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Olympischer Triathlon: Wer folgt auf Alistair Brownlee?

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Wie sieht in der Nacht von Sonntag auf Montag das Podium bei den Männern im olympischen Einzelrennen über 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen aus? Wohl selten war eine Vorhersage so schwer. Einerseits bedingt durch die wenigen Renneinsätze während der Corona-Pandemie, andererseits durch die besonderen klimatischen Bedingungen vor Ort und die für viele Athleten eingeschränkte Möglichkeit zur Akklimatisierung. Die Liste der Medaillenkandidaten ist deshalb fast so lang wie die Startliste.

Der Startschuss fällt am 26.07. um 6:30 Uhr Ortszeit (23:30 Uhr dt. Zeit) in der Odaiba Bay, deren Wassertemperatur bei um die 30 Grad liegen wird. Das Schwimmen umfasst zwei Runden, wobei die erste Runde über 950 m geht. Der Radkurs ist zwar nahezu vollständig flach, viele Richtungsänderungen verlangen aber technisches Geschick und dürften Gelegenheiten zu Tempoverschärfungen bieten, bevor beim Laufen dann vor allem die schwülheiße Sommerhitze Tokios richtig zuschlagen wird.
>> Die Startliste der Männer …

Luis und Blummenfelt auf dem Papier die Topfavoriten

Von den Vorleistungen der Vorsaison ist Vincent Luis einer der Topanwärter auf Olympiagold. Der Franzose legte nach der langen Coronapause eine Siegesserie par excellence in, die er in der Saison 2021 dann allerdings nicht fortsetzen konnte. Der Norweger Kristian Blummenfelt trat mit den Siegen beim World Championship Series Rennen in Yokohama und beim Weltcup in Lissabon in die Fußstapfen von Luis.
Dass diese Rennen nur eine Momentaufnahme waren, zeigte sich dann Anfang Juni in Leeds. Beim letzten großen Schlagabtausch der Weltelite vor den Olympischen Spielen ging der Sieg an den Briten Alex Yee, der dort einmal mehr mit seiner Laufstärke überzeugte. Die zweite britische Hoffnung ist Jonathan Brownlee, dem das Kunststück gelingen könnte, an drei aufeinanderfolgenden Olympia-Rennen auf dem Podium zu stehen, während sein Bruder Alistair Brownlee nicht dabei ist und so keine Chance auf einen olympischen Titelhattrick hat.
Zum Kreis der Medaillenfavoriten zählt auch der Belgier Marten Van Riel, zuletzt Dritter in Leeds, während sein eigentlich ebenso zu den Medaillenkandidaten zählender Landsmann Jelle Geens aufgrund einer nachgewiesenen Corona-Infektion zumindest das Einzelrennen verpasst.

Gomez hat noch eine Rechnung offen

Im Fight ums Podium dürften auch die spanischen Athleten eine Rolle spielen. Mario Mola, der zwischen 2016 und 2018 dreimal in Folge die World Triathlon Series gewann, meldete sich Ende Mai mit Rang drei beim Weltcup in Arzachena zurück. Gleiches gilt für Javier Gomez der als fünfmaliger Weltmeister bisher nur in London als Zweiter auf dem Olympia-Podium stand und in Tokio mit seinen 38 Jahren einmal mehr seine Erfahrung in die Waagschale werfen dürfte.
Top in Form zeigte sich in Leeds auch der US-Amerikaner Morgan Pearson, der dort ebenfalls vor allem mit seiner Laufstärke überzeugte. Einer der auf dem Tokioter Kurs schon jubeln durfte ist Tyler Mislawchuk. Der Kanadier gewann vor zwei Jahren dort den Olympiatest und sein Sieg beim letzten Weltcup im mexikanischen Huatulco zeigt, dass der Formaufbau für die Spiele passt. Weitere Medaillenkandidaten sind der Neuseeländer Hayden Wilde, Jacob Birtwhistle aus Australien und sicher auch der Olympiadritte von Rio, Henri Schoeman aus Südafrika.

Wem könnte die Olympia-Überraschung gelingen?

Oder es gibt wie so oft bei Olympia eine Überraschung? Die Franzosen bieten neben Luis auch noch Dorian Coninx und Leo Bergere auf, die Norweger neben Blummenfelt noch Gustav Iden und Casper Stornes. Superstark präsentierte sich im Weltcup zuletzt auch der Schweizer Max Studer, der sich in Lissabon nur dem Blummenfelt geschlagen geben musste.
An einem perfekten Tag dürften auch Jonas Schomburg und Justus Nieschlag in diesem Bereich anzutreffen sein. Schomburg liegt eigenen Aussagen zufolge der Olympia-Kurs, der seine meist sehr offensive Renngestaltung diesmal etwas abwartender ausrichten will, um im entscheidenden Moment reagieren zu können. Ähnlich sieht es bei Justus Nieschlag aus, dem in der Saison 2021 allerdings noch der direkte Kräftevergleich mit der Weltelite fehlt.

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