Anja Dittmer (SC Neubrandenburg) hat bei der Triathlon-Europameisterschaft in Autun die Silbermedaille gewonnen. Europameisterin wurde die einmal mehr überragende Portugiesin Vanessa Fernandes. Dittmer setzte sich im Endspurt gegen die Italienerin Nadja Cortassa, die Britin Andrea Whitcombe und die Österreicherin Tania Haiböck durch. Die deutschen Herren enttäuschten dagegen: Weit hinter Europameister Frederic Belaubre (Frankreich) wurde Maik Petzold (Bautzener LV) als bester DTU-Athlet 14.
Das Rennen der Damen kannte von Beginn an nur eine große Favoritin: Vanessa Fernandes aus Portugal hatte gerade neun Weltcuprennen in Folge gewonnen und wollte sich den EM-Hattrick nach den Siegen in Valencia 2004 und Lausanne 2005 an keiner Stelle des Rennverlaufs nehmen lassen. Schon in der ersten Wechselzone war sie die Erste, auf den ersten Radkilometern schickte sie sich an, den dritten Titel in Folge im Alleingang zu erringen. Doch als die Verfolgergruppe immer näher kam, konzentrierte sich Fernandes ganz auf ihre Laufstärke. Nach dem zweiten Wechsel machte sie sich wie gewohnt auf und davon und lief bis ins Ziel einen Vorsprung von 1:07 Minuten heraus.
Dittmer führt Verfolgerinnen an
Hinter der alten und neuen Europameisterin bildete sich ein Quartett aus der Neubrandenburgerin Anja Ditter, die seit ihrem EM-Titel 1999 zwar zahlreiche Weltcupsiege feiern, aber kein internationales Edelmetall mehr gewinnen konnte, der Österreicherin Tania Haiböck, der Italienerin Nadia Cortassa und der Britin Andreas Whitcombe. Dittmer vertraute erneut auf ihre Spurtstärke setzte sich auf dem letzten Kilometer gegen Cortassa und Whitcombe durch. Kathrin Müller (ASICS Team Witten) und Christiane Pilz (SC Neubrandenburg) komplettierten auf den Plätzen acht und elf das gute Teamergebnis der Deutschen. Joelle Franzmann hatte nach ihrem Sturz im Weltcuprennen von Madrid vor drei Wochen noch nicht wieder zu ihrer alten Form zurückgefunden und stieg auf der Radstrecke aus. „Ich freue mich sehr über diese Medaille“, sagte Anja Dittmer. „Das Rennen war sehr hart und Vanessa Fernandes erneut unschlagbar. Aber ich bin mit meiner Leistung sehr gut zufrieden.“
DTU-Männer enttäuschend
Enttäuschend verlief die Europameisterschaft für die deutschen Herren: Zunächst verpassten Daniel Unger und Steffen Justus mit mäßigen Schwimmleistungen den Anschluss an die besten Radfahrer, dann stiegen Christian Weimer (Kraftlosigkeit) und Sebastian Dehmer (Krämpfe) auf der Radstrecke aus. Als Jan Frodeno zehn Kilometer vor dem Ziel auf einer Abfahrt auch noch von einer Friedhofsmauer unsanft gebremst wurde, blieb nur noch Maik Petzold in der Spitzengruppe übrig. Die Entscheidung machten aber zwei überragende Franzosen unter sich aus: Frederic Belaubre verteidigte seinen Europameistertitel vor seinem Landsmann Cedric Fleureton, der wie im Vorjahr Zweiter wurde. Dritter wurde der Brite Andrew Johns. Maik Petzold finishte als 14., Frodeno, Unger und Justus belegten die Plätze 37, 39 und 40.