Es war ein toller Tag für die Triathlon-Nationalmannschaft um Bundestrainer Ralf Ebli: Im Saisonauftakt belegten gleich drei seiner Schützlinge Plätze unter den Top-Five. Anja Dittmer wurde Dritte, Joelle Franzmann Vierte und Maik Petzold kämpfte sich in einer reinen Laufentscheidung vor auf Rang fünf.
Brüder Reed mit Tempovorstößen
Im Rennen der Männer hatten die Deutschen Petzold, Dirk Bockel, Stefan Vuckovic und Sebastian Dehmer nach dem Schwimmen nur wenige Sekunden Rückstand zu einer kleinen Spitzengruppe, zu der auch Shane Reed (NZL) und der dreifache Weltmeister aus Großbrittanien, Simon Lessing gehörten. Doch schloss sich bereits zur Hälfte des Rennens fast das gesamte Feld der 80 Athleten zusammen aus den mehrfachen Attacken des Neuseeländers Matthew Reed entstand nie eine funktionierende Fluchtgruppe. Die Entscheidung um Plätze und Punkte musste auf der Laufstrecke fallen.
Überraschungsangriff des Duathlon-Weltmeisters
Der WM-Fünfte von Cancun Vladimir Polikarpenko (UKR), bis dahin taktisch klug und geschützt im Peloton unterwegs und Ishigaki-Sieger Greg Bennett (AUS) konnten sich auf dem Vierrundenkurs schnell um einige Sekunden absetzen. Niemand hätte zu diesem Zeitpunkt ernsthaft daran gezweifelt, dass beide den Sieg unter sich ausmachen würden. Doch dann kam, nur einen Kilometer vor der Finishline, der Angriff des britischen Duathlon-Weltmeisters Tim Don und gegen den waren sie alle machtlos. Don gewann am Ende deutlich mit über 50 Metern Vorsprung vor Polikarpenko, Bennett wurde Dritter.
Petzold schließt das Loch zur Spitze
Mit einem Laufsplit unter 32 Minuten gelang Petzold eine erneute Bestätigung seiner Weltklasse er schob sich Platz um Platz nach vorn und wurde 24 Sekunden hinter dem britischen Tagessieger Fünfter. Damit ist der Abstand zu den Weltbesten 35 der Top-50 der Weltrangliste waren in Florida angetreten so gering wie nie zuvor. Vuckovic verlor im Lauf zwar noch eine Minute zur Spitze, holte jedoch mit dem 15. Platz ebenfalls wichtige Punkte im Rennen um die Olympiaqualifikation. Dehmer wurde 30., der zum Beginn des Laufs noch weit vorn platzierte Bockel musste auf der Laufstrecke seiner Tempoarbeit auf dem Rad Tribut zollen und fiel auf Rang 38 zurück.
Taormina kämpft um den Sieg
Gut zwei Stunden zuvor hatten die beiden Verletzungs-Sorgenkinder der nacholympischen Zeitrechnung Anja Dittmer (3.) und Joelle Franzmann (4.) für eine erste Sensation gesorgt, als sie fast die gesamte Weltelite hinter sich ließen. Bereits nach dem Schwimmauftakt lagen beide und auch die Deutsche Meisterin Christiane Pilz nur knapp hinter einem Führungstrio mit der Weltranglisten-Ersten Barbara Lindquist, der 4x200m Schwimm-Olympiasiegerin von 1996 Sheila Taormina und der Disziplinspezialistin und Weltmeisterin von 1999 Loretta Harrop (AUS). Mit einer Glanzleistung auf dem Rad sorgten jedoch Franzmann, Dittmer und die Schweizerin Sybille Matter bald für den Zusammenschluss einer 15-köpfigen Spitzengruppe.
Franzmann auch zu Fuß offensiv
Einzig Taormina behielt auch danach weiter alle Trümpfe für ihren ersten Erfolg in St. Petersburg in der Hand, während die Fluchtgenossinnen Harrop und Lindquist schon kurz nach dem zweiten Wechsel um den Anschluss kämpften. So entfloh Taormina mit ihrer Landsfrau Laura Reback erneut, Franzmann führte ihre Nationalmannschaftskollegin Dittmer beherzt nach. Beide Deutschen bleiben auf dem schnellen Laufkurs unter 37 Minuten, das war auch der Ishigaki-Siegerin Lindquist zu schnell.
Es gewann Reback im Spurt vor der initiativen Taormina, Dittmer ließ kurz vor dem Finish noch Franzmann hinter sich. Barbara Lindquist wurde Fünfte. Die Nachwuchshoffnung der deutschen Nationalmannschaft Ricarda Lisk wurde 24., die Deutsche Meisterin Christiane Pilz kam nach großen Zeitverlusten auf der Radstrecke diesmal nicht über Rang 29 hinaus.