte dem Kiwi jedoch nicht mehr folgen. Dafür lieferte er sich mit dem zweiten Debütanten im Feld ein Duell um den zweiten Platz. Auf dem Rad hatte sich Terenzo Bozzone nach 140 Kilometern noch gewünscht, dass diese Disziplin bald vorbei sei. Zu sehr hatten die vielen Attacken und Tempoverschärfungen an seinen Kräften gezehrt, dafür wartete er auf seine Lieblingsdisziplin. Warum, zeigte er dann auch, als er Bockel vier Kilometer vor dem Ziel doch noch abfing und seinen zweiten Platz beim ersten Ironman ins Ziel brachte.

Hinter Bozzone kam Bockel als Dritter ins Ziel. Gezeichnet von der zweiten Hälfte des Marathon, hatte er von dem Rennen erstmal die Nase voll: „Einen Moment dachte ich: Kein Ironman mehr“, sagte der Luxemburger. Wenig später aber war ihm bewusst, dass er sich für Hawaii qualifiziert hatte.

Da wird auch wieder auf Jan Raphael treffen, der auf dem Rad noch mit der Spitze mithalten konnte, beim Marathon aber schnell einige Minuten kassierte. Schnell wuchs der Rückstand auf die Spitze an, dafür kam mit Richard Ussher der dritte Neuseeländer, der auf der Radstrecke noch deutlich zurück lag, mächtig auf und machte dem Hannoveraner den vierten Platz streitig. Heran kam der Kiwi allerdings nicht mehr. „Das harte achtwöchige Trainingscamp in Australien hat sich heute voll ausgezahlt”, freute sich Raphael. „Es ist ein tolles Gefühl, mit so einem Ergebnis in eine Saison zu starten, in der die Höhepunkte Frankfurt und Hawaii noch vor mir liegen.“

Lawns Serie beendet
Mit dem siebten Sieg in Folge wurde es nichts für Joanna Lawn. Hinter Gina Ferguson musste sich die sechsfache Siegerin diesmal mit Platz zwei zufrieden geben, war aber lange Zeit auf einem guten Weg, ihre Serie fortsetzen zu können. Auch wenn sie sich nie richtig von der Konkurrenz absetzen konnte. Das gelang bis Marathonkilometer 18 keiner Athletin. Erst da lief Ferguson zur führenden Dänin Lisbeth Kristensen auf, nach einigen Metern der trauten Zweisamkeit, zog die Neuseeländerin schließlich davon.

Bis dahin war das Rennen völlig offen und abwechslungsreich. Gina Ferguson hatte auf dem Rad zwar zunächst die Spitze übernommen, ihre direkten Konkurrentinnen um den Sieg ließen aber schon da nicht locker. Erst Lisbeth Kristensen konnte sich im zweiten Teil der welligen Radstrecke nach einigen Führungswechseln absetzen und nahm satte 3:35 Minuten vor Joanna Lawn und 5:05 vor Gina Ferguson mit in den Marathon. Viel blieb davon allerdings nicht übrig. Noch vor der Hälfte war Ferguson vorbei, dann folgte auch Joanna Lawn, später lief noch Charlotte Paul vorbei auf den dritten Platz. Beste Deutsche im Feld war die Münchenerin Britta Martin auf Platz acht(9:56:17).

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