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Mainzer Triathlon: Holzner fährt weiter in der Erfolgsspur

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Stefan Holzner und Ute Mückel haben den Mainzer Sprint-Triathlon gewonnen. Das ZDF zeigte am Morgen live einige Ausschnitte des Rennens am Lerchenberg ...

Der Bad Reichenhaller Stefan Holzner gewann den Mainzer Triathlon über die Sprintdistanz (800 m Schwimmen – 28 km Rad fahren – 5 km Laufen) mit Ziel im Mainzer ZDF-Fernsehgelände auf dem Lerchenberg deutlich vor den Koblenzern Jürgen Zäck und Markus Fachbach, die im Rheinland-Pfälzischen Titelkampf vorn lagen. Das Rennen der Frauen entschied Ute Mückel für sich. Die Sendung ZDF-Fernsehgarten berichtete mit großem Technikaufwand in Ausschnitten live.

Holzner und Zäck waren nach gut sechs Minuten Schwimmzeit gemeinsam dem Rhein entstiegen und auf den mit zwei längeren Anstiegen durchaus selektiven Radkurs gestartet. Dort griff Holzner sofort an, Zäck konnte bald nicht mehr folgen und lag zum zweiten Wechsel bereits unaufholbar zurück. Stefan Holzner, vor sechs Wochen Sieger des Frankfurter Ironman und seit 14 Tagen Deutscher Vizemeister über die Triathlon-Mitteldistanz, wurde im abschließenden Lauf nicht mehr ernsthaft gefordert.

Drive ungebrochen
Der 34-jährige Holzner hat damit ausgerechnet in dem Jahr, das eigentlich das letzte seiner langen Karriere werden sollte, einen „echten Lauf“ des Erfolgs. Der leicht herausgefahrene und -gelaufene Sieg über den immer noch tempoharten Oldie Jürgen Zäck und dessen aufstrebenden Trainingspartner Markus Fachbach zeigt, dass der Bad Reichenhaller trotz des anstrengenden Rennprogramms der letzten zwei Monate bei besten Kräften ist.

Deutscher Schlager hatte Vorfahrt
Wenig eingeweihte Zuschauer des „ZDF-Fernsehgarten Triathlon“ (O-Ton Moderatorin Andrea Kiewel) hatten dafür allerdings nur ein Indiz: „Der Mann ist noch nicht mal außer Atem“, staunte ‚Ex-Leistungsschwimmerin‘ („Mensch Ute, Du musst mich doch noch kennen, wir haben das gleiche Wasser geschlürft“) Kiewel hinter der Ziellinie, so wie sie die ganze Sendung hindurch eigentlich alles „ganz unglaublich“ gefunden hatte.

Katerstimmung nach der ZDF-Geburtstagfeier
Nur zwölf Stunden nach der rauschenden 40. Geburtstagsfeier des „Aktuellen Sportstudio“ an gleicher Stelle war die Aufbereitung der aufwändig mit Moto-Cams und Hubschrauber erzeugten Livebilder in der Tat erstaunlich dilettantisch: Keine Schlüsselszene, keine Nahaufnahme, keine Dramatik.

Als beim Radfahren zwischen Zäck und Holzner die frühe Vorentscheidung fiel, musste Kiewel gerade in der Fernsehküche pikantes Schweinefleisch braten. Und statt auf Holzners überlegenen Siegeslauf blickten die Triathlonfans wenig später in die tiefen Falten im Gesicht des vom Leben gehörig gezeichneten Schlager-Barden Matthias Reim. Von den Frauen im Rennen ohnehin keine Spur.

Macho-Exoten wie vor 20 Jahren
Eigentlich war für Live-Sport im übervollen Storyboard dieser Sendung ja gar kein Platz und die Regie des „Fernsehgarten“ hatte vom Triathlon wohl auch keine Ahnung. So beförderte sie den Triathlon kurzerhand zurück in die Macho-Exoten-Ecke, aus der er sich seit zwei Dekaden zu befreien versucht.

Deutlich war dabei zu spüren: Der gut vorbereitete Co-Moderator Lothar Leder wollte die Chance nutzen und die Breitensport-Tauglichkeit des Sprinttriathlon-Formats herausarbeiten, er kam aber leider kaum zu Wort. Und seine heute als Sportlerin aktive Frau nicht ein einziges Mal ins Bild.
Zaehler

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