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Ironman Regensburg: Die zweite Auflage rund um die Domstadt

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Um die letzten Tickets für Hawaii geht es am kommenden Sonntag beim Ironman Regensburg 2011. Bei der zweiten Auflage gibt es 50 Slots für Kona, für die Pros bis zu 1000 Punkte. Nur einer muss lediglich das Ziel erreichen und überlässt dabei gerne anderen die Rolle der Favoriten …

Um die letzten Tickets für die WM auf Hawaii geht es am kommenden Sonntag beim Ironman Regensburg 2011. Die zweite Auflage rund um die historische Donaustadt hält 50 Slots für Kona bereit, bei den Pros gibt es bis zu 1000 Punkte. Nur einer muss lediglich das Ziel erreichen, um sich zu qualifizieren und überlässt gerne anderen die Rolle der Favoriten.

Wenige Tage vor dem Startschuss zum zweiten Ironman in der oberpfälzer Domstadt deutet erneut alles auf einen deutschen Sieger und beinahe eine klare Rollenverteilung hin. Wer dabei jedoch nur den Rostocker Andreas Raelert im Blick hat, der irrt. Der Gewinner von Roth und neue Weltrekordhalter hat rechtzeitig den Druck von seinen Schultern genommen und damit andere Profis ins Gespräch gebracht. Allen voran den Drittplatzierten der Premiere von Regensburg, Nils Goerke. Das laufstarke Nordlicht lieferte sich im Vorjahr einen heißen Zweikampf um Platz 3 mit dem ebenso zum zweiten Mal startenden Christian Brader. Der Memminger möchte, wie auch Goerke, nach zwei zweiten Plätzen endlich den ersten Sieg über die Ironman Langdistanz nach Hause laufen.

Dagegen wird sich allerdings der Darmstädter Markus Fachbach stemmen, der nach seiner kurzfristigen Absage von Frankfurt hochmotiviert nach Regensburg kommt. Die Achillessehne hat dem 28-Jährigen, trotz guten Saisonstarts zu schaffen gemacht und einen Start vor zwei Wochen verhindert. Mit einem Sieg beim TriStar in Worms und einem dritten Platz beim Ironman 70.3 in Antwerpen zählt der Commerbank Triathlet dennoch zu den Favoriten. Als Schnellster durch und aus dem Guggenberger See könnte dagegen erneut der kurzfristig gemeldete Horst Reichel kommen. Er möchte seine, aufgrund der kühlen Temperaturen verursachte, Rennaufgabe von Frankfurt vergessen machen. Damit wird er von Beginn an zu den Gejagten gehören, sollte das Wetter in Regensburg mitspielen.

Sportliche Taktik oder caritative Geste

Eher beides, so könnte man die Initiative von Andreas Raelert wenige Tage vor seinem Pflichtstart beim Ironman Regensburg deuten. Vernünftig auf jeden Fall und ehrenhaft ausserdem, angesichts der schwierigen sportlichen Situation des Rostockers. Raelert, noch müde von der Challenge in Roth, muss bei mindestens einem Ironman das Ziel erreichen, um sich sein Startrecht für die Weltmeisterschaft am 8. Oktober auf Hawaii zu wahren. Doch steckt ihm nach wie vor das Rekordrennen in den Beinen und so möchte er acht Wochen vor der WM nichts riskieren. „Die unglaublich schönen Momente, die ich bei der Challenge in Roth erleben durfte, sind immer noch präsent. Ich bin nun schon wieder in den Trainingsprozess eingestiegen und verspüre noch immer eine starke körperliche wie auch mentale Müdigkeit“, so der Hawaii-Zweite des Vorjahres. Um dem Sport etwas zurückzugeben, möchte er daher am kommenden Sonntag die Möglichkeit nützen und spendet für jeden Teilnehmer, der vor ihm die Ziellinie überquert einen festen Betrag für einen guten Zweck. Seine Chance schätzt Raelert eher im Mittelfeld ein, ob das realisitsch ist wird der Renntag zeigen, somit dürfte aber eine ordentliche Summe zusammen kommen. Es wird zwar kaum bei einer gemütlichen Trainingseinheit des 33-Jährigen bleiben, die Gelegenheit auf einen Titel für das ambitionierte Quartett Goerke, Brader, Fachbach und Reichel dürfte allerdings selten so günstig gewesen sein.

Die lächelnde Dritte im Bunde

Das Regenrennen von Frankfurt vorzeitig beendet hat auch Nicole Leder wegen eines Kollaps. Nun kämpft sie beim Ironman Regenburg um einen versöhnlichen Saisonabschluss und um einen Platz auf dem Podest. Doch auch ein Sieg bei ihrer kurzfristigen Nachmeldung wird nicht mehr für ein Ticket nach Hawaii in diesem Jahr reichen. Diese Chance hat sich die US-Amerikanerin und Jung-Profi- Triathletin, Mary Beth Ellis mit ihrer aller ersten Langdistanz in nur 8:43:34 und einem Sieg beim Ironman Austria in Klagenfurt erhalten. Sie wird es der erfahreneren Nicole Leder nicht leicht machen, sollte sich die Darmstädterin in den vergangenen zwei Wochen wieder erholt haben. Erfahrung auf der Runde um die Walhalla und den Regensburger Dom hat auch die Koblenzerin Katja Rabe. Die Zweitplatzierte des Vorjahres zählt zusammen mit der Niederländerin Mirjam Weerd natürlich zu dem engen Kreis der Favoritinnen, ebenso wie Heidi Jesberger aus Bad Mergentheim. Die stets lächelnde 33-Jährige ist in der Form ihres Lebens, wurde in diesem Jahr bereits vierte auf Lanzarote und versteht sich während der gesamten Distanz bestens zu motivieren. Jesberger gilt als Geheimtipp im Bunde der weiblichen Favoriten und könnte davon profitieren, dass der Blick vorerst auf andere gerichtet ist.

Die zweite Auflage rund um die oberpfälzer Domstadt verspricht somit erneut ein spannendes Rennen zu werden und könnten am Ende mit zwei weiteren Ironman-Titeln für deutsche Triathleten zu Buche schlagen.

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