Mit der Bronzemedaille für Rebecca Robisch (HDI SC Roth) im Rennen der Juniorinnen haben die deutschen Triathleten einen guten Start in die Europameisterschaften im französischen Autun hingelegt. „Eigentlich wollte ich mich nur für die Weltmeisterschaften qualifizieren“, sagte Robisch erschöpft im Ziel, „aber das Rennen lief sehr gut. Der Lauf war das härteste, was ich bisher erlebt habe.“ Hinter der überragenden Portugiesin Anais Moniz und der Französin Jeanne Collonge konnte sich Robisch im Endspurt aus der Verfolgergruppe lösen und ihre erste internationale Medaille gewinnen.
Nachdem die Britin Abbie Thorrington mit einem Vorsprung von 13 Sekunden aus dem Wasser gekommen war, machte sich die Portugiesin Anais Moniz sofort auf die Verfolgung und schloss nach wenigen hundert Metern die Lücke zur Führenden. Gemeinsam absolvierten beide die nächsten zwölf Kilometer auf dem Rad, ohne dass die Verfolgerinnen zum Spitzenduo aufschließen konnten. Fünf Kilometer vor dem zweiten Wechsel wagte die Portugiesin dann einen Antritt und setzte sich allein in die Führungsposition, die sie nicht mehr abgeben sollte.
Dahinter entbrannte ein spannender Kampf um die Plätze. Zu Beginn der Laufstrecke war bald klar, dass Thorrington keine Rolle bei der Medaillenvergabe spielen sollte. Sekunde um Sekunde schmolz ihr Vorsprung auf die Verfolgergruppe, in der sich Rebecca Robisch stets in Lauerstellung befand. Zwar konnte sie dem Antritt der Französin Jeanne Collogne nicht folgen, doch mit einer großen Energieleistung auf dem letzten Kilometer sicherte sich Robisch Bronze und damit ihre erste Medaille auf internationaler Ebene.
Junioren: Heimsieg für Aurélien Raphael
Unter dem Jubel seiner Landsleute gelang dem Franzosen Aurélien Raphael der erste Heimsieg bei der Triathlon-EM 2006. Nach 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und 5 Kilmeter Laufen setzte sich Raphael bei den Junioren mit vier Sekunden Vorsprung vor dem Russen Alexander Brukhankov und dem Briten Alistair Brownlee durch. Bester Deutscher im mit 77 Nachwuchsathleten stark besetzten Feld wurde Alexander Schilling vom TV Dresden als Elfter, Mario Mailänder vom SC Illingen landete auf Platz 15.
In einer großen langgezogenen Gruppe kamen die 77 Athleten des Juniorenfeldes aus dem Wasser, doch der selektive Kurs mit langgezogenen Steigungen, steilen und kurvigen Abfahrten und einer Kopfsteinpflasterpassage sorgte dafür, dass sich keine große Radgruppe bilden konnte. Die Farbe Blau dominierte die Führungsgruppe, die sich nach einem Kilometer herauskristallisierte: Briten, Russen und Franzosen sorgten für die Tempoarbeit an der Spitze des Feldes, die schwarz-rot-goldenen Töne der DTU-Athleten suchte man vorne vergeblich.
Die Spitzengruppe harmonierte gut, so dass das Juniorenrennen anders als die Entscheidung der Damen auf der Laufstrecke entschieden wurde: Im langgezogenen Endspurt hatte der Franzose Aurélien zur Freude seiner Landsleute die Nase vorn, der Russe Alexander Brukhankov wurde mit vier Sekunden Rückstand Zweiter vor dem Briten Alistair Brownlee. Alexander Schilling verpasste auf Platz elf die Top Ten knapp, Mario Mailänder wurde 15. Franz Löschke, Tim Lange und Philipp Krell belegten die Plätze 31, 42 und 67.