tri2b.com

Sassenberg: Niclas Bock mit Frustbewältigung

Beliebteste Artikel

Anika Marquardt war ganz schön überrascht, als sie im Ziel von Wilhelm Spieker mit einer Sonnenblume abgefangen wurde. Die Gladbeckerin, Starterin der NRW-Liga, war die 25 000. Finisherin in der Geschichte des Sassenberger Triathlons. Vorher holte sich Niclas Bock vom Powerhorse-Team den Sieg im Münsterland-Grand-Prix, einem Rennen über die Mitteldistanz.

„Wenn man schon nicht laufen kann, dann wird man wenigstens die 25.000. Finisherin“, lachte Anika Marquardt. Es war nicht unbedingt ihr Tag, und zu verdanken hatte sie die Ehre der Jubilarin einem anderen Teilnehmer – der sie zwei Meter vor der Ziellinie noch überholte. „So kann es gehen“, meinte Wilhelm Spieker. Der langjährige Organisator des Triathlons hatte seine Freude, er war ja auch nicht ganz unbeteiligt.

Als Wilhelm Spieker 1987 die Idee hatte, am Feldmarksee einen Triathlon zu veranstalten, ahnte noch keiner, dass daraus eine Tradition entstehen könnte. 27 Jahre und 26 Austragungen ist der Triathlon in der Hesselstadt jetzt alt, das können viele andere Veranstalter, auch international, nicht vorweisen. Das Rezept ist schlicht: Triathlon fürs Volk wird angeboten, seit einigen Jahren ist es ein gesunder Mix mit Leistungssport. Das kommt an, bei Teilnehmern und Zuschauern. „Das macht richtig Spaß hier“, sagt beispielsweise Niclas Bock. „Die Atmosphäre, wenn man über den Campingplatz läuft, ist einzigartig.“ Er muss es wissen. Vor zwei Wochen war er noch in Roth. Für den Triathlon in Sassenberg kann es kaum noch ein besseres Lob geben.

Niclas Bock war zum zweiten Mal in Sassenberg am Start. 2011 gewann er die Mitteldistanz, am Samstag legte er nach. Dass Niclas Bock in Sassenberg am Start stand, war zwei Umständen zu verdanken: Der 24-Jährige hatte noch eine Menge Frust von der Challenge Roth, und sein Kumpel und Teamkollege Jan Raphael hatte nach Hannover eingeladen. Sassenberg lag quasi auf dem Weg. Beim Schwimmen ließ Bock dem Bocholter Alexander Janitzki noch den Vortritt, auf dem Rad machte Niclas Bock ernst. „Ich bin so schnell gefahren wie ich konnte. Ich hatte noch Frust von Roth.“ Die Konkurrenz bekam das zu spüren – und sah den Düsseldorfer erst im Ziel wieder. Das Laufen sei aber ganz schön hart gewesen, meinte Bock.

Der Sieg aber war ihm nicht mehr zu nehmen, obwohl die ersten Verfolger zwei Minuten schneller liefen. Die Entscheidung, sich kurzfristig anzumelden, war goldrichtig. „Bevor ich in ein richtiges Loch falle, habe ich mich für einen Start hier entschieden. Sassenberg ist genau der richtige Triathlon dafür.“

Der Sieg bei den Frauen über die Grand-Prix-Strecke von 1,7 Kilometer Schwimmen, 67 Kilometer Radfahren und 15 Kilometer Laufen ging an Sandra Wullenkord aus Bielefeld. 2011 war sie zum erstenmal in Sassenberg am Start, damals gewann sie die Volksdistanz. In diesem Jahr nahm sie die dreifache Strecke in Angriff – und siegte auch hier. Favoritensiege gab es auch beim Militär-Triathloncup. Agnieszka Jerzyk aus Polen siegte mit nur einer Sekunden Vorsprung vor ihrer Landsfrau Maria Czesnik, im Rennen der Männer setzte sich Thomas Jurgens aus Belgien durch. Favoritensiege gab es auch beim Militär-Triathloncup. Maria Czesnik aus Polen siegte überlegen vor ihrer Landsfrau Agnieszka Jerzyk, im Rennen der Männer setzte sich Thomas Jurgens aus Belgien durch.

Beliebteste Artikel