Der erste Frust ist überwunden, die Achillessehne fast verheilt. Am Montag hat Olaf Sabatschus die Vorbereitung auf den 25. Hawaii Ironman begonnen. Mit den Erfolgen der ersten Saisonhälfte im Rücken könnte sich die Zwangserholung sogar noch als Gewinn herausstellen, auch wenn die entgangene Chance zum ersten Ironman-Titel sicher schmerzt.
Eine Computer-Tomographie der lädierten Sehne offenbarte, dass ein Laufversuch beim Ironman Austria auch das Saisonende für den Ernährungswissenschaftler hätte bedeuten können: Einen kleinen Einriss im Sehnengewebe hätten die Röntgenstrahlen ans Tageslicht gebracht, berichtet Sabatschus. In Klagenfurt wäre sogar eine mäßige Laufleistung noch für den Sieg gut gewesen, aber von „Wenns“ und „Hättes“ hält Sabatschus nicht viel. „Es war die richtige Entscheidung, auszusteigen und die Jagd nach dem ersten Titel im nächsten Jahr gesund erneut zu versuchen.“
Sabatschus will Schwimmschwäche bearbeiten
„Nun werde ich mich in den kommenden Wochen beim Laufen noch etwas zurückhalten und stattdessen auf meine Schwächen konzentrieren“, sagt der Troisdorfer und kann damit eigentlich nur jene Rennabschnitte bis zum Verlassen der ersten Wechselzone meinen. Unter zugegebenermaßen optimalen Bedingungen war Sabatschus am Wörthersee bis auf drei Minuten an den Zäck’schen Streckenrekord heran gefahren. Inzwischen sitzt er wieder rund 600 Kilometer pro Woche auf dem Rennrad, das Schwimmpensum wurde auf etwa 20 Wochenkilometer verdoppelt.
Beim Ironman Brasilien und dem gut besetzten Bonn-Triathlon war Sabatschus gewohnt mäßig aus dem Wasser gekommen, aber stärker Rad gefahren, als man es aus den vergangenen Jahren von ihm kannte. Wenn die Laufform bis zum 18. Oktober stimmt, könnte der Triathlon-Profi, Familienvater, Ernährungsberater und freie Magazin-Autor sein ehrgeizig formuliertes Minimalziel Top-5 durchaus noch realisieren. Sein nächster und zugleich letzter Härtetest auf deutschem Boden, der Bundesliga-Abschluss in Krefeld, dürfte bereits erste Hinweise geben.