tri2b.com:Wie sensibilisiert die DTU ihre Kaderathleten für die Thematik "Nahrungsergänzungsmittel"?
Matthias Zöll (M.Z.): Das Thema Nahrungsergänzungsmittel ist ein stetig präsentes im Leistungssport. Grundsätzlich sensibilisieren wir unsere Kaderathleten – aber nicht nur die, sondern auch die weiteren Elite- und Startpass-Pass-Inhaber – durch kontinuierliche Kommunikation: sei dies persönlich oder via Rundschreiben. Auch anlassbezogen, beispielsweise nach den Olympischen Spielen in Sotschi, informieren wir unsere Triathleten über die Gefahren und verweisen auf die auch vom DOSB anerkannten Präparate, die auf der so genannten „Kölner Liste“ zu finden sind. Das gehört als ein Aspekt in die Anti-Doping-Strategie der DTU. Als im Vergleich kleiner Verband investieren wir hier bewusst Zeit und Geld und unternehmen viele Anstrengungen für einen sauberen Triathlonsport. Dokumentiert wird das regelmäßig auch durch die Anzahl an Anti-Doping-Kontrollen. Nicht nur in Relation zu unserer Verbandsgröße und somit den aktiven Athleten, sondern auch total stehen wir da innerhalb des DOSB an der Spitze. (wie die aktuelle Nada-Statistik zeigt – Zusatzinfo: Leichtathletik 853.00 Mitglieder, Triathlon: 52.000 Mitglieder). Zu diesen aufgeführten Kontrollen kommen zusätzlich noch 300 Wettkampfkontrollen im Jahr 2013.
So oft wurde im Training kontrolliert – Auszug aus der Nada Statistik Doping-Trainingskontrollen 2013
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tri2b.com: Gibt es zum Beispiel ausgewählte Hersteller oder Produkte, die innerhalb der Nationalmannschaft zum Einsatz kommen?
M.Z.: Nein, da arbeiten wir als DTU mit niemandem speziell zusammen. Das ist eine Angelegenheit, die in individueller und enger Absprache mit dem Trainerteam die Athleten selbst organisieren. Somit haben wir ein Auge auf die Präparate. Insgesamt ist dieses Thema aber bei uns auch kein sonderlich großes, weil nur einige unserer Athleten hier aktiv sind.
tri2b.com: Wird diese Thematik auch im Rahmen der Trainerausbildungen bei der DTU angesprochen?
M.Z.: Schon seit einiger Zeit sind die Themenfelder „Anti-Doping“ und damit zwangsläufig auch „Nahrungsergänzungsmittel“ fester Bestandteil der Kader-Lehrgänge, der Athleten-Seminare und der Trainerfortbildungen der DTU. Hier sehen wir es als sehr wichtig an, bereits im jungen Alter für die Problematiken zu sensibilisieren. „Anti-Doping-Sensibilisierung“ ist ein fester Bestandteil unseres Ausbildungssystems. Das geschieht alles übrigens parallel zu unserem DTU-Anti-Doping-Tag, der bereits drei Mal stattgefunden hat, und neben Trainern auch Athleten vermittelt, was im Leistungssport möglich ist und was nicht möglich sein sollte. Mit dieser Initiative sind wir im deutschen Sport aktuell noch immer Vorreiter.