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Nils Frommhold: Habe mein Glück gefunden

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Es hätte alles so schön werden können. Erst die Challenge Roth, dann die Ironman 70.3-Weltmeisterschaft in Vegas – Nils Frommhold hatte einen Masterplan. Der im Mai gründlich durcheinander gebracht wurde. Ermüdungsbruch lautete die Diagnose – diesmal links, Nils Frommhold hat inzwischen seine Erfahrung damit. Vor zwei Jahren zwang ihn ein Ermüdungsbruch im rechten Schienbein zu einer langen Pause. Jetzt schaut er wieder nach vorne.

„Es hatte sich alles so gut angefühlt“, fieberte der Berliner dem Start in Roth entgegen. Es sollte der Höhepunkt dieser Saison werden. Richtig wehgetan habe es, nicht in Roth an den Start gehen zu können, sagt Frommhold. „Viereinhalb Monate hatte ich ein Ziel vor Augen und ein gutes Gefühl.“ Bis im April die erste Diagnose kam. Zunächst noch hoffen, dass es vielleicht doch nur eine Wassereinlagerung ist. Drei Wochen später war ein leichter Riss zu sehen. „Da war mir klar, das wird nix“, blickt Nils Frommhold zurück. Pause. Wochenlang. Kein Risiko mehr. „Beim letzten Mal war ich 14 Monate raus“, sind die Erinnerungen noch da. „Den Körper kann man nicht austricksen“, entschied sich der Newcomer des vergangenen Jahres für eine „vernünftige Lösung“, wie er sagt.
So langsam aber kommt er wieder auf Touren. Das letzte MRT zeigte eine eindeutige Besserung. Den Montag nach der Challenge Roth nutzte Nils Frommhold für ein paar Minuten Laufen. Ansonsten standen Disziplinen wie Aquajogging im Mittelpunkt. Langsames Herantasten an die Belastung. Inzwischen hat der Sieger des Ironman Arizona 2012 zwei, drei Dauerläufe absolviert. „Ich bin optimistisch und hoffe, in diesem Jahr noch was machen zu können.“ Irgendwann Ende 2013. „Ich brauche aber noch zehn Tage, ob ich das wirklich riskieren kann“, wartet Frommhold das Okay der Ärzte ab. Der Ironman Arizona am 17. November wäre ein lohnenswertes Ziel. Als Alternativen bieten sich die Rennen in Cozumel oder Busselton Anfang Dezember an. „In drei Monaten kann man eine ansprechende Form haben.“ Nils Frommhold befasst sich nun wieder mehr mit Trainingsplanung als mit Reha-Maßnahmen. Ab Oktober gibt’s ein Trainingslager. Letztes Jahr war er mit Christian Ritter und Horst Reichel unterwegs. Beide sind aber für Hawaii qualifiziert, Nils Frommhold muss, was das angeht, neu planen.

Neuer Masterplan

Die Motivation aber ist wieder da. In Roth war Nils Frommhold vor Ort – als Experte bei Bayern 3 Online. „Das konnte ich gut nutzen, um mir die Strecken anzugucken. Jetzt weiß ich, worauf ich mich einlasse.“ Der Berliner konnte schonmal nach rechts und links gucken, mal hinter die Kulissen, in die Gesichter der leidenden Kollegen auf der Strecke – und die Stimmung in sich aufsaugen. „Ich habe gesehen, was am Solarer Berg los ist“, nimmt Nils Frommhold seine eigenen Erfahrungen mit aus Franken. Der nächste Masterplan ist in Arbeit, das Ziel bleibt: Hawaii 2014. Eigentlich wollte er dieses Jahr Weihnachten auf der sicheren Seite sein, ein gut gefülltes Punktekonto im KonaRanking haben. Jetzt beginnen die Planungen von neuem. „So schnell wie möglich Punkte sammeln. Ich will 2014 nach Hawaii!“ Nils Frommhold ist fokussiert auf das Rennen der Rennen. In Kona will er nicht nur mitmachen. „Ich will vorne dabei sein.“ Ein Ausrufezeichen setzen. Und in gewisser Weise auch mit sich im Reinen sein: 2012 hatte sich der Traum von Olympia nicht erfüllt. Etwas, was jeder Sportler erleben will. „Es fühlt sich irgendwie unvollständig an“, gibt Nils Frommhold zu. Aber zurück auf die Kurzdistanz? „Ich habe mein Glück gefunden!“

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