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O-Töne vom Spitzing: Große Augen beim Strecke anschauen

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Die unterschiedlichsten Eindrücke gab es für Athleten und Trainer beim Alpentriathlon am Schlier- und Spitzingsee. tri2b.com hat sich direkt nach dem Rennen im Lager der deutschen Spitzenathleten umgehört ...

Die diesjährige DM fand auf dem schwersten Kurs aller Zeiten statt. Trotzdem wurde zuerst mehr taktiert als attackiert. Erst am Fuße der legendären Auffahrt zum Spitzingsattel begann das Rennen um den Meistertitel. Doch dann gab es Triathlon vom Feinsten in der oberbayerischen Bergidylle. tri2b.com hat die Hauptdarsteller des Tages nach dem Rennen befragt.

Maik Petzold (DM-Dritter): „Ich hatte mich für den schweren Kurs gut vorbereitet, doch Daniel hatte hinten raus das bessere Stehvermögen, genauso wie Sebastian. Beim Radfahren waren die ersten fünf Kilometer hart, dann war´s 30 locker und dann ging´s auf den letzten fünf hoch zum Spitzing richtig zur Sache. Wahrscheinlich hat jeder gedacht, wir warten heute aufs Laufen. Ich wollte auf Podium und das hab ich geschafft. Ich bin zufrieden.“

Daniel Unger (DM-Sieger): „Beim Laufen hab ich immer die Abstände gehört und konnte Maik vorne noch sehen und zu Sebastian war es die ganze Zeit nur ein 15 Sekundenloch . Ich musste deshalb immer Druck geben und dranbleiben. Aber letztendlich hat es gereicht und nur das zählt. Bei km 8,5 bin ich den letzten Anstieg noch einmal Vollgas hoch und war wirklich blau, hab aber gesehen das die Jungs reißen lassen mussten. Ich bin dann voll weitergelaufen, hatte aber immer einen Krampfansatz im Bein. Auf der Zielgeraden war mir klar das es reicht. Es war mein erster Start hier in Schliersee. Beim Strecke anschauen hab ich schon große Augen bekommen. Der Kurs ist hart und selektiv, aber ich hatte heute gute Beine.“

Sebastian Dehmer (DM-Zweiter): „Ich bin heute mein Rennen gerannt. Ich hab das gemacht, was mein Körper hergibt. Ich hatte nach dem Rad 45 Sekunden Rückstand, das ist eine Menge Holz. Außerdem können die anderen Jungs ja auch rennen. Ich bin super glücklich über den zweiten Platz, denn mit mir hatte hier keiner gerechnet, da ich absolut keine Bergziege bin.“

Ricarda Lisk (DM-Siegerin): “Ich hab mir schon was ausgerechnet, da mit Joelle und Anja die zwei Hauptkonkurrentinnen nicht am Start waren. Ich wollte aufs Podium. Es war das erste Rennen über die Kurzdistanz nach meinem Ellenbogenbruch. Dafür ist es super gelaufen. Ich war mir aber nie sicher ob es reicht, da ich es nicht gewohnt bin vorne weg zurennen. Ich war das erste Mal hier am Start und bin den Kurs vorher einmal mit dem Auto und dem Rad abgefahren. Das war auch notwendig notwendig.“

Anja Ippach (DM-Dritte): “Ich hab beim Schwimmen einen Krampf in den Beinen bekommen. Das ist mir noch nie passiert. Auf dem Rad konnte ich mich dann gut dehnen, außerdem liebe ich die Berge. Auf der Laufstrecke ging es mir aber mit der Wade noch mal richtig dreckig. Hab mich dann aber wieder gefangen. Bei der DM bin ich jetzt Dritte. Damit bin ich super zufrieden.“

Peter Schlickenrieder (Langlauf-Experte und Schlierseer Orginal): “Es ist immer wieder eine Herausforderung, aber auch ein Genuss. Ich glaube das ist hier die weltweit schönste Triathlonstrecke, dafür muss man aber auch etwas leiden. Das Schwimmen war wieder einmal ein brutal harter Kampf. Ich hab fast schon geglaubt, die gelbe Wendeboje kommt überhaupt nicht mehr. Aber ich hab es doch noch geschafft.“

Louis Delahaye (DTU-Bundestrainer): „Ich denke das war ein sehr, sehr interessanter Wettkampf. Das Rennen war lange verhalten, beim Schwimmen und dann auf dem Rad. Aber auf den letzten fünf Kilometern ist der Wettkampf explodiert. Erst hat man gedacht, der Maik läuft das Rennen heim, aber dann ist erst der Daniel und dann auch der Sebastian zurückgekommen, das war super spannend. Aber auch Steffen Justus hat einen starken Wettkampf gezeigt. Die Überraschungen des Tages waren Christian Prochnow, Jan Raphael und Sebastian Kienle, der die U-23 gewonnen hat. Bei den Frauen hat mich Tina Herklotz als zweite Deutsche und U-23 Siegerin besonders überrascht und Ricarda Lisk hat mit ihren Sieg die bisherigen guten Saisonleistungen bestätigt.“

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