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Taktiker Henning gewinnt knapp vor Angreifer Al-Sultan in Abu Dhabi

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Der Däne Rasmus Henning hat die dritte Auflage des Abu Dhabi International Triathlon nach 6:21:44 Stunden für sich in entschieden. In einem dramatischen Finale verwies er den Münchner Faris Al-Sultan auf Platz zwei. Bei den Frauen ging der Sieg an die Australierin Nikki Butterfield ...

Der Däne Rasmus Henning hat nach einem dramatischen Lauffinale in der neuen Streckenbestzeit von 6:21:44 Stunden die dritte Auflage des Abu Dhabi International Triathlon gewonnen und den Münchner Faris Al-Sultan (6:22:11), nach dessen zwischenzeitlicher Führung, auf den letzten Kilometern noch auf Rang zwei verwiesen. Dritter wurde der Spanier Eneko Llanos (6:22:42), der die Premiere vor zwei Jahren für sich entschied. Auf Rang vier folgte mit Andi Böcherer ein weiterer Deutscher. Im Rennen der Frauen hatte nach 3 km Schwimmen, 200 km Radfahren und 20 km Laufen die Australierin Nikki Butterfield die Nase vorne.

Bei der letzten Zwischenzeit fünf Kilometer vor dem Ziel hatte Faris Al-Sultan noch 52 Sekunden Vorsprung vor einem förmlich heranfliegenden Rasmus Henning, der mit über vier Minuten Rückstand in den abschließenden Lauf über 20 km gewechselt war. Bei annähernd 30 Grad Lufttemperatur hatte dann der hitzige Kapitän des Abu Dhabi Triathlon Teams nichts mehr dem kühl agierenden Dänen entgegen zu setzen. Zuvor drückte Al-Sultan, (ich bin für das Rennen perfekt vorbereitet), dem Wettkampf seinen Stempel auf. Nach der ersten Radrunde setzte sich der 34-Jährige bei nur wenig Wind aus der Gruppe der Topfavoriten nach vorne ab und schloss bis zur zweiten Durchfahrt auf dem Yas-Marina Formel-1-Kurs die Lücke zu dem bis dahin führenden Duo Clayton Fettell (AUS) und Paul Ambrose (GBR). Dazu gesellte sich noch der US-Amerikaner Andrew Starykowicz, der schon an gleicher Stelle im Vorjahr mit einer Soloflucht auf sich aufmerksam machte.

Verfolger um Henning hofften auf die Laufentscheidung

Dahinter hatte sich, ähnlich wie bei den ersten beiden Austragungen, eine sich belauernde Spitzengruppe mit den schnellen Läufern um Henning, Llanos, dem Luxemburger Dirk Bockel und dem Vorjahressieger Frederik van Lierde gebildet, in der auch Andi Böcherer mitfuhr. Nach einem großen Schwimmrückstand konnte auch Chris Lieto nach gut 100 Kilometern den Anschluss zu dieser Gruppe herstellen, mehr sollte dem auf dem Rad so gefürchteten US-Boy an diesem Tag nicht gelingen. Ähnlich erging es auch dem Neuzugang im Abu Dhabi Triathlon Team, Maik Twelsiek, der ebenfalls schon im Schwimmen den Anschluss verpasste und das Rennen nach dem Radfahren aufgab.

Bis zur zweiten Wechselzone gelang es dem Spitzenquartett, vier Minuten Vorsprung auf die auf neun Mann zusammen geschrumpfte Verfolgergruppe herauszufahren. Vorne war schnell klar, dass von dem Quartett nur Al-Sultan um den Sieg mitkämpfen wird, sein Teamkollege Ambrose, Fettell und auch Starykowicz fielen erwartungsgemäß schnell zurück. Und auch dahinter sortierte sich das Feld neu. Henning, Llanos und Bockel machten auf den ersten 10 Kilometern den besten Eindruck, während Van Lierde und auch Böcherer etwas zurück blieben. Dies sollte sich jedoch auf den letzten Kilometern nochmals ändern. Während an der Spitze Henning zu Al-Sultan auflief und sich mit 25 Sekunden Vorsprung vor dem Ironman Hawaii-Sieger von 2005 seinen ersten Titel in Abu Dhabi sicherte, brach Bockel regelrecht ein. Llanos wurde Dritter und dann folgte nach einem furiosen Finish schon Andi Böcherer. Bockel, zuletzt zweimal in Abu Dhabi auf dem Podium, wurde Sechster. Rang fünf ging an den gestürzten Titelverteidiger Frederik van Lierde. “Dieser Erfolg war sehr wichtig für mich und ich kann jetzt entspannter auf den Rest der Saison schauen. Die Bedingungen waren heute wirklich fabelhaft, nicht sehr windig und auch nicht so heiß,” so der dänische Triumphator, der auf dem etwas geänderten Kurs die bisherige Streckenbestzeit um 18 Minuten verbesserte.

Butterfield machte auf den letzten 40 Radkilometern alles klar

Ähnlich spannend war auch der Rennverlauf bei den Frauen. Nach 160 gefahrenen Kilometern auf dem Rad machte sich noch ein Quintett mit der Vorjahreszweiten Caroline Steffen, der Kanadiern Angela Naeth, der Britin Jodie Swallow, die am Morgen nach 41:14 Minuten in Führung liegend aus dem Wasser kam, sowie den beiden Australierinnen Melissa Rollison und Nikki Butterfield Hoffnungen auf den Sieg. Nur sechs Sekunden voneinander getrennt ging es auf die letzten 40 Radkilometer. Die nächsten Verfolgerinnen Emma-Kate Linbury und Rachel Joyce waren zu diesem Zeitpunkt schon fast fünf Minuten zurück. Eine Stunde später rollte dann Nikki Butterfield alleine und mit 1:43 Minuten Vorsprung vor Naeth in die Wechselzone. Steffen folgte drei Minuten später, Rollison und Swallow bekamen sogar sechs Minuten aufgebrummt.

Im Radfinale kam Butterfield ihre jüngere sportliche Vergangenheit zu Gute. Die U23-Triathlon-Weltmeisterin von 2003 war mehrere Jahre als Profiradsportlerin unterwegs. Erst im vergangenen Jahr konzentrierte sie sich wieder vermehrt auf den Triathlon und gewann den Ironman 70.3 Syracuse. Im Laufen änderte sich an der Rangfolge an der Spitze nichts mehr. Butterfield lief nach 7:00:22 Stunden mit fast drei Minuten Vorsprung vor Naeth (7:03:00) zum Sieg. Caroline Steffen wurde Dritte und Rollison Vierte. Rachel Joyce konnte sich mit Laufbestzeit noch an ihrer Landsfrau Swallow vorbei auf Rang fünf schieben. Beste Deutsche wurde auf Rang zehn die Merseburgerin Diana Riesler. (7:27:46). Drei Minuten später folgte Diana Sämmler (7:30:51) als Zwölfte.

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